Dein Abenteuer beginnt hier!
Peter
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28. Februar 2005
März 2000: Von Santiago fuhren wir mit dem Bus gen Süden zum Vulkan Puyehue bei Osorno, dann weiter die Panamericana runter nach Puerto Montt. Die Chilenen sind seit wenigen Jahrzehnten mit einer Verbindungsstrasse nach Südpatagonien beschäftigt – wir nahmen also einen Inlandsflug nach Punta Arenas, gleich gegenüber von Feuerland. Von da aus ging es zum Unesco Welterbe und Nationalpark Torres del Paine. Einen Abstecher nach Argentinien zum Gletscher Perito Moreno haben wir noch gemacht, und dann zurück nach Santiago.
Südamerika sollte es sein, und zum Wandern bieten sich da die Anden ja schon irgendwie an. Eigentlich wollten wir nach Peru, aber dort ist leider keine Wanderzeit im März. Nachdem wir genug Gruselgeschichten über Kolumbien gehört hatten, entschieden wir uns, unseren Geldbeuteln und Müttern zuliebe, für Chile. Chile ist das europa-ähnlichste Land Südamerikas – und dabei nicht halb so teuer wie Argentinien. Es gibt tolle Anden, Pazifikküste, soweit das Auge reicht, und Chile enthält alle Klimazonen von Norwegen bis in die Sahara – nur anders herum halt. Ein perfektes Land für Südamerika-Jungfrauen also!
Wie kann man in Chile rumreisen?
Busse sind ausserordentlich billig und sehr komfortabel. Wir haben in besseren Bussen gesessen als alle, mit denen ich in Europa fahren durfte. In Santiago gibt es einen riesigen „Terminal de Buses“, und man sucht sich einfach den billigsten Anbieter heraus. Manche Reiseführer empfehlen eine Radtour die Panamericana herauf/herunter. Wir fanden sie in etwa so spektakulär wie die A9: 4-spurig, mit Trucker-Cafés alle paar Kilometer und massig lärmenden Autos. Inlandsflüge kosten in etwa so viel wie hier und haben auch den gleichen Komfort/Sicherheit. Wer also auf Indiana-Jones-artige Flugzeuge hofft, muss woanders hinfahren.
Wie kommt man von Santiago nach Patagonien?
Genau die Frage haben wir uns am ersten Tag auch gestellt. Also: Von Puerto Montt (dort ist die Panamericana zu Ende) fährt ein Schiff, braucht 3 Tage und ist recht teuer, aber fährt durch anscheinend pittoreske Insellandschaft. Die billigste Version ist der Bus, der von Santiago über Osorno nach Argentinien durch die ganze Pampa nach unten fährt. Das dauert aber ca. 30 Stunden und ist grösstenteils unspektakulär, was den Fensterblick angeht. Mit dem Flugzeug geht es am schnellsten, aber natürlich dementsprechend teuer.
Wie kann man sich in Chile ernähren?
Wir haben dem chilenischen Essen vertraut, und keines unserer inneren Organe hat sich beschwert. In den Supermärkten findet man alles, was man braucht. Besonders viel Spass hatten wir beim Testen der Meeresfrüchte – die Leute essen Untiere (genannt Picorocos), die für jeden Gruselfilm geeignet wären…
Was darf man nicht verpassen?
Eine schwere Frage, denn man hat meistens nicht genug Zeit, sich alle (aussergewöhnlichen) Naturwunder Chiles anzuschauen. Wer eine Bimssteinwüste, erstarrte Lavawalzen und heisse Abendbäder unter Sternenhimmel inmitten einer Alpenlandschaft mit Wäldern und Seen haben will, der muss nach Osorno fahren. Patagonien hat eine bezaubernde Mischung aus schroffen Karstbergen und blau leuchtenden Gletschern. Die Torres del Paine sind nicht umsonst Unesco-Welterbe, und beim Anblick der 80m hohen Gletscherwand vom Perito Moreno ist wohl bisher jedem die Kinnlade heruntergeklappt.
Wie sind die Leute?
Radebrechendes Spanisch hat völlig ausgereicht, um schnell ins Gespräch mit Chilenen zu kommen. Da wird auch schon mal am Abend nach 5 Tagen Wanderung die Glasflasche (!) mit Whisky herumgereicht. Und man hat diesen Europäer-Vorteil: Die Mädchen finden (halbwegs) blonde und rothaarige Jungs mit nicht-braunen Augen irgendwie unheimlich attraktiv (und anders herum sicher genau so)…
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