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Griechische Geschichte, weiße Kalkterrassen, bunte Basare und mystische Felsformationen

Griechische Geschichte, weiße Kalkterrassen, bunte Basare und mystische Felsformationen

Griechische Geschichte, weiße Kalkterrassen, bunte Basare und mystische Felsformationen

Im Frühling 2016 wagten wir es, uns der Türkei mit einem VW-Bus T3 zu nähern. Immerhin ist das Land bekannt für seinen Massentourismus, aber wir versuchten dennoch, unseren eigenen Reisestil beizubehalten und auf keinen Fall wichtige Sehenswürdigkeiten zu verpassen. Unser erstes Ziel war die traumhafte Stadt Istanbul, danach ging es weiter in Richtung Süden nach Ephesos, eine der größten und bekanntesten Städte Kleinasiens. Wir fuhren weiter Richtung Osten und konnten Pamukkale besichtigen und in die Landschaft von Kappadokien eintauchen. Insgesamt dauerte unsere Reise drei Wochen von April bis Mai, bis wir in den Iran einreisten.

Warum Türkei

Die Türkei bietet fast alles! Die wunderschöne Metropole Istanbul lädt zum Spazieren, Bootfahren, Essengehen und Shoppen ein. Aber gleich 100 km weiter liegen das Schwarze Meer oder das Mittelmeer zum Baden und Sonnen, weiter gen Süden die größte römische Ausgrabungsstätte Ephesos – eins der 7 Weltwunder – sowie Troja. Aber natürlich gibt es auch für Abenteurer und Wanderer Ausflugsziele und Touren. Eine der schönsten Landschaften ist Kappadokien und wer eine Abkühlung benötigt, kann sich in Pamukkale in der Quelle oder in den Wasserterrassen abkühlen. Zu erwähnen wären auch das Klettergebiet Geyikbayiri sowie zahlreiche Wandertrails. Schon ab März kann man sich über warme Temperaturen, duftende Blüten und viel Sonnenschein freuen.

Istanbul BasarKappadokienüberraschender Stellplatz Türkei

Was Sie schon immer über die TÜRKEI wissen wollten…

Edirne – eine Stadt mit eigenem Charme
Der Grenzübertritt von Griechenland in die Türkei verlief ohne weitere Komplikationen. Unser Auto wurde aber dennoch in einer Halle geröntgt und wir wurden gefragt, wohin wir reisen und warum. Etwa 2 Stunden Zeit einplanen!
Unser erstes Ziel war Edirne, eine alte historische Stadt. Hier besuchten wir unsere erste Moschee, die Selimiye Moschee (gebaut 1568–1575) mit wirklich schönen Kuppeln. Aber noch beeindruckender war die Eski-Cami-Moschee (älteste Moschee in Edirne), eine der schönsten Moscheen der Welt mit riesigen Kalligraphien in verschiedenen Stilen. Der durchdachte Lichteinfall bringt eine ganz besondere Atmosphäre in den Saal, der extrem entspannend wirkt. Hingehen! Eintritt kostenfrei wie in den meisten Moscheen.
Tipp: Am besten vormittags und nicht am Freitag die Moscheen besuchen!

Istanbul – eine Weltmetropole bestehend aus Basaren, Moscheen und Grünanlagen
Über kilometerlange, gut ausgebaute, gerade Straßen fuhren wir nach Istanbul. Schon viele Kilometer vorher gab es Stau und es ging nur sehr langsam voran. Hier braucht man viel Zeit und Geduld. Wir stellten unseren Bus in einem ruhigen, außerhalb gelegenen Viertel inmitten eines Wohngebietes ab. Andere Leute versicherten uns, dass dies ein sicherer Ort sei.
Wir fuhren mit der U-Bahn ins Stadtzentrum und waren sofort begeistert. Die oft wunderschön verzierten Moscheen sind meist kostenlos zu besuchen, außer die Hagia Sophia (ca. 30 €, Museum). Es lohnt sich ein Ausflug in folgende Moscheen: Blaue Moschee, Rüstem-Pascha-Moschee, Süleymaniye-Moschee, Eyüp-Sultan-Moschee.
Auch sind die vielen bunten Basare zu empfehlen, ein romantisches und orientalisches Flair umgibt noch heute die alten Gebäude. In den engen, verwinkelten Gassen spürt man immer noch den Überfluss an bunten und exotischen Waren. Der Große Basar bietet vor allem lokale und internationale Waren, der Gewürzbasar riecht sehr gut und die angebotenen Süßigkeiten sind sehr, sehr lecker. Und nicht zuletzt der Besiktas Cumartesi Pazari jeden Samstag im Stadtteil Besiktas: Hier gibt es türkische Spezialitäten und Leckereien sowie Gewürze und B-Waren. Tipp: zu handeln versuchen!
Wer nun noch nicht genug hat, sollte die folgenden Aktivitäten nicht verpassen: Im Zentrum gibt es auch eine historische Zisterne, die sich direkt gegenüber der Hagia Sophia befindet. Zu wohlklingender Musik spaziert man zwischen den Säulen umher, um das Haupt der Medusa zu entdecken. Vor rund 1.400 Jahren von den Byzantinern erbaut, erstrahlt die Zisterne noch heute in einem schönen Licht. Eintritt ca. 6 €.
Zum Ausruhen und Entspannen empfiehlt sich der Gülhane-Park. Neben diesem Park befindet sich auch noch ein Hingucker: Der Topkapi-Palast ist Pflicht bei einem Istanbulbesuch, jedoch sehr teuer. Man benötigt mindestens 3 Stunden, um alles zu besichtigeb. Zu empfehlen ist der Kauf eines Museumpasses, da man zum einen damit Geld spart, aber auch Wartezeit an den jeweiligen Kassen der Museen. Neben Ausstellungsstücken aus dem Osmanischen Reich werden auch japanische und europäische Gegenstände ausgestellt.
Lohnenswert ist auch ein Ausflug mit der Fähre in die Stadtteile Karaköy und Beyoglu, wo es viele kleine nette Läden, Restaurants und Cafés gibt. Auf dieser Seite befinden sich auch der Taksim-Platz sowie der Galataturm (Eintritt 5 €).
Nach 5 Tagen Istanbul, die nicht ausreichend waren, um all die schönen Dinge in der Stadt zu sehen, fuhren wir über die Bosporus Brücke in den asiatischen Teil der Türkei. Für die Brücke muss eine Maut gezahlt werden, dafür erhält man eine elektronische Vignette kurz vor der Brücke und diese ist relativ teuer. Wir fuhren Richtung Süden über Bursa nach Efesos.
Tipp: Lebensmittel im BIM-Supermarkt kaufen, sehr günstig.

