Die Route
Mit Hilfe der unten genannten Kompass-Karte lässt sich eine Route sehr gut planen. Die da angegebenen Zeiten entsprechen, anders als oft im Alpenraum, einem durchaus sportlichen Wandern. Plant man eine Durchquerung der kompletten Hohen Tatra, bieten sich je nach Können und Geschwindigkeit verschiedene Tagesetappen zu den jeweiligen Hütten an. Im Folgenden wird meine Route im slowakischen Teil von Ost nach West beschrieben, die allerdings beliebig abgeändert werden kann. Die Gehzeiten entsprechen den in der Karte und auf Wegweisern genannten und sind ohne Pausen angegeben. Alle Wanderwege sind sehr gut ausgeschildert und markiert.
Von Ždiar zur Hütte Chata pri Zelenom Plese
Das sind 4,5 Stunden ohne Gipfel. Der Start befindet sich im wunderschönen Bergdorf Ždiar und führt durch die Belaer Tatra (der östlichste Teil des Gebirges und bis auf diesen Pfad strenges Naturschutzgebiet) auf dem grünen Pfad Richtung Bergsattel Kopske Sedlo. Von dort weiter zur Hütte Chata pri Zelenom Plese auf 1.551 m. Wer früh aufgebrochen ist und noch etwas Zeit am Tag hat, kann sein Gepäck in der Hütte lassen, den nahegelegenen Gipfel Jahňací štít (2.230 m) besteigen und von dort die Aussicht genießen (3,5 h inklusive Rückweg). Oder man entspannt einfach am schönen grünen See bei einem Bier.
Weiter zur Zamkovskeho Chata
Mit 6 Stunden Gehzeit geht es auf dem roten Pfad Richtung Skalnate Pleso. Unterwegs bietet sich ein sehr kurzer Abstecher auf den Gipfel Veľká Svišťovka (2.038 m) an. Danach geht es weiter auf der Tatra-Magistrale zur im Wald gelegenen Hütte Zamkovskeho Chata, wo sich ein Stopp zum Essen anbietet. Der letzte Teil des Tages führt hinauf zur Zbojnicka Chata auf 1.960 m.
Auf zum Gipfel Východná Vysoká
Gleich am Anfang geht es zum Sattel Sedlo Prielom auf 2.290 m. Hier sollten Schwindelfreiheit und Trittsicherheit vorhanden sein, auch wenn die meisten gefährlicheren Stellen im Auf- und Abstieg mit Eisenketten (jedoch keine Stahlseile wie in den Alpen) gesichert sind. Danach kann der Gipfel Východná Vysoká (2.429 m, 2 h inklusive Rückweg) bestiegen werden. Anschließend geht es weiter talwärts zum Berghotel Sliezsky dom, wo eine Rast eingelegt werden kann. Die zweite Hälfte des Tages wandert man weiter auf dem roten Pfad der Tatra-Magistrale bis zur Chata Pri Popradskim Plese an einem kleinen See auf 1.500 m. In der Nähe gibt es einen sehenswerten symbolischen Friedhof für diejenigen, die in den Bergen weltweit ihr Leben verloren (Symbolický cintorín).
Der Rysy ruft
An diesem Tag kann das Gepäck in der Hütte gelassen werden, denn es geht auf den höchsten Berg Polens, den Rysy (2.500 m). Von der Hütte geht es über den blauen und dann roten Pfad zur höchstgelegenen Hütte der Hohen Tatra, der Chata Pod Rysmi auf 2.250 m, wo man sich vor dem Gipfel etwas gönnen kann (oder danach auf dem Rückweg). Von dort sind dann noch einige Höhenmeter zu überwinden. Der Rückweg folgt auf dem selben Pfad zurück zur Ausgangshütte. Wer nicht mehr auf der Hütte übernachten will, kann in einer Stunde hinunter zum nächsten Ort gehen.
Am nächsten Tag geht es in etwa einer Stunde hinunter zu einem der Hauptorte der Hohen Tatra, Štrbské Pleso. Hier kann die Tour beendet werden.
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