Dein Abenteuer beginnt hier!
Gabriel CSG
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8. April 2014
Vor ungefähr drei Jahren ging ein Raunen durch’s Land und man erzählte sich hinter vorgehaltener Hand, dass die Jungs von Gore-Tex® an einem neuen Laminat basteln würden, das alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen sollte. Wasser- und winddicht sollte es selbstverständlich sein, dazu abriebfest, vor allem aber so atmungsaktiv wie kein anderes zuvor. Active Shell hieß diese für den außergewöhnlich umtriebigen Gebrauch konzipierte Membran und der Name war Programm – offensichtlich! Keine Frage, das mussten wir uns genauer ansehen! Also vergeudeten wir keine Zeit mit umständlicher Höflichkeit und fragten direkt an der Quelle nach einem Testobjekt. Dieses kam auch prompt, um sich uns zu stellen.
Was sich hinter dem Namen Active Shell verbirgt
Active Shell bezeichnet die Membran, die von vielen Herstellern in diversen Versionen und Modellen verarbeitet wird. Die Jacken unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ausstattungsdetails, also z.B. der Anzahl der Taschen, möglicher Verstärkungen im Brust- und Schulterbereich und ob eine Kapuze angebaut ist oder nicht. Da ein Active Shell in erster Linie so leicht und komprimierbar wie möglich sein soll, werden die beiden seitlichen Einschubtaschen oft weggelassen und durch eine Napoleontasche ersetzt. Ein Kordelzug im Saum und verstellbare Bündchen an den Ärmeln komplettieren in den meisten Fällen den Ausstattungsumfang.
Anwendungsbereich
Aufgrunddessen eignen sie sich vor allem für Unternehmungen, bei denen absoluter Wetterschutz höchste Priorität hat, es aber unter einem Hardshell oft zu schnell zu Hitzestau kommt bzw. es einfach zu viel wiegt. Gemeint sind die sogenannten High-Pulse-Aktivitäten wie Trailrunning, sportliche Radtouren, ambitioniertes Jogging etc. Gleichzeitig sind Active-Shell-Jacken absolute Minimalisten, sie sind unglaublich leicht und atemberaubend klein verpackbar. Sie kommen somit auch für alle Wanderfreunde in Frage, die in Gebieten unterwegs sind, die das dauerhafte Tragen einer Wetterjacke nicht erfordern, aber mit sporadischen intensiven Regengüssen aufzuwarten wissen.
Zweieinhalb Jahre mit einer Active Shell-Jacke unterwegs: Erfahrungswerte
Um es gleich vorab zu sagen: Die Active-Shell-Technik hielt von Beginn an, was sie versprach. Unsere Testjacke wurde massiver Beregnung und intensiver Aktivität ausgesetzt. Weder drang von außen Nässe ein, noch bildete sich aufgrund hoher Anstrengung Kondensationsfeuchtigkeit im Inneren der Jacke aus. Entsprach die Wasserdichtigkeit in etwa unseren hohen Ansprüchen an Gore-Tex®-Materialien, so übertraf die Atmungsaktivität bzw. die Geschwindigkeit des Feuchtigkeitstransportes unsere kühnsten Erwartungen! An dieser Stelle ist daher eindeutig zu verkünden, dass eine Regenjacke mit verarbeiteter Active Shell tatsächlich die atmungsaktivste und am wenigsten schweißtreibende Wetterschutzschicht auf dem Markt ist. Sogar die meisten Softshells kommen da nicht mehr mit.
Zusammenfassend kann also gesagt werden: Es handelt sich um hochfunktionale, dichte und atmungsaktive Jacken, die sich trotz ihrer minimalistischen Ausstattung und ihres dünnen Materials als absolut alltagskompatibel erwiesen haben. Sie sind somit uneingeschränkt für alle Aktivitäten mit leichtem Gepäck und Temperaturen oberhalb des Gefrierpunktes zu empfehlen. Dieser letzte Punkt Bedarf allerdings einer weiteren eingehenderen Erklärung, stellt er doch eine wesentliche Einschränkung dar.
