Da ich wusste, dass in Nigeria die Straßen wieder asphaltiert sein würden, freute ich mich auf dieses Land. Meine Freude währte jedoch nicht lange. Als ich meine Geschwindigkeit kurz nach der Einreise an einem großen Schlagloch verringern musste, sprangen plötzlich 5 Männer auf mich zu, packten mich und versuchten mein Motorrad anzuhalten. Ich gab Vollgas und entkam dem Überfall nur knapp. Geschockt und zitternd raste ich davon, als ich am Horizont einen Stern sah. Ich folgte ihm zur nächsten Niederlassung von Mercedes. Hier durfte ich mich einige Tage sicher geborgen hinter hohen Elektrozäunen erholen. Das war knapp.
Die Reise durch Benin und Togo war dagegen wieder recht entspannt. Ich erhielt meine Visa an der Grenze und konnte entspannt Richtung Norden fahren. Das Visum für Burkina Faso war mit 100 Euro recht teuer. Das Land war jedoch jeden Euro wert. Hier fühlte ich mich wieder richtig wie in Afrika. Es gab kaum Autos aber viele schöne Lehmhüttendörfchen. Überall wurde ich freundlich willkommen geheißen. Einmal durfte ich sogar ein Foto vom Dorfältesten zusammen mit dem Medizinmann machen, nachdem ich bereits einige schöne Bilder der dort lebenden Frauen gemacht hatte. Zu bedenken ist dabei, dass die Leute hier weder Strom noch fließendes Wasser hatten. Trotzdem waren alle sauber und schön gekleidet.
Mali war ebenfalls ein recht afrikanisches Land. Hier gab es sogar einen Campingplatz mit Internet, auf dem ich einige Tage verbringen konnte. Nach der Einreise nach Mauretanien änderte sich die Welt wieder komplett. Hier begann die Wüste. Es war nicht mehr so grün. Außerdem war ich hier wieder in der arabischen Welt. Da in Mauretanien kaum Benzin verkauft wird, musste ich viele Liter Reservesprit auf meinem Motorrad transportieren. Ich hatte mich jedoch bewusst dazu entschieden, nicht durch den Senegal zu fahren, da ich über die Grenze zwischen dem Senegal und Mauretanien bisher nichts Gutes gehört hatte. In Mauretanien fühlte ich mich jedoch sicher. Die Menschen waren freundlich… das Einzige das nervte, war, dass jeden Morgen um 5 Uhr die Megaphone der umliegenden Moscheen einen furchtbaren Krach veranstalteten. Zum Glück gab es Richtung Norden und entlang der Westsahara wenig Moscheen, so dass ich trotzdem ausschlafen und Kräfte für die Reise sammeln konnte.
In Marokko war ich bereits mehrfach gewesen und so kannte ich bereits einige schöne Orte, die ich erneut anfuhr. Während mir früher die Menschen hier als sehr aufdringlich aufgefallen waren, empfand ich sie nun, nachdem ich Afrika mit dem Motorrad umrundet hatte, als total unaufdringlich. So schnell kann man sich an gewisse Dinge gewöhnen *lach*
Von Marokko aus nahm ich die Fähre nach Spanien und war nach gut 8 Monaten wieder zurück in Deutschland… bis zur nächsten Reise…
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3 Kommentare
Nina | 03.Mrz.2015, 14:40
Deine Tour durch Afrika war bestimmt aufregend. Ich war vor einigen Monaten in Kenia - ein Land atemberaubender Schönheit - http://www.reiseknaller.com/blog/kenia-ein-paradies-fur-fotosafaris/
Angelique | 04.Sep.2012, 17:59
Ich bin echt beeindruckt von deinem Bericht....Ich wollte schon seit Jahren nach Afrika auch um vielleicht irgendwo zu helfen. Weißt du was die günstigste Möglichkeit wäre erstmal anzukommen. Sollte man sich zum Beispiel auf solchen Seiten erstmal Unterkünfte und Flüge buchen oder sollte man alles irgendwie mit einer Organisation beginnen? Liebe Grüße Angelique
Paul | 10.Aug.2012, 11:22
Wow, das klingt wirklich alles sehr faszinierend. Eine Afirka-Reise muss ich auch unbedingt mal machen.