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Testbericht: Primus Eta Power

Testbericht: Primus Eta Power

Essen hält Leib und Seele zusammen. Das gilt auch dann, wenn es uns ins Outback zieht. Ein Kocher ist die Voraussetzung dafür. In diesem Jahr freuten wir uns, dass wir im Rahmen des tapir-Testteams einen Primus-Kocher in seine skandinavischen Heimat schicken konnten. Steffen hatte es zusammen mit seiner Freundin nach Schweden gezogen, wo sie die Chance nutzten, den Kocher Primus Eta Power auf Herz und Nieren zu testen, um dann hier im Blog über seine Tourentauglichkeit zu berichten.

Meine Freundin Kathleen und ich haben dieses Jahr unseren Urlaub in Skandinavien verbracht. Die Tour ging mit dem Auto von Leipzig nach Rostock. Hier nutzen wir die Fähre nach Trelleborg, fuhren dann am Botnischen Meer entlang und über Finnland bis zum Nordkap und zurück. Auf dem Rückweg machten wir einen Stopp in Abisko und begaben uns auf eine 7-tägige Trekkingtour auf dem nördlichen Kungsleden bis Nikkaluokta.

Im Gepäck hatten wir zum Testen den Kocher Primus Eta Power EF, den wir vom tapir Leipzig  bekommen haben.

Erst einmal zu den Angaben des Herstellers: Das Gewicht des Komplettsystems wird mit 804 Gramm angegeben. Auch die Abmessungen sind mit 210 x 122 mm im Durchmesser äußerst lobenswert und mit max. 2000 W wird jegliche Flüssigkeit auch schnell zum Kochen gebracht. Aber wie schaut es in der Realität aus?
Wir machten uns also auf den Weg. Natürlich war auch mein langjähriger Begleiter, ein Primus Multifuelkocher, mit dabei. So hatten wir auch gleich einen Vergleich zwischen zwei Modellen des gleichen Herstellers.

Der erste Zusammenbau des Eta Power war ein wenig „fummelig“. Das Brennerteil wird von unten in den mitgelieferten Windschutz eingeklemmt (dachten wir). Aber wer sich mit Bedienungsanleitungen befasst, wird lesen, dass das Brennerteil ganz einfach von oben eingelegt wird. Aber egal wie: Beide Varianten halten das Brennerteil gut im Windschutz. Dann wird einfach nur noch die Gaskartusche angeschlossen, die Topfauflage ausgeklappt und fertig ist alles. Super schnell und super einfach! Beim Multifuel bedarf es hier durch Zusammenbau, Druckaufbau und Vorheizen schon etwas mehr Zeit.


Nach dem Zusammenbau ging es dann auch gleich ans Zubereiten des Essens. Wir waren erstaunt, mit welcher Geschwindigkeit das Wasser zum Kochen gebracht wurde. Bei einer Außentemperatur von 15° C sprudelte 1 Liter Wasser schon nach 2:30 min! Vom Hersteller werden hier 3:30 min angegeben. Dies ist dem angebrachten Wärmetauscher am Topf zu verdanken. Selbst mit dem Multifuel-Kocher, den wir auf der Tour mit Benzin betrieben, konnten wir diesen Wert nicht ganz erreichen. Auch die Geräuschentwicklung beim Betrieb mit Gas ist angenehmer als beim Multifuel.

Der mitgelieferte Topf steht während des Kochens sehr stabil auf der Auflagefläche. Größere Töpfe rutschen allerdings beim Umrühren hin und her und drohen ohne Festhalten von der herunterzukippen. Dies liegt an der Stufenform der Auflagefläche. Hier wäre es von Herstellerseite sinnvoll, die 3 Aufleger einfach gerade zu bauen. So würden die großen Töpfe auch sicherer stehen und es könnte für die angegebene Personenzahl 4 Essen zubereitet werden, was mit dem normalen 1,8-Liter-Topf nur in Etappen möglich ist. Ebenfalls besteht das Problem beim Rühren in größeren Töpfen, dass durch die Bewegung die Aufleger in ihre Ausgangsposition zurückklappen, da hier die Arretierung zu wenig fest ist.

Sehr gut empfanden wir die Regulierung der Gaszufuhr. Wer hier etwas feinfühlig zu Werke geht, kann die Flamme sehr fein dosieren. Mit einer 450-Gramm-Gaskartusche kommt man so ganz bequem über 7 Tage. Ebenfalls sehr gut ist die Keramik-Anti-Haft-Beschichtung des Topfes. Hier darf man getrost auch etwas grober hantieren. Wir haben mit unseren Metalllöffeln umgerührt und wenn kein Topfschwamm zur Hand war, mit feinem Sand den Topf gewaschen. Dennoch sind keine Kratzer im Topf zurückgeblieben und uns ist das Essen in diesem Topf nie angebrannt. Auch klasse ist die mitgelieferte Transporttasche, die man während des Essens als Isoliertasche nutzen kann.

Absolut gar nicht begeistert waren wir von dem dazugehörigen Piezozünder. Dieser gab nach 3 Tagen seinen Geist auf. Hier sollte man immer Streichhölzer, ein Feuerzeug oder den altbewährten Feuerstahl zur Hand haben.


Unser Fazit:
Wir haben uns trotz kleiner Mängel in diesen Kocher verliebt. Der Zusammenbau ist total einfach. Das Essen ist schnell zubereitet. Man verbrennt sich nicht die Finger, da der Griff des Topfes und der Deckel mit einer Silikonummantelung versehen sind. Das System hat alles, was 2 Leute auf einer längeren Tour brauchen, solange die Gasversorgung gesichert ist. Der Primus Eta Power gehört nun zu unserem Equipment und wir hoffen, ihn noch einige Jahre mit auf unsere Touren nehmen zu können.

Pro:

  • Komplettsystem für 2 Personen
  • sehr gute Verarbeitung von Brenner, Topf und Windschutz
  • sparsamer Verbrauch
  • gutes Preis-/Leistungsverhältnis

Contra:

  • für angegebene 4 Personen zu klein
  • Arretierung der Topfauflage zu instabil
  • Piezozünder nach kurzer Zeit unbrauchbar

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