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Testbericht: Galaxy 300 von Vango

Testbericht: Galaxy 300 von Vango

Wenn es ums Testen eines Familienzeltes bzw. eines Drei-Personen-Zeltes oder größer geht, hat sich im tapir mittlerweile ein festes Testteam gefunden. Somit hatten zum wiederholten Male Matthi, Hugo und ich das Vergnügen, die geräumigeren Schlafplätze zu testen. Dass wir uns als perfektes Testteam sehen, versteht sich von selbst: Matthi mit der längsten tapir-Zelterfahrung, Hugo mit seiner Köpergröße von ca. 190 cm und ich, das „Greenhorn“, das durch zwei Kinder ein starkes Interesse an Familienzelten mitbringt. Wir würden auf die unterschiedlichsten Dinge Wert legen. Doch genug der Vorrede: Nehmen wir das Galaxy 300 von Vango genauer unter die Lupe!

Das Vango Galaxy 300 ist ein Drei-Personen-Tunnelzelt, dessen drei farbig markierte Alubögen den Aufbau sehr einfach machen. Man ist ja mindestens zu zweit mit so einem Zelt unterwegs und muss nicht alleine die Befestigungsösen für die Stangenenden angeln. Lediglich die zwei kurzen Zusatzstangen, die den Vorraum zur Tür hin verlängern und zugleich das Vorraum-Dach straff tragen, sind für Kurzgewachsene wie mich etwas schwieriger zu erreichen, da sie über den höchsten Gestängebogen des Zeltes kreuzen. Aber zu zweit sind sie im Nu montiert. Jetzt noch mit Heringen die reflektierenden Abspannleinen verankern, welche sturzfreies Hineingelangen garantieren, wenn man nachts mit Stirnlampe durch das Zeltlager schleicht, und schon steht die Herberge. Wie es sich für ein Tunnelzelt gehört, ist es in wenigen Minuten aufgebaut. Das Innenzelt ist, wie bei allen Zelten mit außen liegendem Gestänge, bereits eingehängt, kann jedoch bei Bedarf ausgeknöpft werden.

Beim ersten Betreten fällt sofort der geräumige Vorraum mit Stehhöhe auf, der auch für Großgewachsene wie Hugo ausreichend Kopffreiheit bietet. Sehr angenehm ist auch die sechseckige Grundfläche des Vorraumes, die es ermöglicht, dass jeder sein Gepäckstück in eine eigene Ecke räumen kann – es liegen also keine Stolpersteine auf dem Weg zum Schlafbereich. Auch schmutzig oder nass wird da nichts, denn im Vorraum ist eine wasserdichte Bodenwanne eingehängt, die beim Auf- und Abbau des Zeltes montiert bleibt. Durch die komfortable Höhe im Vorraum können dort locker drei Menschen auf Campingstühlen mit normaler Sitzhöhe sitzen. Ebenso gut lässt sich das Vorzelt bei einer Radtour als Fahrradgarage nutzen – und zwar ohne Verrenkungen von Mensch und Material: einfach Räder reinschieben, fertig! Und das alles bei einem Gewicht von unter sechs Kilo und einem wirklich kompakten Packmaß (55 x Ø 25 cm). Die großen Klarsichtfenster (unter anderem ein originelles, niemals vom Nachbarn einsehbares Oberlicht!) sorgen für viel Licht im Vorraum und helfen so, auch bei schlechter Wetterlage das Gemüt zu erheitern.

Nun zum Schlafbereich: Auf einer Innengrundfläche von 2,10 x 1,80 m finden auch lange Isomatten genug Platz. Auffallend ist die sehr stark abfallende Höhe zum Fußende hin, da nur durch Raum- und Materialeinsparungen im Schlafbereich die Kombination aus einem Vorraum mit Stehhöhe und einem fahrradtauglichen Gewicht erreicht werden kann. Am Fußende ist das Innenzelt dann so niedrig, dass es unweigerlich hin und wieder zu Kontakten zwischen dem Schlafsack-Fußteil und der Innenzeltwand kommt. Dies stört aber nicht weiter, da der Abstand zum Außenzelt groß genug ist und das Galaxy 300 zudem mit einer super effizienten Belüftung punkten kann und damit selbst unter den schwierigen Bedingungen unserer Ostsee-Testtour das Auftreten von Kondens im Zelt sehr wirkungsvoll minimierte.

Durch den fehlenden Wind war es leider nicht möglich, eine Besonderheit vieler Vango-Zelte zu testen, die auch das Galaxy 300 aufweist: das sogenannte „Tension Band System“. Hierbei handelt es sich eine Stabilisierung der Gestängebögen mithilfe V-förmiger, unter dem Zeltdach verlaufenden Gurtbänder. Diese werden bei drohendem Wind/ Sturm mit Steckschließen am Gestängekanal befestigt und sollen dann Windlast aufnehmen und das Gestänge entlasten. Das Bestechende an dieser Idee: Gurtbänder brechen nicht! Allein diese Gewissheit dürfte bei heftigem Wind schon für ruhigeren Schlaf sorgen.

Kondensfeuchtigkeit war nämlich, bezogen auf das gesamte Starterfeld der diesjährigen Testtour, unsere größte Herausforderung: Die Luftfeuchtigkeit war hoch und der an sich zuverlässig wehende Küstenwind war leider vollständig eingeschlafen. Wie nass es auch ohne Regen in einem Zelt werden kann, wird immer noch häufig unterschätzt, glaube ich. Allerdings war das im Vango Galaxy 300 auch nicht wirklich zu erleben: Die Zeltkonstruktion mit dem hohen Vorraum begünstigt stark eine kaminartige Lüftungswirkung. Theoretisch können drei Personen plus sehr hohe Luftfeuchte wirklich für viel Niederschlag an den Zeltwänden sorgen. Praktisch wurde die feuchte Luft jedoch zwischen einem kleinen Lüfter am Fußende des Zeltes und dem großen Moskitonetz-Fenster im oberen Drittel der Innenzelt-Tür sehr gut nach außen in den großen Vorraum mit den beiden Dachlüftern abtransportiert. Was dort kondensierte, lief durch die steilen Zeltwände an den Seiten und die starke Dachneigung nach hinten zügig ab. Absolut top – wir hatten, trotz Zelt-Belegung mit drei Erwachsenen, kaum Feuchtigkeit auf unseren Schlafsäcken! Das sah bei einigen unserer Nachbarn, die in kleineren Zelten geschlafen hatten, deutlich anders aus!

Das Vango Galaxy 300 ist ein schnell aufzubauendes Drei-Personen-Zelt, das mit seiner Kombination aus niedrigem Schlaf- und hohem Wohnbereich absolut überzeugen konnte. Diese Konstruktion sorgt auch maßgeblich für die wichtigsten Eigenschaften des Zeltes: viel Platz bei fahrradtauglichem Gewicht und Packmaß. Zwei Fahrräder mit Gepäck passen ohne jede Frage in den Vorraum.

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