Röderradweg von Torgau bis Kosilienzien
Wir sind in Torgau aus der Bahn gestiegen und einen Tag auf dem Elbe-Radweg bis Mühlberg/Elbe gefahren. Der Elbe-Radweg fährt sich ja wie geschmiert, ist im August aber auch ordentlich voll. Die erste Nacht haben wir in den Elbauen unser Zelt aufgeschlagen, nachdem uns die Herdenschutzhunde einen ordentlichen Schreck eingejagt haben, die zum Schutz vor Wölfen in der dortigen Schafsherde untergebracht waren.
Dort war es sehr schön, aber auch so nebelig, dass es am nächsten Morgen eisig kalt war und wir so lange wie möglich im Zelt geblieben sind. Vom vielbefahrenen Elberadweg sind wir dann auf die RöderRadRoute, die in Kosilenzien „endet“. Wir sind von Nord nach Süd gefahren, also von der Mündung bis zur Quelle, was sich als gute Idee herausstelle. Alles in allem war die Radroute sehr gut ausgeschildert und gut zu fahren, bei Radebeul etwas steiler. Es gibt kaum Fahrradtouristen und es ist sehr angenehm ohne viele große Straßen. Allerdings ist es auch keine besonders aufregende Landschaft, vor allem ist es meistens hübsch und dörflich.
Wie erging es dem Kleinen?
Da in unserem Lastenrad eine Sitzschale auf einer Federung montiert ist und wir meist von Norden nach Süden gefahren sind, war unser Sohn während des Fahrens meistens im Schatten und bestens vor starken Stößen geschützt. Sobald er von der Sonne geblendet wurde, hat er sich beschwert. Wir sind natürlich auch deutlich weniger Kilometer am Tag gefahren als früher. Eher so 30 – 40 km.
Leider ist die unschönste Etappe die letzte bis zur Quelle gewesen (die Quelle selbst ist kaum zu finden), wo wir auch von der Polizei beim Zelten kontrolliert wurden und die Polizisten behaupteten, jemand hätte „Flüchtlinge“ campieren sehen … Ansonsten haben wir überall ganz wundervolle Stellen zum Wildcampen gefunden und nette Bäckereien für die Essensversorgung.
Fahrradausrüstung
Wir fahren ein Douze-Lastenrad (Standardlänge), in das wir eine Maxi-Cosi-Halterung eingebaut haben, sodass bei steinigem Untergrund der Kindersitz gut gefedert ist. Somit war ein großer Teil der Ladefläche des Lastenrads eigentlich voll, Einkäufe konnten wir aber gut unter dem Kindersitz verstauen, da unsere Fahrradtaschen auch schon fast voll waren. Wir hatten für den Kindersitz einen Regenschutz für Kinderwagen mit, haben den allerdings gar nicht gebraucht.
Krabatrundweg
Da wir noch zwei Tage Zeit hatten, sind wir von der Röderquelle noch für zwei Tage weiter in die Lausitz hineingefahren und zwar auf dem Krabat-Radweg. Das ist ein Radrundweg in der Gegend, wo die alte Sage Krabat spielt und auch Ottfried Preußlers Buch. Diese Gegend hat uns wieder sehr viel besser gefallen als die letzte Etappe an der Röder. Es waren niedliche Dörfer mit sorbischen Bäckereien und schöne kleine Etappen. Ein „Highlight“ des Radwegs ist die Krabat-Mühle, die zu einem Erlebnis-Hof mit ziemlich viel Gastronomie und ein bisschen Kultur umgebaut wurde. Alles ein bisschen zu künstlich für meinen Geschmack, aber immerhin kostet es keinen Eintritt und außerdem gibt’s ganz leckeres „Schwarzes Vanilleeis“.
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