Dein Abenteuer beginnt hier!
Matthias (im Bild) und Gerd
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28. Februar 2005
Juli/August 2001: Nach einem dreitägigen Aufenthalt in Ulan-Bator brachen wir mit einem gemieteten Jeep + Fahrer zu einer dreiwöchigen Tour in den Westen und den Norden der Mongolei auf. Zuerst besuchten wir die ehemalige Hauptstadt des mongolischen Reiches, Kara-Korum, und den Orchon-Nationalpark, fuhren dann nach Norden bis zum Chuwsgul-See und nach Ulan Bator zurück.
Wir suchten unberührte Landschaften, wilde Natur und freundliche Menschen. Und genau das fanden wir hier. Die Mongolei besteht bei weitem nicht nur aus Steppe, sondern auch aus Hochgebirgen, Flussund Seenlandschaften sowie einer riesigen Wüste – der Gobi. Man kann tagelang unterwegs sein, ohne einem Menschen zu begegnen. Und wenn wir auf die einheimischen Nomaden trafen, dann wurden wir von ihrer Gastfreundschaft aufs Herzlichste verwöhnt.
Wie kommt man vorwärts?
Zu Fuß und mit Fahrrad sehr schlecht, da die Entfernung groß und die Pisten sehr schlecht und dazu nicht ausgeschildert sind. Am einfachsten mit einem Geländewagen, den man in Ulan Bator mieten oder auch kaufen kann. Das Fahren ohne einheimischen Fahrer ist möglich, aber auf Grund der sehr schwierigen Orientierung, der häufigen Defekte sowie der sprachlichen Grenzen nicht zu empfehlen. Fahrer kann man auf privatem Wege finden (z.B. am Bahnhof, am Markt), was deutlich preiswerter (USD 60 bis 85 pro Tag pro Fahrzeug all inclusive) ist als das Reisen mit lokalen Reiseunternehmen.
Was kommt auf den Tisch?
In der Hauptstadt großes und preiswertes Angebot an allen Lebensmitteln. Außerhalb Versorgung nur auf den Märkten der Provinzstädte möglich, dort vornehmlich Konserven, Fleisch und Milchprodukte. Daher empfiehlt es sich, Proviant für eine längere Tour aus Ulan Bator mitzunehmen.
Die freigiebig von den Nomaden angebotenen Speisen und Getränke sind für einen Mitteleuropäer gewöhnungsbedürftig – Hammel, Murmeltier, Airag (vergorene Pferdemilch), Salztee mit Butter und Wodka.
Wie gestaltet sich der Kontakt zu den Einheimischen?
Absolut positiv. Die Mongolen sind mit Sicherheit eines der gastfreundlichsten Völker. Besonders auf dem Lande wird man oft in die Jurte eingeladen und dort mit Speis und Trank verwöhnt. Die Jahrhunderte alte Nomadenkultur macht das gastfreundliche Aufnehmen Reisender und das Teilen der Vorräte, ohne eine Gegenleistung zu erwarten, zu einer Selbstverständlichkeit für jeden Mongolen. Auch wenn es nicht erwartet wird, wird nach einem Besuch eine Aufmerksamkeit (Wodka, Zigaretten, Taschenmesser, Süßigkeiten für die Kinder usw.) gern entgegengenommen. Sehr gute Erfahrungen haben wir mit einer Polaroidkamera gemacht. Über ein Foto von sich haben sich die Nomaden riesig gefreut.
Was sollte man bei der Ausrüstung beachten?
Bergschuhe, Kompass, Wasserentkeimungsmittel, dicker Schlafsack und warme und wetterfeste Kleidung bei Bergtouren unbedingt zu empfehlen. Auch im Hochsommer kann es nachts empfindlich kalt werden. Es empfiehlt sich, ein eigenes Zelt mitzunehmen, da die Infrastruktur, was Hotels und Pensionen außerhalb der Hauptstadt angeht, unzureichend und teuer ist. Dadurch auch direkte Kontakte zu den Nomaden sehr gut möglich, da man gern das Zelt in unmittelbarer Nachbarschaft aufschlagen kann. Ausrüstungsgegenstände können in Ulan Bator nachgekauft werden, außerhalb nicht. Kartenmaterial in unterschiedlicher Qualität kann man beim „Mongolischen Institut für Geodäsie und Kartographie“ in Ulan Bator kaufen. Ein kleines Angelset lohnt sich mitzunehmen, um den leicht eintönigen Speiseplan (Hammel, Hammel, Hammel) zu bereichern.
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2 Kommentare
Beatrice | 09.Dez.2013, 20:19
Coole Bilder und dein Text macht Lust auf Reisen. Mehr zur Mongolei: http://www.beatrice-sonntag.de/mongolei-schmackhafte-murmeltiere-im-schnittlauchfeld/
Joe | 22.Okt.2012, 08:51
Hi, sehr guter Bericht und tolle Bilder. Gruß Joe