Istanbul über den Dächern der Suleyman MoscheeEphesosPamukkalePamukkalePamukkaleKappadokien

Ephesos – ein Traum von griechischer Architektur
Nach 8 Stunden Fahrt von Istanbul aus kamen wir in Selçuk an. Von hier aus sind es 25 Minuten bis zum Mittelmeer. Aber wir wollten vorher den Spuren der Antike folgen und schauten uns deshalb die Ruinen von Ephesos an. Eintritt etwa 25 TL plus 7 TL für den Parkplatz (aber man kann auch außerhalb des Ortes parken und ca. 20 Minuten zum Eingang laufen). Leider ist das UNESCO-Weltkulturerbe sehr überfüllt mit Menschen; gegen Abend ab 18 Uhr wurde es jedoch sehr ruhig und angenehm. Man kann durchaus einen ganzen Tag zwischen den Ruinen, Säulen, Mosaiken und Skulpturen verbringen. Der Sonnenuntergang ist vom Amphitheater aus besonders schön anzuschauen! Besonders gut hat uns auch die Celsus-Bibliothek mit den Figuren der vier Tugenden gefallen. Ephesos hat zwei Eingänge. Es ist schöner von oben zu starten, also vom 2. Eingang. Uns hat dieser Ort fast mehr fasziniert als Athen in Griechenland. An den vielen historischen Gegenständen befinden sich keine Erklärungen und Erläuterung. Entweder man besitzt einen guten Reiseführer oder kauft sich am Eingang einen Audioguide. Aber auch ohne das Hintergrundwissen ist Ephesos absolut sehenswert.

Pamukkale – weiße Terrassen mit himmelblauem Wasser und Badegelegenheiten
Von Ephesos nach Pamukkale sind es mit dem Auto 190 km, man kann überall problemlos parken, im Dorf sogar kostenlos. Die berühmten Kalksinterterrassen sind über 100 m hoch und etwa zwei Kilometer breit. Das Thermalwasser rinnt über die Terrassen, wird unten aufgefangen und verwertet. Ein chemischer Prozess sorgt dafür, dass das über 50 Grad warme Wasser beim Heruntersprudeln Sinterkalk ablagert bzw. sich in Kalziumkarbonat umwandelt. Früher durfte der ganze Berg erklettert und auf dem gesamten Areal gebadet werden, heute nicht mehr. Ab 9 Uhr bilden sich schon Schlangen vor dem Eingang, der Eintritt ist preisintensiv (30 TL), lohnt sich aber definitiv!
Im Eintrittspreis ist auch die Ausgrabungsstätte Hierapolis inbegriffen. Sobald wir das Gelände betreten hatten, zogen wir sofort die Schuhe aus; es war strahlend blauer Himmel und die Sonne blendete umso mehr auf den weißen Flächen. Unbedingt Sonnenbrille und Wasserflasche mitnehmen! Auf dem Weg nach oben kommt man an den vielen kleinen Pools vorbei – ein echtes Paradies für Kinder, aber auch für Erwachsene. Die glitzernde Wasseroberfläche und das strahlende Weiß gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Oben angekommen, ist es möglich, nochmal extra Geld für den Eintritt in die Quelle und in das Wasserbecken zu bezahlen, wo das Wasser Badewannentemperatur hat. Aber auch ohne Eintritt kann man die Duschen des Bades benutzen (wenn man eine Erfrischung benötigt) und sich auf der grünen Wiese auf Liegestühlen ausruhen. Essen und Getränke gibt es ebenfalls vor Ort. Wer etwas später kommt, kann am Abend am Rande der Wasserpools mit Ausblick auf die Ebene und Landschaft noch die Sonnenuntergangstimmung genießen.
Es gibt auch die Möglichkeit, in den Genuss von Paragliding über Pamukkale (ca. 70 €) zu kommen. Unterkünfte im Ort gibt es ab 20 € (z.B. Denizli Otel – Özbay Hotel). Zufrieden verließen wir dieses Naturschauspiel und betraten ein paar Meter weiter die antike Stadt Hierapolis. Hier sahen wir die Ruinen der großen Therme und des Apollontempels an. Gesättigt von den Besichtigungen genossen wir die Abendstimmung, die duftenden Blumen und grünen Wiesen auf dem Gelände.
Tipp: Unbedingt ausreichend Zeit mitbringen, dazu Badesachen und Handtuch!

