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Kurztrip Mazedonien: Wandern im Pelister Nationalpark zum „Baba Mountain“

Kurztrip Mazedonien: Wandern im Pelister Nationalpark zum „Baba Mountain“

Die Reise fand Anfang Oktober 2017 statt, in Mazedonien herrschten zu dieser Zeit angenehme Temperaturen zum Wandern (ca. 15-20 Grad). Skopje, Bitola, Pelister Nationalpark und zurück (insgesamt 5 Tage, 2 davon im Pelister Nationalpark) war unsere Tour. Mit dabei hatten wir ein Zelt, Schlafsack, Isomatte und einige kopierte Seiten aus dem Lonely Planet Southeastern Europe. Unser Ziel war: raus in die Natur! Im Internet fanden wir aber leider sehr wenige Informationen zum Thema Wandern in Mazedonien und Wanderkarten gibt es auch nicht. Es gehört also etwas Mut dazu!

Da wir nur wenige Tage Zeit und auch wenig Geld in der Tasche hatten, aber trotzdem großes Abenteuer erleben wollten, entschieden wir uns für eine Reise nach Mazedonien. Von WizzAir gibt es günstige Flüge von Berlin nach Skopje, ohne Aufgabegepäck bereits ab 50 Euro hin und zurück.

Auf in die Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien!
So kamen wir am ersten Tag in Skopje an und nahmen gleich den Bus nach Bitola (21.00-00.40 Uhr, ca. 8 Euro, Busticket kann man direkt vor Ort am Schalter kaufen). Bitola ist die zweitgrößte Stadt Mazedoniens und befindet sich im Südwesten des Landes, zu Füßen des Pelister Nationalparks. Erst spät in der Nacht angekommen, war es schwer einen Platz zum Zelten zu finden. So checkten wir in ein Hotel ein. Ein komfortables Zimmer ist für zwei Personen ab 35€ die Nacht zu haben.

Baden im eiskalten Gletschersee
Am nächsten Morgen machten wir uns auf Richtung Pelister Nationalpark. Ein Taxi nach Nizhepole, dem letzten Dorf bevor die Straße aufhört, kostet ca. 2-3 Euro. Von dort aus wanderten wir bergauf in Richtung Golemo Ezero, einem wunderschönen Gletschersee. Die Leute vor Ort empfahlen uns zwar einen Guide anzuheuern, aber wir haben uns dagegen entschieden. Der Weg ist leicht zu finden und mit weiß-roten Markierungen gekennzeichnet. Zur Orientierung verwendeten wir eine offline Karte von Open Street Maps, damit findet man sich gut zurecht. Gut war auch, dass es auf dem Weg nach oben einige Brunnen mit Trinkwasser gab. Man muss also nicht mehr als ca. 1,5 Liter Wasser mitnehmen.
Nach ca. 4 Stunden körperlich forderndem Wandern sind wir am Golemo Ezero angekommen. Dieser liegt bereits auf über 2000 Meter und es war bereits Nachmittag und relativ kühl. Trotzdem nahmen wir ein äußerst erfrischendes Bad im Bergsee. Es gibt eine Hütte, diese ist jedoch nur an Wochenenden in der Hauptsaison nach vorheriger Anmeldung geöffnet. Wir hatten aber unser Zelt dabei und entschieden, dort zu übernachten. Übrigens rieten die Mazedonier uns davon ab, da es im Park Braunbären und Wölfe geben soll. Wir haben aber keine gesehen (was nicht heißt, dass es sie nicht gibt).
Die Natur ist um die Jahreszeit wahnsinnig schön, die Graslandschaft ist gelb und die Bäume und Farne sind in verschiedene Rot- und Orangetöne gefärbt. Die Nacht war kalt und stürmisch.

