Dein Abenteuer beginnt hier!
Bernhard
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24. Juni 2013
Nach mehreren Reisen auf das afrikanische Festland wurde im Mai 2013 ein Traum für mich wahr: der Besuch einer der großen, weit entfernten und ökologisch interessanten Inseln der Welt: Madagaskar.
Madagaskar ist aufgrund seiner geografischen Lage und seiner Entstehungsgeschichte völlig anders als die übrigen Inseln des westlichen Indischen Ozeans, völlig anders als Afrika und Asien, einzigartig in der Welt bezüglich seiner Naturausstattung, und für viele Besucher sicherlich auch anders, als sie es erwarten. Vielfalt steht im Vordergrund! Landschaftlich wechseln sich karge Hochlandflächen mit Vulkankegeln ab, dichte Urwälder mit grünen Kulturlandschaften, palmengesäumte Zuckerstrände mit Wüsten und Steppen. Die kulturelle Vielfalt spiegelt sich in den verschiedenen ethnischen Gruppen und in den Gesichtern und Gebräuchen der Menschen wider: Küstendörfer erinnern an afrikanische Krals; terrassierte Reisfelder im Hochland eher an Ostasien. Letztlich bleibt Madagaskar aufgrund seines hohen Endemismus allerdings ein „Naturdenkmal“!
Warum Nationalparke auf Madagaskar:
Die (Evolutions-) Geschichte von Madagaskar ist sehr alt. Isoliert von Afrika und Asien haben sich die Flora und Fauna Madagaskars eigenständig entwickelt. Die Unterschiede in Klima, Topografie und Geologie haben dazu geführt, dass sich in Madagaskar eine vielfältige Flora und Fauna mit hohem Anteil an Endemie entwickelt hat, das heißt, Madagaskar ist reich an Arten, die man nur dort findet. Dieser Reichtum an Biodiversität erreicht seinen Höhepunkt im Regenwald.
Madagaskar ist sich seines Reichtums in Bezug auf die Artenvielfalt sehr wohl bewusst und ist bestrebt, diese zu schützen. Die Insel im Indischen Ozean ist jedoch eines der ärmsten Länder der Welt. Diese Armut führt dazu, dass die lokale Bevölkerung den Regenwald für die Erwirtschaftung ihres Lebensunterhalts nutzt. Durch das Abholzen der Regenwälder werden neue Felder für den Reisanbau urbar gemacht; tausendjährige Tropenhölzer werden illegal geschlagen und über zweifelhafte Kanäle exportiert. Als Folge davon schwindet der Regenwald.
Nationalpark MASOALA:
Die Halbinsel Masoala ist bedeckt vom letzten großen Regenwaldstück Madagaskars. Sie ist im Innern gebirgig und dicht bewaldet. Steile Abhänge gehen über in den vielfältigen Küstenwald mit Mangrovenwäldern, Sandküsten und bizarren Felsformationen.
Vor der Küste erstrecken sich riesige Korallenriffe. In der von der Halbinsel gebildeten Bucht begleiten Delfine die Fischerboote und im Juli kommen die Buckelwale, um dort ihre Jungen zur Welt zu bringen. Im Inneren der Bucht liegt die bei den Touristen beliebte Insel Nosy Mangabe, seit 1966 ein spezielles Reservat für die Fingertiere, früher Raststätte der Hochseefahrer und Sklaveninsel.
1997 wurde der Nationalpark – mit 2400km² und 3 Meeres-Reservaten der größte Nationalpark Madagaskars – gegründet! Seit 2007 ist der Marojejy Nationalpark Teil des UNESCO Weltnaturerbes „Regenwälder von Atsinanana“!
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diesen Nationalpark zu besuchen:
sowohl in Maroantsetra und Antalaha befinden sich Büros der zuständigen Nationalparkverwaltung. Dort findet man auch einen Guide (in französisch und englisch), der einen durch den Nationalpark führen kann. An der Westküste des Nationalparks befinden sich mehrere „Öko“-Lodges, die über Wanderpfade verbunden sind. In 4-6 anstregenden Tagen kann man auch durch einen Teil des Nationalaparks von Maroanatsetra nach Antalaha wandern. Noch herausfordernder und abenteuerlich ist eine Trekking-Möglichkeit von Maroantsetra nach Andapa! Einen Besuch wert ist auch das private Schutzgebiet Farankaraina, das einen halben Tag von Maroantsetra entfernt liegt.
Nationalpark Marojejy:
Seit 2007 ist auch der Marojejy Nationalpark Teil des UNESCO Weltnaturerbes „Regenwälder von Atsinanana“! Der Nationalpark Marojejy wurde 1998 auf einer Fläche von 55.000ha zwischen Sambava und Andapa gegründet. Von Sambava aus erreicht man Manantenina in ca. 2 Stunden auf guten, asphaltierten Straßen. Manantenina ist der Eingang zum Nationalpark; außerdem befindet sich dort das Büro und Besucherzentrum des Nationalparks. Hier erhält man die Zutrittserlaubnis und einen erfahrenen und motivierten Guide, der einen in und durch den Nationalpark führt. Im Nationalpark stehen 3 verschiedenen Camps in 3 unterschiedlichen Höhenstufen (von 450m bis zu 1250m) zur Verfügung, die einfache Hütten und Zeltplätze bieten. Auch eine Besteigung des 2132m hohen Marojejy-Gipfels ist möglich! Generell sollte man 3-6 Tage für einen Besuch in Marojejy einplanen. Dafür werden einem mindestens 275 Arten von Farnen geboten, 35 Palm-Arten, 150 Amphibien & Reptilien, 118 Vögel und insgesamt 11 Lemurarten, u.a. den extrem seltenen Seiden-Sifaka (Propithecus candidus).
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1 Kommentar
R4 Kaart | 28.Jun.2013, 10:21
Schutz der Natur sollte die Mission für alle sein