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Singapur – Die Salatschüssel Asiens

Singapur – Die Salatschüssel Asiens

Singapur – Die Salatschüssel Asiens

Wir genießen ein feurig-scharfes indisches Abendessen auf der Barbie-rosafarbenen Veranda eines englischen Kolonialgebäudes gegenüber vom Chinatown. Es duftet nach Räucherstäbchen. Moskitos schwirren um die Neonröhren. Während über den drachenverzierten Pagodendächern des burmesischen Tempels der Abendhimmel sich erst Mango-gelb, dann Papaya-rot färbt, beginnt der Muezzin vom Minarett zum Abendgebet zu rufen. Wahnsinn …

Warum Singapur

Singapur ist nicht grundlos einer meiner Lieblingsorte weltweit. Viel zu lange war ich nicht mehr hier. Das letzte mal noch verspielt mit meinem kleinen Bruder und gut behütet von den Eltern. Singapur ist ein Schmelztiegel in vieler Hinsicht. Hier wird die Vergangenheit mit der Gegenwart, die Tradition mit der Moderne und alle Singapurer Ethnien vermischt. Deshalb nenne ich Singapur gerne in Anlehnung an eine Metapher für Vielvölkergesellschaften – the Asian salad bowl – die Salatschüssel Asiens. Ich freue mich auf ein paar bunte Tage in Indien, China und Malaysia, und das alles auf einer Insel der Größe Hamburgs.

Künstliche Bäume in Gardens by the BayBequemes Merinoshirt und Zip-Off Hose im tropischen Paradies Gardens by the BayEin bisschen Indien in der Serangoon Road

Was Sie schon immer über SINGAPUR wissen wollten…

Der souveräne Inselstaat Singapur liegt am südlichen Zipfel der malaiischen Halbinsel und wird zu den wirtschaftlich erfolgreichen Tigerstaaten Asiens gezählt. Die touristischen Attraktionen konzentrieren sich im eben beschriebenen kolonialen Downtown, im Süden der Insel, während Strand- und Palmenanbeter die vorgelagerte Ausflugsinsel Sentosa per Gondelbahn erreichen und alle weiteren Naturgebiete sich in der Mitte der Insel befinden.

Ich empfehle die Wundertüte Singapur zu Fuß zu erkunden, Einkäufe wegen den deutlich höheren Preisen im Vergleich zu den Nachbarländern Malaysia und Indonesien, falls möglich, aufzuschieben und stattdessen vielmehr kulturelles Kapital zu erwerben: Staunt im Kolonialmuseum über die Kämpfe der Kolonialmächte um die geostrategisch wichtige Hafenstadt, lasst euch im stadtgeschichtliches Museum von einem interaktiven 6D-Film (3D, Wackeln, Wasser, Dampf) über die japanische Besatzungszeit mitreißen, lasst euch ein Henna-Tatoo im bunten Little India aufmalen, lauscht einer ungewohnten Geräuschkulisse in einem Food Court in Chinatown, lernt das akrobatische Bastballspiel Sepak Takraw im malaiischen Viertel Bugis und bestaunt die architektonisch beeindruckende Glas- und Glitzerwelt an der Uferpromenade Clarke Quay. Weitere Highlights lassen sich in fast jeder Ecke Singapurs finden. Zum Beispiel ein imposanter bunter burmesischer Tempel in Toa Payoh, in dessen zweiter Etage auf interessante Art der schwierige Bau des Religionshauses, samt Buddha auf Baggerschaufel, auf einem Wandfresco zusammengefasst wird. Skurril. Auch die LED-Lichterkette hinter dem Kopf der Buddhastatue und Smartphones als Opfergabe überraschen das europäische Auge.

Natürlich kann man sich in Singapur auch prächtig den weltlichen Genüssen hingeben. Die gastronomische Vielfalt ist wohl nur noch in anderen Megacities à la London, New York und Tokio anzutreffen. Durian-Probieren ist fast schon obligatorisch, wo doch in Downtown sogar das Dach einer großen Messehalle dieser handballgroßen Frucht nachempfunden ist. Eine Beschreibung dieser Frucht, außer ihrer stacheligen Form, ist hinfällig, da der Geschmack und Geruch einfach unbeschreiblich unbeschreiblich ist. Manche sagen, es hat die Konsistenz von faseriger Mascarpone, den Geschmack von karamellisierten Zwiebeln und einen penetrant süßlichen Geschmack. Ich empfehle Durian in verschiedenen Formen und Sorten mindestens drei Mal zu probieren, bevor man sich ein Urteil bildet, denn die meisten Durian-Liebhaber aus meinem Freundeskreis haben Durian beim ersten Mal nicht gemocht.

Singapur muss selbst für Mitteleuropäer wie eine stadtplanerische Perfektion wirken: Für die langen Strecken wählt man eine der fünf modernen MTR-Bahnen. Zum Teil kann man dort am selben Bahnsteig in die Zubringerbusse oder Einschienenbahnen umsteigen, die einen noch näher ans Ziel bringen. Bei starkem Monsunregen kommt man fast immer, mit etwas Geschick, überdacht von A nach B und kann sich in den Unterführungen häufig noch den omnipräsenten Konsumtempeln hingeben.

Burmesischer TempelDurian - the Queen of FruitsEchtes Kokosnusseis serviert in Kokosnussschale mit Streuseln nach BeliebenFoodcourt - Essen für jede CouleurSarees in Singapurs Little IndiaStrafen auf Singapurisch

Inmitten einer politisch instabilen Region gilt der Inselstaat als die Schweiz Südostasien. Während Thailand um eine funktionierende Regierung ringt, Indonesien sich von der Diktatur unter Suharto erholt und in Malaysia die Demokratie täglich neue Rückschläge einstecken muss, regierte die Einheitspartei Singapurs den Stadtstaat seit seiner Gründung stringent zu einem fortschrittlichen und stabilen Vielvölkerstaat. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Singapur auch wegen harter Gesetze, unnachgiebiger Verfolgung von Drogendelikten und als Steuerparadies einen Namen gemacht hat.

Singapur ist für die meisten nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Australien oder Ziele in Südostasien. Aber selbst wenige Tage können in Singapur ein großes urbanes Abenteuer sein. So kann man einen atmosphärischen Sonnenuntergang in einem botanischen Park, zu den Füßen der futuristischen Marina-Gebäude genießen. Der Skywalk durch die Wipfel von künstlichen Bäumen ist ein beeindruckendes Erlebnis zwischen Regenwald und Skyline. Wer ein bisschen mehr Geld und Glück hat, kann auf dem Dach des 30-stöckigen Marina Bay Sands in einem Infinity Pool Bahnen ziehen oder einen Bungee Jump wagen.

Gerade haben wir Reisehöhe über der sagenumwobenen Straße von Melaka erreicht. Ich staune über die viersprachige Magazin der Fluggesellschaft, als mir ein chinesischer Flugbegleiter der Singapurer Fluggesellschaft mein „Indian vegetarian meal“ herüberreicht. Anscheinend will uns die Vielfalt Singapurs nicht so schnell loslassen.

Ich wünsche allen viel Spaß in der Salatschüssel Asiens!

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