Was hat euch am besten gefallen?
Eine schwierige Frage, da Israels Regionen sehr unterschiedlich sind und jeder Teil des Landes eigene Spezifika aufweist. Für mich persönlich zählten Jerusalem (1), der Ramon-Krater in der Negev-Wüste (2), das Tote Meer (3) und der See Genezareth (4) zu den Orten, an denen wir die schönsten Erlebnisse hatten.
(1) Jerusalem, Zentrum dreier Weltreligionen, besitzt seinen eigenen unvergleichlichbaren Reiz. Die Metropole liegt in den judäischen Bergen, auf etwa 800 Meter Höhe. Das beste Panorama auf die Altstadt bietet der Ölberg (Mount of Olives). Etwas unterhalb befindet sich der Garten Gethsemane, in dem bis zu 2000 Jahre alte Olivenbäume stehen, die sich angeblich schon zu Jesus Lebzeiten dort befanden. Viele fromme Juden lassen sich am Westhang des Berges beerdigen, sodass heute auf dem ältesten Friedhof Jerusalems durch Platzmangel nur noch bekannte Persönlichkeiten Israels ihre letzte Ruhestätte finden. Sehr beeindruckt hat mich das ultraorthodoxe Stadtviertel „Mea Shearim“ in West-Jerusalem. Die Bewohner des Stadtteils „Der hundert Tore“ sind besonders gottesfürchtige und gesetzestreue Juden, deren Mehrzahl von religiöser Lehrtätigkeit, Spenden und Sozialhilfe lebt. Hier herrscht noch reges Treiben, alles ist in Bewegung, es gibt preiswerte koschere Falavel und koscheres Gebäck. Hier lohnt es sich, an den Kreuzungen stehen zu bleiben und die Momente der Geschäftigkeit aufzusaugen. Die Altstadt hat mit der Klagemauer und der Grabeskirche, sowie der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom weitere sehenswerte Orte, die man in jedem Reiseführer findet. Der Zugang zum Tempelberg und damit der Al-Aqsa-Moschee und dem Felsendom war zum Zeitpunkt unserer Besichtigung für Nichtmuslime geschlossen.
(2) Das Tote Meer liegt bis zu 428 Meter unter dem Meeresspiegel und ist damit der tiefste frei zugängliche Punkt der Erde. Besonders günstige Souvenirs sind Salzkristalle aus dem Toten Meer, die selbst gesammelt werden können. Beim Baden im Toten Meer sollte man für Erinnerungsfotos eine Zeitung mitnehmen, sowie sich mit dem für seine heilsame Wirkung bekannten Schlamm einreiben. Am Toten Meer haben wir im Morgengrauen den Berg Massada bestiegen und von der Festung den Sonnenaufgang genossen. In einem anstrengenden, 45 Minuten Treppenaufstieg gelangt man hinauf. Hübsch anzusehen ist das Kibbuz En Gedi nördlich von Massada, wo eine zweitägige Wanderung in die Wüste führt.
(3) Der Ramonkrater in der Negev ist ein Highlight für alle Freunde der Wüste. Der Ausgangsort zum Krater, Mizpe Ramon, zeigt am Kraterrand an einem Aussichtspunkt die gewaltigen Dimensionen auf. Camping und kleinere Wanderungen sind möglich, wichtig ist die Mitnahme von ausreichend Wasser. Am südöstlichen Ende des Kraters gibt es einen kleinen Camping-Platz mit sanitären Einrichtungen.
(4) Abschließend noch ein paar Worte zum See Genezareth. Israels größter Süßwassersee liegt zweihundert Meter unter dem Meeresspiegel. Besonders schöne Ausblicke auf den See hat man bei der (Ab)-Fahrt von den Golan-Höhen. Viele Orte an den Ufern des Sees sind als Camping-Plätze konzipiert. Mit etwas Glück findet man aber auch noch kostenlose Gelegenheiten zum Zelten. Im Zeitraum des Pessach-Festes ist die Hölle los, da der See schon eine etwas höhere Wassertemperatur als beispielsweise das Mittelmeer hat und damit zu einem beliebten Ausflugsziel für israelische Familien geworden ist. Dennoch liegt er harmonisch eingebettet in den Bergen, hat schöne Wandermöglichkeiten und historische Orte wie Kapernaum und Tabgha zu bieten, die für die christlichen Religionen als Wohn- und Wirkungsstätte von Jesus, von großer Bedeutung sind.
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