Der Großmutter (Baba) guten Tag sagen
Am nächsten Morgen standen wir zum Sonnenaufgang auf, frühstückten und wanderten dann weiter hoch zum Mount Pelister oder auch „Baba Mountain“ genannt (Baba ist Mazedonisch für Großmutter), den höchsten Berg im Pelister Nationalpark (2601 m). Auf dem Weg dorthin kann man von einem Pass aus auf den Prespa See und nach Albanien hinunterschauen. Der Gipfel selbst ist nicht besonders schön, da dort eine Sendestation („Antenna“) aufgebaut ist. Nach einer kurzen Mittagspause (es war sehr kalt und windig), liefen wir auf der anderen Seite des Gebirges wieder runter. Gegen Nachmittag verließen wir den Nationalpark beim Infocenter. Dort in der Nähe befindet sich das Hotel Molika (ca. 35 Euro pro Doppelzimmer), benannt nach einer speziellen Pinienart, die es nur dort gibt.
Wir waren an diesem Punkt bereits sehr erschöpft (ca. 30 km und 2000 Höhenmeter hoch und runter in zwei Tagen) und hätten uns gewünscht dort zu übernachten, aber wir hatten bereits unsere Unterkunft in Dihovo gebucht. Wir hatten die Verkehrssituation unterschätzt, jedoch haben uns zum Glück zwei freundliche junge Menschen in ihrem Auto ins 10 km entfernte Dihovo mitgenommen. Die Pension „Villa Dihovo“ (ca. 40 Euro pro Doppelzimmer) war es aber definitiv wert, es gab leckeres, mazedonisches Essen aus eigenem, ökologischen Anbau und selbst gemachten Wein und Bier.

Nach dem Wandern etwas Kultur
Wir fanden die 2-tägige Tour von Nizhepole nach Molika sehr fordernd, es gibt aber auch Mazedonier, die die Tour an einem Tag machen (allerdings starten diese auch um 6 Uhr morgens in Molika und machen die Tour in die andere Richtung). Im Winter kann es aufgrund von Schneefall schnell gefährlich werden. Insgesamt ist die Route sehr einsam, wir haben in den zwei Tagen insgesamt vielleicht fünf oder sechs andere Menschen gesehen.
Am nächsten Tag schauten wir uns noch Bitola an, eine gemütliche Stadt mit türkischem Markt und vielen Cafés… gerne wären wir länger geblieben. Nach Skopje zurück nahmen wir den Zug (mit ca. 6 Euro pro Person billiger, angenehmer und schneller als der Bus) und hatten einen schönen Ausblick auf die mazedonische Landschaft. Abends hatten wir noch Zeit uns Skopje anzuschauen, am nächsten Morgen ging unser Flug zurück nach Berlin.

Unser Fazit:
Der Pelister Nationalpark ist eine Reise wert!
Wir empfehlen die Tour sehr weiter! Sie ist geeignet für Menschen mit guter Kondition: die letzte Einkaufsmöglichkeit gibt es in Bitola, ihr müsst eure Verpflegung für zwei Tage plus warme Sachen (Zelt, Schlafsack bis 0 Grad, gut isolierte Isomatte) für die Nacht auf dem Rücken tragen können. Vorteil war, dass es einige Wasserquellen gab und man das Wasser aus dem Bergsee trinken konnte (haben wir zumindest einfach gemacht). Die Mühe lohnt sich aber, da die Aussicht, die Natur und auch die Einsamkeit atemberaubend sind. Außerdem braucht man ein bisschen Mut wegen den Bären und Wölfen. Es gibt in der Hauptsaison aber auch organisierte Touren, diese übernachten dann in der Hütte am Golemo Ezero.

Anreise:
Günstige Flüge von Berlin nach Skopje mit WizzAir; von dort aus mit Zug oder Bus weiter

Einreise:
Mit Personalausweis oder Reisepass möglich, keine Visumspflicht bei Aufenthalten bis zu 90 Tagen

Geld:
Mazedonische Denar (MKD): etwa 62 MKD sind 1 Euro; Geldautomaten in Skopje und Bitola überall zu finden

Sprache:
Mazedonisch (Schrift meist in kyrillischen und lateinischen Buchstaben)

Beste Reisezeit:
Angenehme Temperaturen zum Wandern im Frühjahr und Herbst

Leider gibt es sehr wenige Information für individuelle Trekker in Mazedonien. Unsere Hauptquelle war Open Street Maps. Dort sind die Wege eingezeichnet. Das hat aber den Vorteil, dass die Nationalparks noch nicht überlaufen sind.

  • Verpflegung für zwei Tage. Unterwegs kann nichts eingekauft werden.
  • Gutes, leichtes Zelt, damit man nicht zu viel tragen muss, aber eine sichere und trockene Behausung hat.
  • Warmer Schlafsack und gut isolierte Isomatte. Nur gut ausgeruht kann der nächste Tag in Angriff genommen werden.
  • Außerdem eine warme, windfeste Jacke für abends.

einige kopierte Seiten aus dem Lonely Planet Southeastern Europe, viel mehr hatten wir nicht gefunden.

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