Wie muss ich mir den Gauja-Nationalpark vorstellen?
Der Gauja-Nationalpark ist der älteste und größte Nationalpark Lettlands. Von der eher mäßig interessanten Stadt Valmiera aus kann man traumhafte Wege zu Fuß und auf dem Fluss bis nach Sigulda zurücklegen. Im Zentrum des Parks stößt man auf die mittelalterliche Stadt Cēsis, die auf jeden Fall eine Besichtigung wert ist. Der namensgebende Fluss Gauja fließt einmal quer durch den Park und ist an den meisten Stellen traumhaft schön. Auf einer Kanufahrt wechselt die Natur ständig zwischen schroffen Feldern, grünen Wiesen und dichten Wäldern.
Zunächst zu Fuß durch den Park
Wir sind allerdings erstmal zu Fuß gestartet, mit dem Plan, uns an einem der vier Tage ein Kanu zu mieten. Dafür sind wir mit dem Bus von Riga nach Valmiera gefahren. Dort startet der Wanderweg direkt am Fluss und führt bald darauf in den dichten Wald, immer entlang der Gauja. Die Wege sind selten anspruchsvoll, aber immer abwechslungsreich und kurzweilig. Im Park und entlang des Wegs finden sich etliche Burgen, Kirchen, Windmühlen sowie archäologische Denkmäler. Viele Strecken führen entlang des Flusses, wo sich die Möglichkeit zum Baden ergibt. Der von uns gewählte Wanderweg von Valmiera nach Sigulda war etwa 80 km lang, was wir auch mit schwerem Gepäck gut in vier Tagen bewältigen konnten.
Wo kann man auf dem Weg schlafen und sich versorgen?
Im Nationalpark finden sich Übernachtungsmöglichkeiten nach jeder Preisklasse und Vorliebe. Es gibt Campingplätze mit Sanitäranlagen, romantische Waldhütten, schicke Hotels sowie kleine, günstige Pensionen. Wir haben uns für die rustikalste Variante entschieden, das Wildcampen. Dafür gibt es entlang des Flusses extra Lagerplätze für Wassersportler. Dort kann man legal sein Zelt aufstellen und an den meisten Spots gibt es auch Tische und eine Feuerstelle. Die genauen Stellen sind in den Karten des Parks eingetragen und man kann bequem eine Tagestour (20-30 km) nach den Entfernungen richten. Für uns waren diese Spots perfekt. Man konnte an traumhaften Orten zelten, war direkt am Wasser und durfte sogar Feuer machen!
Sofern man nicht nur auf dem Fluss unterwegs ist, führen die Wanderwege immer mal wieder durch kleinere Siedlungen, wo man sich mit Wasser und Proviant eindecken kann. Ein bisschen planen sollte man diese Stopps aber schon, denn manche Wanderwege führen auch komplett an den Versorgungsmöglichkeiten vorbei.
Wie funktioniert das mit dem Kanu?
Es gibt überall entlang des Flusses Stellen, die mit dem Auto zu erreichen sind. Dort kann man sich ein Boot bringen lassen und es abends an einer vereinbarten Stelle wieder abholen lassen. Dazu finden sich viele Hinweisschilder und Flyer entlang des Weges und in den Touristeninformationen. Am besten schreibt man sich schon vorher die Nummer von einem der zahlreichen Verleiher auf und kann dann spontan entscheiden, welchen Tag man im Kanu verbringen möchte. Der ruhige Fluss bietet viele schöne Möglichkeiten zum Anlegen und Baden.
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