Ist es nicht gefährlich?
In Chile selbst hatten wir kaum Probleme, allerdings sollte man in den größeren Städten auf seine Wertsachen aufpassen. Auf dem Land und in der Abgeschiedenheit im Süden fühlten wir uns nie bedroht. Weder von wilden Tieren noch von den wenigen Bewohnern Patagoniens ging während unserer Reise jemals Gefahr aus. Die einzigen Tiere, die uns Angst machten, waren Wachhunde, die böse bellend und zähnefletschend hinter unseren Fahrrädern her rannten. Eine Tetanusimpfung wäre vielleicht nicht schlecht.
Wie finden wir den richtigen Weg?
Das beste Kartenmaterial, das wir finden konnten, befand sich in einem kleinen Heftchen, dem Turistel, das allerlei Informationen über das Land beinhaltet. Im nördlichen Teil der Radtour folgten wir den normalen Straßenschildern, es war alles gut ausgeschildert. Weiter im Süden gibt es nur noch eine große Strasse, wodurch man sich eigentlich nicht verfahren kann.
Ist die Carretera Austral mit dem Rad zu schaffen?
Die Carretera Austral ist im chilenischen Patagonien die einzige Strasse, die die verlassenen Gegenden mit dem wirtschaftlich starken Norden verbindet. Oft ist sie nur ca. 2m breit und größtenteils Schotterpiste, die mit waschbrettartigen Hubbeln übersäht ist. Wir waren uns vor der Reise auch noch nicht sicher, ob wir diese, unter Radfahrern als Herausforderung bekannte, Strecke schaffen würden. Aber wenn das Fahrrad auf der Strecke durchhält und man nicht völlig untrainiert beginnt, dürfte man keine Probleme haben. Die Anstiege sind teilweise extrem steil und anstrengend, aber dafür kann man im Anschluss traumhafte Abfahrten und die herrlichste Natur genießen.
Weitere Tipps für diese Tour:
Außer guten Fahrrädern war es für uns wichtig, das Gepäck auf ein Minimum an Gewicht zu reduzieren. Nicht nur um die harten Anstiege zu erleichtern, sondern auch aus Vorsicht wegen Speichenbrüchen oder Gepäckträgerschrauben. Die teilweise verlassene Gegend zwingt einen im Zelt zu übernachten, da die Etappen zwischen Dörfern und Städten mit dem Rad nicht an einem Tag zu meistern sind. Campingausrüstung ist für eine Fahrradtour in Patagonien notwendig.
Um Patagonien zu besuchen, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass die Landschaft meist unter sehr ungemütlichen, harschen Wetterbedingungen zu genießen ist.
Unser klägliches Spanisch stellte uns zu Anfang vor eine recht große Herausforderung. Wie erklärt man einem Menschen, dass man gerne in seinem Garten ein Zelt aufbauen würde, wenn man kein Vokabular oder Sprachgefühl zur Verfügung hat? Glücklicherweise hatten wir ein Lehrbuch dabei und konnten unser Spanisch über die Monate so ständig verbessern.
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