Außentemperaturbedingte Komforteinschränkung
Ein nachteiliger Effekt des dünnen, extrem atmungsaktiven Materials ist folgender: Es isoliert nahezu überhaupt nicht. Zwar ist die Jacke mehr als ausreichend winddicht, jedoch leitet sie bei kälteren Temperaturen Feuchtigkeit so gut vom Körper weg, dass jegliche vom Körper erzeugte Wärme unmittelbar nach draußen „geatmet“ wird. Sofortiges Frieren, teilweise auch bei anstrengender Aktivität, ist garantiert. Handelt es sich um den täglichen Jogging-Wahnsinn im winterlichen Parcours, mag dies vielleicht noch gewollt sein, auf dem Radweg zur Arbeit bei -10°C fiel es jedoch deutlich nachteilig auf.
Fazit
Für alle Freunde der schnellen Fortbewegung und der intensiven Ertüchtigung, für Trekking-Minimalisten und schlussendlich auch für Stadtmenschen, die unter ihrer Regenjacke im Alltag zu sehr schwitzen, ist diese aktive Jacke geradezu ideal. Man kann bei dieser Belastungskategorie guten Gewissens davon ausgehen, dass das dünne Material standhält und lange Schutz vor den Elementen gewährt. Wer sich dahingehend noch etwas unsicher ist, da ein Rucksack (bis ca. 36 Liter) bei ihm zur täglichen Grundausstattung gehört, der sollte einfach darauf achten, dass er ein Modell mit verstärktem Schulterbereich erwirbt.
Eine Active-Shell-Jacke stellt damit eine sehr lohnenswerte Alternative zu beschichteten Regenjacken, vor allem aber zu Softshells dar. Gegenüber Ersteren punktet sie eigentlich in allen Kategorien: Sie ist deutlich wasser- und winddichter, sehr viel widerstandsfähiger und deutlich atmungsaktiver. Dies überrascht jedoch wenig und war voll und ganz zu erwarten. Aber auch ein Softshell wird durch ein Active-Shell-Modell mehr als lohnend ersetzt. Bei gleicher bzw. teilweise sogar besserer Atmungsaktivität ist ein Active-Shell deutlich wasser- und winddichter. Einzig sehr robuste oder aber elastische Softshells können hier noch mit Funktionsvorteilen punkten. Zwar hat eine Active-Shell-Wetterjacke gegenüber beschichteten Regenjacken und Softshells einen etwas höheren Preis, aber in Anbetracht der besseren Leistungs- und Widerstandsfähigkeit ist dieser aus unserer Sicht mehr als berechtigt. Schlussendlich muss man daher anerkennen, dass Gore-Tex® die Regenjacke zwar nicht neu erfunden hat, jedoch stellt das Active Shell zweifelsohne eine der innovativsten Produktweiterentwicklungen der letzten Jahre im Outdoorbereich dar.
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2 Kommentare
Gabriel | 26.Jul.2017, 16:16
Hallo Michael! Unsere Active-Shell Jacken sind bei moderatem Gebrauch auch 3 Jahre später noch komplett einsatztauglich. Sowohl Wasserdichtigkeit als auch Atmungsaktivität funktionieren uneingeschränkt, zudem traten weder Delaminationen an Material und Nahbändern, noch Verschleiß an intensiv beanspruchten Stellen wie Ärmelbündchen, Reißverschluss etc. auf. Ergänzend sei erwähnt, dass die Jacken nicht als Alltagjacken verwendet werden. Nach der intensiven Testphase hat sie das Schicksal aller Regenjacken ereilt und sie wurden vor allem im Rucksack täglich als Back-up für eventuelle Wolkenbrüche mitgeführt. Dabei kamen Sie auch regelmäßig zum Einsatz, jedoch wurden sie eben nicht der täglichen Belastung im eigentlichen Sinne ausgesetzt. Dies ist aber unserer Meinung auch nicht ihre Bestimmung, wobei dies nicht bedeutet, dass sie nicht auch diese Bewährungsprobe bestehen würden. Sowohl das Model von Arcteryx als auch die Gore-Testjacke sind im Verhältnis zu ihrem geringen Gewebegewicht ordentlich strapazierfähig.
Michael | 25.Jul.2017, 19:51
Guten Abend, wie sieht es den 3 Jahre später aus? Wie lang haben eure Active Shells gehalten (oder tun sie es noch immer)? Wie viel Pflege lasst ihr euren Jacke zuteil werden? Liebe Grüße Michael