Kappadokien – bizarre Felsformationen
Unser nächstes Ziel befand sich 3 Tagestouren entfernt. Über Konya gelangten wir in die atemberaubende Landschaft von Kappadokien. Wie immer in der Türkei übernachteten wir im Bus einfach abseits der Straßen oder am Rande von Dörfern. Auch in Kappadokien ließen sich problemlos Park- und Stellplätze finden. Es gab auch ausgewiesene Campingplätze, allerdings waren die uns zu teuer. Unser erstes Ziel war Nevsehir: Wir sahen dort die über Jahrtausende in die Landschaft gewachsenen und unterschiedlich geformten Feen-Kamine, bizarre Steingebilde, Felslandschaften, Höhlenwohnungen und vieles mehr. Ebenfalls zum Pflichtprogramm jedes Kappadokien-Reisenden zählt der Besuch der Felsenkirchen in Göreme (kostet Eintritt; alle anderen Wanderwege, Besichtigungen sind kostenfrei). Das Gebiet wurde ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt.
In dem Ort Göreme gibt es auch ein Freilichtmuseum. Allerdings waren wir schon gesättigt von den Eindrücken und Wanderungen im Gebiet. Wir empfehlen zum Wandern das Pasabag-Tal, Cave Dwalling, Rose Valley, Pigeon Valley und das Love Valley… Dazu braucht es nicht unbedingt einen Reiseführer, denn das Schöne an der Gegend ist, dass es auf vielen Rundwegen überall interessante Dinge zu sehen gibt. Neben den vielen kleinen Geschäften bieten etliche Agenturen Fahrradverleih und Ballonfahrten an. Leider hatten wir nur einen Tag Zeit für die schöne Gegend, denn bald wollten wir in den Iran einreisen und hatten noch 1.000 km vor uns.

Wissenswertes zum Leben auf der Autobahn 
Das Leben auf der Autobahn zeichnet sich meist durch schweigendes Beobachten aus, aber auch durch Tankstellenbesuche. Auf der Suche nach der günstigsten Tankstelle (mit Werbe-Blinklicht) fuhren wir etwa alle 20 km an einer Tankstelle vorbei. Sofort stürzte das Personal auf uns zu, der Tankwart bediente und machte ALLES vom Scheibenputzen bis zum Luftauffüllen der Reifen. Auf ein erstes Plaudern (Woher? Welche Stadt? Wohin?) folgte oft eine Einladung zum Tee.
Wir haben festgestellt, dass wir nur noch Einladungen annehmen, wenn wir auch wirklich Zeit haben. Neben diesen erfreulichen Begegnungen gab es aber auch Tankstellen, wo wir einfach nur angestarrt wurden. Nicht verunsichern lassen.

Autopanne kurz vor der Grenze zu Iran
Etwa 200 km vor der Grenze wollten wir uns kurz ausruhen und den Motor abkühlen lassen, als plötzlich das Auto nicht mehr ansprang. Oh Schreck! – und das bei unserem engen Zeitplan. Wir probierten die Batterie via Solarmodul zu laden, aber diese war voll. Dann Starterkabel mit der zweiten Batterie. Nichts. Dann vom Traktor anziehen lassen. Nichts. Dann fiel mir plötzlich auf, dass die ganze Zeit Autos aus Deutschland an uns vorbeifuhren. Schnell stoppten wir eins der Autos. Später hielten gleich drei weitere Autos an. Alle mit Rallye-Ausstattung und Mechaniker mit dabei. Unsere Rettung: Die netten Jungs aus Deutschland waren innerhalb von 2 Wochen Richtung Iran gefahren, um dort die Autos zu verschenken, aber das hatte leider nicht geklappt. Über Georgien waren sie auf dem Rückweg. Über 100 Autos. Schnell entdeckte der Mechaniker den Fehler an unserem VW T3: Kabelbruch. Schnell fixte er uns behelfsmäßig ein Starterkabel. Damit konnten wir in die 60 km entfernte große Stadt zu einer Werkstatt fahren, wo wir ein neues Zündschloss bekamen und die Attraktion schlechthin waren. Was für ein Glück wir hatten! Am nächsten Tag konnten wir in den Iran einreisen.

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