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Mitsegeln auf der Dreimastbark „Artemis“

Mitsegeln auf der Dreimastbark „Artemis“

Mitsegeln auf der Dreimastbark „Artemis“

Nach den Erfahrungen, die ich im letzten Jahr auf einer deutschen Brigg sammelte, war es nun an der Zeit, auf einem größeren Schiff mitzusegeln. Ich buchte bei der Tallship Company der Niederlande einen Ostseetörn auf der Dreimastbark „Artemis“ vom 2. August bis 6. August 2015.
Die Route des Törns legt der Kapitän fest je nach Wind, verfügbarer Zeit und Tiefgang des Schiffes, denn nicht jeder Großsegler passt in ein flaches Hafenbecken. Unser Törn startete in Kiel-Holtenau, einem beschaulichen Vorort von Kiel und endete in Rostock zur Hansesail.

Warum Deutschland

Die „Artemis“ ist ein ausgesprochener Hingucker in jedem Hafen, ihre Segelgebiete sind die Ost-und Nordsee von April bis Oktober. Als ursprünglicher Walfänger der Norwegischen Fischereiflotte bietet sie seit 2001 als Windjammer der niederländischen Reederei Franeker maximal 36 Gästen eine Gelegenheit Urlaub und Segelsport miteinander zu verbinden.

Die ArtemisIm GewitterKombüse

Was Sie schon immer über diese TOUR wissen wollten…

Anders als auf den vereinsbetriebenen Schiffen fährt auf der „Artemis“ eine Stammcrew von acht deutschprachigen Angestellten, die ihr Handwerk verstehen, sei es Navigation oder Decksarbeiten. Ein Smut (Schiffskoch) verwöhnt die ganze Mannschaft, zu der wir für vier Tage dazu gehören durften, mit drei Mahlzeiten und wie traditionell üblich am Abschlussabend mit einem grandiosen Kapitänsdinner.
Auf dem Schiff befinden sich im Unterdeck die Zwei- bzw. Dreibettkabinen mit Doppelstockbetten und einem eigenen Bad mit WC und Dusche, die Betten sind bereits bei Ankunft bezogen, der Service auf dem Schiff ist angenehm und unaufdringlich. So genießt man die entspannte Atmosphäre an Deck, kommt schnell und unkompliziert ins Gespräch mit einer zunehmend vertrauten Gruppe aller Altersklassen.
Wer möchte, und das waren auf diesem Törn viele Teilnehmer, hilft beim Segel setzen, Brassen (Ausrichten der Rahsegel) und Aufschießen der Tampen. Jeder müht sich nach bestem Vorsatz und schon bald finden wir die richtigen Taue, Gordinge, Schoten und andere.

Unser Törn startete in Kiel-Holtenau, einem beschaulichen Vorort von Kiel und endete in Rostock zur Hansesail. Unterwegs kreuzten wir auf der Ostsee und machten die „Artemis“ abends in dänischen Häfen fest, so zum Beispiel auf Langeland und in Roedby. Das hat den Vorteil, dass sich die seeungewohnten Gäste wieder erholen können und man vor der Nacht die Hafenumgebung und Strände erwandern kann.

RiggDer SalonBei Seegang

Wenn man morgens an Deck sein Frühstück einnimmt mit Blick auf die anderen privaten Segler, ist das eine wunderbare Urlaubserfahrung, fast familiär geht es auf dem Schiff zu, man kennt die Crew und identifiziert sich mit dem Schiff.
Am letzten Tag bei fantastischem Wetter fand eine Rettungsübung (Mann über Bord) statt. Das einmal zu Wasser gelassene Dingi wurde anschließend zur Fotoumrundung der „Artemis“ genutzt, ein Erlebnis besonderer Art.
Voll aufgetakelt mit 1050 Quadratmetern Segelfläche ist die „Artemis“ ein ästhetisches Gesamtkunstwerk, dabei kann die Dreimastbark unter Segeln bis zu 10 Knoten schaffen. Dass sich bei der Takelung das gesamte Schiff in den Wind legt, ist für „Landratten“ gewöhnungsbedürftig und es bedarf einiger Übung sich in die richtige Sitzposition an Deck zu begeben. Anders als auf den Ausbildungsschiffen stehen hier der Spaß und der Wohlfühlfaktor im Vordergrund, trotzdem kann jeder soviel lernen wie er möchte. Für mich ist die „Artemis“ das ideale Schiff, um nach einem arbeitsreichen Jahr sportlichen Urlaub mit Windjammer-Flair zu verbinden. Oft liegen die Schiffe abends im Hafen im „Päckchen“, d.h. um an die Pier zu kommen, läuft die Besatzung des in der zweiten Reihe liegenden Schiffes über das erste Schiffsdeck. Und weil mit der „Artemis“ noch andere Großsegler von der Reederei unterwegs sind, kann man ganz unspektakulär auch die Schwesternschiffe besichtigen, denn vielleicht unternimmt man den nächsten Törn ins Mittelmeer oder nach Spitzbergen, wohin die „Antlantis“ und die „Antigua“ segeln.

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