Wo, mit wem und wie warst du unterwegs?
Fehmarn – Kopenhagen – Smögen – Oslo – Bergen mit dem VW Caddy samt Innenausbau und Heck-Zelt und mit meinem Schmuckstück Sebastian
Wieso diese Tour?
Ziel war das Foo-Fighters-Konzert in Bergen, aber der Weg war das Ziel und Norwegen stand auf meiner Liste ganz weit oben!
Was waren deine eindrücklichsten Erlebnisse auf der Tour?
Orte
- Die Wanderung auf den Trolltunga. 28 km Hin- und Rückweg in 7 Stunden. Sportlich, aber gemäßigt. Die Route zieht sich über Treppen und Plateaus bis hin zur freien Sicht auf einen malerischen Wasserfall. Belohnt wird man dann mit einem Foto, geschossen von einem der anderen Touris, auf der Troll-Zungenspitze. Einzigartige Fotos und eine wunderschöne Wanderung.
- Die Wanderung auf den Gaustatoppen. Der höchste Berg der Region Telemark. Sieht aus wie ein Vulkan, ist aber ein schroffer Berg. Die kürzeste Route zieht sich über „nur“ 2,5 Stunden über 1000 Höhenmeter. Treppen, Treppen, Treppen … schönes Beintraining! Hier hat die Natur den Menschen noch im Griff. Die Wetterwechsel kommen schnell und wuchtig. Umso beeindruckender sind die Aussichten auf eine Landschaft, in der die Bevölkerungsdichte minimal ist.
- Die Region zwischen Voss und Geilo – der Hallingskarvet Nasjonalpark. Ein massives Hochplateau, bei dem es an jeder Ecke einen See gibt oder eventuell den nächsten Abgang zu einem Fjord, you never know. You are just human …
Kulinarisches
Wir haben nahezu jeden Abend auf unserem Gaskocher ein Menü gezaubert. Irgendwann kam uns die Idee, landesspezifische Themenabende auszurufen. So hatten wir einen Mexico-Abend, an dem es Tacos gab mit norwegischem Bio-Hack, einen Orientalischen Abend mit Auberginen-Creme und selbstgemachten Falafel, oder einen Norwegischen Abend mit Miniburgern aus Fisch-Patties und mit originalem norwegischem Braunkäse.
Zeltplätze
- Smögen: idyllischer Platz mit 1A Sanitäranlagen. Wunderbar am Wasser gelegen und einfach großartig. Direkt vom Gelände geht ein schroffes Plateau ab, auf dem man stundenlang wandern kann.(https://firstcamp.de/destination/solvik-kungshamn/)
- Ringoy: direkt am Fjord. Der Platz hat eine mobile Rezeption in Form eines Mannes, der uns in etwas Smalltalk verwickelt und uns quasi direkt am Auto via Kreditkarte die Gebühr abgenommen hat. Es gab außerdem ein kleines oranges Ruderboot kostenlos zur Ausleihe für jedermann/frau. Cool.
(http://www.ringoy-camping.no/no/) - Eidfjord: Direkt am Wasser fallen die schroffen Berge in den Ausläufer des Fjordes hinein. Beeindruckend!
(https://www.saebocamping.com/)
Welches Ausrüstungsteil war für euch unverzichtbar?
Vaude-Heckzelt Drive
Welche Tipps möchtest du allen auf den Weg geben, die eine ähnliche Tour planen?
Am schönsten ist die Tour vor den Sommerferien. Die Campingplätze sind leer, die Wanderwege einsam und das Wetter solide. In Norwegen gelten 15 Grad als Spitzen-Sommertemperatur. In den Nächten kann es sehr kühl werden, weshalb ich absolut eine Daunenjacke empfehle. Wenn die Sonne dann mal scheint, dann tut sie es mit voller Kraft! Die Nächte um die Sommersonnenwende sind ellenlang, sodass man leicht einen neuen Rhythmus entwickelt und lieber etwas länger schläft, dafür aber bis 22:00 Uhr am Abend aktiv sein kann.
Norwegen ist teuer, ja, aber wenn man frisch einkauft und die Portionsgrößen beachtet, dann ist es quasi so, als würde man im Bio-Laden einkaufen gehen. Am teuersten sind die alkoholischen Genussmittel. Hierbei sind auf alle Fälle die Einfuhrbestimmungen zu beachten. Das Land hat dafür sogar eine App bereitgestellt.
Ich empfehle stark, Rockkonzerte in Norwegen zu meiden. Das „lagom“ und sich-Einordnen in die graue Menschenmasse ist bei einem Rock-Konzert, wo ich es gewohnt bin, ordentlich abzurocken, sehr hinderlich.
Die meisten Norweger sind sehr darauf bedacht, ihren Reichtum, besonders bedingt durch einen hohen Grundlohn und ein optimales Sozialsystem, zu schützen und gleichzeitig damit nicht „anzugeben“. Sie sind sich des Schatzes, den sie in Form der Natur haben, sehr bewusst und exponieren diesen gern. Die Städte hingegen stehen da ziemlich hinten an. Architektonisches Kunterbunt im Vergleich zu Städten wie Kopenhagen oder Stockholm und auf Tourismus ausgelegt.
Wer also die schöne Tour über Fehmarn und Kopenhagen und entlang der Westküste Schwedens wagt, sollte viel Zeit einplanen, denn man kann an jeder Ecke Halt machen. Wir haben zu 90 % in unserem Caddy geschlafen, was echt gefetzt hat. Man muss sich allerdings mögen
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