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Von Kairo nach Damaskus

Von Kairo nach Damaskus

Von Kairo nach DamaskusIm Februar 06 bin ich nach Kairo geflogen. Nach einem Ausflug nach Siwa (Oase an der libyschen Grenze) ging es weiter über den Sinai nach Nuweiba am Golf von Aqaba. Dort nahm ich eine Fähre nach Aqaba in Jordanien, von wo ich über Wadi Rum und Wadi Musa (Petra) nach Amman reiste. Von Amman ging es dann nach Damaskus, Syrien, von wo aus ich drei Wochen nach Ankunft in Kairo zurückflog.

Warum Ägypten

Ich hatte bereits mehrere Monate in Syrien verbracht und wollte nun andere arabische Luft schnuppern. Ägypten mit den Pyramiden, der Wüste und Kairo, Jordanien mit dem faszinierenden Wüstental Wadi-Rum und der nabatäischen Stadt Petra und Damaskus mit der wunderschönen Altstadt boten sich da perfekt an – insbesondere, da ein Gabelflug mit Austrian Air kaum teurer war als ein normales Hin-Rück-Ticket.

Durch die libysche Wüste bei SiwaPetraUmayyaden-Moschee in Damaskus

Was Sie schon immer über Ägypten wissen wollten…

Highlights & Dark Sides
Eigentlich war die ganze Reise ein Highlight. Besonders hervorzuheben wären wohl Giza bei Kairo (Pyramiden), der Khan al-Khalili in Kairo, die Jeep-Tour durch die lybische Wüste, die sechs Stunden auf dem Kamel durch Wadi Rum, die Erkundung von Petra und letztlich die Altstadt von Damaskus. Negativ in Erinnerung sind mir die etwas chaotische Fahrt von Nuweiba nach Aqaba, die Geldgierigkeit der jordanischen Beduinen und das Hotel Kairo in Amman (sehr dreckig!) geblieben.

Wie reist sich’s vor Ort am besten?
Im ganzen Nahen Osten gibt es ein Busnetz, das jeden noch so kleinen Ort einbezieht. Tickets gibt’s jeweils an den Busbahnhöfen zu, verglichen mit Europa, lachhafte Preise. Die Qualität der Busse hängt von der Strecke, dem Unternehmen und dem Preis, den man zu zahlen bereit ist, ab. Es gibt alles, von neuen Luxusreisebussen mit Klimaanlage, TV und bequemen Sitzen bis hin zu alten, klappernden, rumpelnden und vollgepackten Schrottbussen.

Und was habt ihr da gemacht?
Vieles. Ein paar Beispiele gefällig?
Die Pyramiden bei Kairo (Giza). Leider gibt es viel zu viele Touristen und viel zu wenig Wüste, da rund um die Pyramiden Straßen gebaut werden, damit noch mehr Touristen noch besser darum herum laufen können. An Freitagen bestehen geringe Chancen, dass nicht ganz so viele aufdringliche Souvenir-Verkäufer da sind. Die Kheobs-Pyramide kann von Innen erklommen werden, was man des Erlebnisses halber auch tun sollte.

Der Khan al-Khalili in der Altstadt von Kairo ist wunderbar geeignet um grundlegende Fähigkeiten in Feilschen zu erlagen. Grundsätzlich sollte man nicht mehr als 2/3 des angegeben Preises zahlen und selbst dann ist es eigentlich noch zu teuer. Nach dem Feilschen ist ein Karkade-barid („Hibiskustee on the rocks“) in einem der kleinen Teehäuser äußerst wohltuend. Irgendwo im Khan al-Khalili ist übrigens das Stammcafés des ägyptischen Literatur-Nobelpreisträgers Nagib Mahfus.

Nach dem ganzen Smog in Kairo ist eine Tour nach Siwa, einer kleinen Oase in der lybischen Wüste, empfehlenswert. Siwa ist sehr traditionell aber trotzdem offen gegenüber Touristen. Hauptverkehrsmittel sind von Kindern gefahrene Eselskarren. Diese fungieren gegen geringes Entgeld auch als Taxi. Für ca. 30$/Person kann man über die Hotels Jeeptouren in die Wüste organisieren.

Die al-Azhar Moschee in KairoKamelmutter mit Kind in Wadi RumBei den Pyramiden in Giza

In Jordanien dann die Kameltour durch Wadi Rum. 4Stunden auf einem Kamel sind in Ordnung, 6 Stunden sind definitiv zu lang für ungeübte Hinterteile. Eine Kameltour ist zwar ein Erlebnis für sich, um Wadi Rum richtig zu erkunden, es empfiehlt sich aber eher eine Jeeptour. 

Petra besucht man am besten früh morgens, da nur dann das Licht richtig fällt und man das obligatorische Indiana-Jones-Foto machen kann. Danach besteht dann genug Zeit um zu Fuß oder per Esel das Kloster zu erklimmen und im großen Tempel eine Mittagspause zu machen. Petra ist teuer. Man sollte sich vorher überlegen, wie viel Tage man bleibt und gegebenenfalls 2-3 Tage-Tickets kaufen.

In Syrien war ich schon oft. Deshalb habe ich mich dort nur in Damaskus aufgehalten und die Altstadt, die die von Kairo um Längen schlägt, genossen. Der Suq (Markt) in Damaskus ist größer und schöner und wenn man die Hauptstraße verlässt und die kleinen Nebengassen erkundet auch wesentlich billiger als der Khan al-Khalili. Im Café Noufara, gleich hinter der Umayyaden-Moschee, liest jeden Abend ein Geschichten-Erzähler. Auch wenn man des Arabischen nicht mächtig ist, lohnt sich ein Besuch.

Wie war das mit den Grenzübergängen?
Unkompliziert. Visa für Ägypten und Jordanien gibt es an der Grenze bzw. in der Fähre, das Visum für Syrien muss im Voraus beantragt werden. Die Grenzbeamten sprechen meist die wichtigsten Worte Englisch und Einbzw. Ausreiseformulare gibt es auf Arabisch, Französisch und Englisch.

Als Frau im Nahen Osten unterwegs?

Hierüber könnte man ganze Bücher schreiben. Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass es ganz von der Person abhängt. Mir gingen blöde Sprüche und Kommentare („Hi, wanna marry me?“) manchmal auf die Nerven, meistens habe ich sie einfach nicht beachtet. Angefasst wurde ich höchstens „rein zufällig“ im Gedränge und dann ging es über Hand am Po auch nicht hinaus. Ich kenne aber auch Frauen, die da empfindlicher waren und sich unwohl fühlten. Prinzipiell gilt: Lange Hose/langer Rock, nicht zu enges Shirt, Schultern bedeckt und möglichst kein tiefer Ausschnitt, bei langen Haaren Zopf und Männern nicht in die Augen sehen, sondern unbeteiligt vorbeigehen – damit sollte frau gut vorgesorgt haben.

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