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Der südliche Kungsleden

Der südliche Kungsleden

Der südliche Kungsleden

Es sollte in 8 Tagen 100km zu Fuß von Storlien nach Fjällnäs gehen. Wir, das sind Sven und Lisa aus Dresden. Am 02.09.2013 starteten wir unser Abenteuer in Berlin Tegel. Mit Lufthansa ging es nach Stockholm Arlanda und von da mit dem Zug weiter nach Storlien, dem Startpunkt unserer ca. 8 tägigen Wanderung.

Warum Schweden

Im Jahr 2010 unternahmen wir unsere erste Trekkingtour zum nördlichen Kungsleden in Schweden. Begeistert von der Fjälllandschaft, dem nordischen Lebensgefühl und dem guten Flugpreis entschieden wir uns diesmal für einen Trip zum südlichen Kunsgelden.

Herrlich!Zeltplatz nach KlinkenPures Trekkingvergnügen

Was Sie schon immer über den SÜDLICHEN KUNGSLEDEN wissen wollten…

Als wir am 03.09. ca. 9Uhr in Storlien ankamen, erwarteten uns tiefhängende Wolken und Temperaturen um die 8°C. Wenn man dem Zug entsteigt, hält man sich rechts und folgt am besten der Straße. Man läuft an einem Supermarkt vorbei, nach welchem man links auf die Straße abbiegt. Nach einer Weile geht rechts ein Weg ab zur ersten Fjällstation, wo man sich nochmal mit Primus Gaskartuschen eindecken kann. (Am „Outdoorladen“ direkt am Bahnhof bekommt man auch Spiritus und Wanderkarten) Der Supermarkt bietet dies nicht an!
Ausgestattet mit einer großen Gaskartusche (sie reichte locker für die Tour nach Fjällnäs) machten wir uns im Regen (die Marmot PreCip Pant+ die Jack Wolfskin 2Lagen High Fidelity bewährten sich) auf zur ersten 19km entfernten Fjällstation Blamaharens.
Die Etappe führte kurz durch lichten Birkenwald um dann nach einigem auf und ab und 6h später über der Baumgrenze zu enden. Als wir unser Zelt (TNF Tunnelzelt Westwind 3) außer Sichtweite der Hütte aufbauten (man sollte nicht in Versuchung kommen, den Komfort der Hütten zu nutzen, teilte uns der Hüttenwart mit) zeigte sich auch die Sonne. Um 6Uhr früh wurden wir von einem lauten Schnaufen und unliebsamen Bewegungen an unserer Zeltwand geweckt. Wir waren von einer Herde Rentieren umzingelt. Argwöhnisch beobachteten sie unser Zelt und ließen sich auch nicht von unseren Versuchen etwas mehr Distanz zu schaffen stören. Da wir nun schon mal wach waren, frühstückten wir und packten zusammen.
Am zweiten Tag wanderten wir, immer wieder begleitet von Rentieren, 19km nach Sylarnas. Hier ein Tipp: der „Zeltplatz“ liegt unterhalb der Hütte in der entgegengesetzten Richtung, wo man am nächsten Tag lang muss. Deshalb haben wir noch einen Anstieg über den Hügel in Anspruch genommen und unser Zelt an einem netten See mit einem tollen Bergpanorama, aber sehr feuchtem Untergrund aufgebaut. Da es, sobald es dunkel war, auch richtig kalt wurde, verschwanden wir bald im warmen Daunenschlafsack (TNF Womens Blue Kazoo).
Am nächsten Morgen stand uns die längste Etappe von 21km zum Helags Gletscher bevor. Die ersten 10km vergingen wie im Flug, dafür war der Rest umso beschwerlicher. Man kann das Gipfelkreuz des Helags schon von weitem sehen, nur die Fjällstation versteckt sich noch hinter 7 Bergen… Die Mittagspause verbrachten wir wegen des starken Windes in einer Hütte, die eigentlich für Notfälle v.a. im Winter konzipiert ist. Von diesen gibt es einige auf dem Weg, alle sind auf den Wanderkarten verzeichnet. Als wir endlich in der Nähe der Fjällstation unser Zelt aufgebaut hatten, wurde der Wind bis zu 70km/h stark. Da das Zeltgestänge für ca. 90km/h konzipiert ist zogen wir noch 2 mal um, bis wir eine halbwegs windgeschützte Kuhle für unser Zelt gefunden hatten. Die zahlreichen „Hillebergs“ zeigten sich auf flacher Ebene vom böigen Wind unbeeindruckt.
Für den nächsten Tag stand eine Besteigung des ca. 1700m hohen Berges an, man muss einfach nur dem Schild „Toppen“ folgen, an welchem man am Vortag vorbeikommt. Man läuft dann an der „linken“ Seite hoch und an der „rechten“ Seite wieder runter. Wir starteten erwartungsvoll bei sehr gutem Wetter, die 700 zu überwindenden Höhenmeter waren geprägt von enormen Steinmassen. Kurz bevor wir den Gipfel erreichten, zog sehr starker Nebel auf, sodass wir nichts von der Aussicht hatten. Leider zog der Nebel auch nicht ab als wir uns an den Abstieg machten. So mussten wir uns bei der Gratwanderung abwärts an Steinmännchen orientieren, was an sich gut funktionierte. Nach 5,5h Anstrengung ließen wir den Abend in der Sauna der Fjällstation mit Ausblick auf den Helags und einer Rentierherde ausklingen. (Nutzung der sanitären Anlagen + Küche kam ca.17€ p.P.)

