Das Klettersteiggehen, von Kletterern nicht nur in der Vergangenheit immer wieder belächelt, ist längst als eigene Spielform des Alpinismus anerkannt. Ohne dass man selbst extremer Kletterer ist, kann man steile Felswände und vor allem auch Berggipfel erklimmen. Die angelegten Steiganlagen versprechen somit einem großen Personenkreis grandiose Erlebnisse im alpinen Gelände. Und nicht nur dort! Sieht man den Andrang an der Häntzschelstiege in der Sächsischen Schweiz v.a. am Wochenende, wird schnell deutlich, dass die angelegten Eisenwege längst auch die Mittelgebirge erreicht haben. Leider, und dafür sprechen dann auch die Rettungseinsätze, sind auch immer wieder Leute ohne oder nur mit geringen alpinen Kenntnissen auf den Wegen unterwegs. Die durchgehenden, teils sehr straff gespannten Drahtseile ‚gaukeln‘ eine Sicherheit vor, die trügerisch sein kann, wenn das Wetter umschlägt, der Blick weit in die Tiefe geht oder sich jemand konditionell überschätzt.
– sondern findet sich vielleicht auch als Sentiero in den Karten und Beschreibungen wieder. Aber egal, wie man sie bezeichnet: Die Faszination der Eisenwege im Gebirge scheint ungebrochen. Die Alpenvereine sprechen davon, dass die Begehungszahlen von Klettersteigen immer weiter in die Höhe schnellen. Wer in den Ferien oder an Wochenenden auf den Klassikern unterwegs ist, wird es bei gutem Wetter am eigenen Leib erfahren. Auch die Rückrufaktionen von Klettersteigsets aus den vergangenen Jahren und die anhaltende Diskussion über das Sturz- und Verletzungsrisiko von Kindern und Jugendlichen haben zu keinem nennenswerten Einbruch geführt. Doch ein Drahtseil durch die Wand macht noch keinen Klettersteig, deshalb wollen wir zum Beginn der Tourensaison die unterschiedlichen Spielarten des Klettersteiggehens und die dazu notwendige Ausrüstung einmal näher beleuchten.
Kommentar schreiben