Auf dem Weg zum Gipfel des HelagsSchwedens Natur<br />
Syrlana2<br />
Aussicht vom Zeltplatz nach KlinkenZelt vorm HelagsgletscherSyrlana

Die vierte Etappe war mit 13km recht gemütlich. So starteten wir erst gegen 11Uhr gen Fältjägarstugan mit einem wunderschönen herbstlichen Bergpanorama im Rücken. Und immer wieder teilten wir uns den Weg mit Rentieren. Da der gesamte Boden bedeckt war mit wunderbar reifen Blaubeeren, ließen wir es uns nicht nehmen direkt welche zum Mittag zu essen. Gegen Abend taten wir uns mal wieder schwer, einen geeigneten Platz für unser Zelt zu finden, weil der weiche Boden überall recht feucht schien. Als es dann endlich stand, hatte uns schon wieder eine Rentierherde gefunden, die aber gleich weiterzog. Wir genossen den Sonnenuntergang und gingen ins Zelt um unseren Milchreis mit Blaubeeren zuzubereiten. Die Gegend um die Hütte war ein toller Spot um abgeworfene Geweihe der Rentiere auf dem moosigen Boden zu finden.
Am nächsten Tag ging es Richtung Klinken. Erst abwärts, dann wieder steil bergauf durch einen wunderschönen Birkenwald. Auch hier, wer hätte es gedacht: begleiteten uns Rentiere. Der Zeltplatz lag diesmal an einem Fluss direkt über der Baumgrenze. Man hatte eine tolle Aussicht auf die buntgefärbten Birken. Außerdem lud der Platz zum Lagerfeuer ein.
In der letzen Etappe nach Fjällnäs verloren wir nach der Brücke den Pfad. Hier der entscheidende Tipp: nach der Brücke tendenziell eher rechts halten und nach den Kreuzen für den Winterweg Ausschau halten. Wenn man am höchsten Punkt ist, kann man sich an den Seen orientieren. Hier gleich noch ein Tipp: Nicht bis Fjällnäs reinlaufen, wenn ihr noch eine Nacht im Zelt vor euch habt. Das erspart euch einmal bergab und wieder zurück bergauf zu laufen. Da Fjällnäs eigentlich nur aus einem einzigen Hotelkomplex besteht, ist da die Zeltplatzsuche recht schwierig. Wir haben letztendlich an einer Nothütte links des Weges gezeltet, wo es auch fließend Wasser gab. Wer es sich leisten kann und möchte, kann die Etappe auch mit einem Aufenthalt im Hotel Fjällnäs verbringen. Das ist echt hübsch und total idyllisch, für uns aber zu teuer.
Am 10.09.2013 ging es für uns mit dem Bus Richtung Östersund und dann mit dem Nachtzug weiter nach Stockholm. (vorher im Internet gebucht ca. 768 SEK p.P.)

Tipps:
• Lauft nicht starr den Pfad entlang, sondern nehmt euch Zeit auch mal rechts und links des Weges Entdeckungen zu machen.
• Findet euer eigenes Tempo und genießt den Trip.
• Am Helags unbedingt die tolle Sauna nutzen!
• Nehmt euch einen Tag Zeit, den Helags zu besteigen.

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