
Dein Abenteuer beginnt hier!
Simone
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21. Oktober 2016
„Softshell oder Hardshell?“, das ist oft die Frage bei der Zusammenstellung der Ausrüstung für die anstehende Tour. Der Blick in die Wettervorhersage hilft gerade jetzt um diese Jahreszeit nur bedingt weiter. Wird es anstrengend, macht einem die Aussicht auf Nebel oder den echt fiesen englischen Landregen die Entscheidung nicht einfach, denn oft reicht die Atmungsaktivität der Membranen von Regenjacken nicht aus, bei hochpulsigen Aktivitäten einen optimalen Klimakomfort zu garantieren. Doch komplett nass werden, völlig durchweicht auf dem Gipfel, in der Hütte oder im Büro ankommen will man ja auch nicht. Da lohnt sich ein intensiverer Blick in Richtung Softshelljacken, die heutzutage gern als eierlegende Wollmilchsau gelten und bei fast 90 % aller Unternehmungen – was den Wetterschutz angeht – ausreichend sein könnten.
Was ist eigentlich unter einer Softshelljacke zu verstehen? Ein leidiges Thema, darüber können wir tapire lang und ausgiebig und teils sehr kontrovers diskutieren.
Früher, als die Softshelljackenentwicklung noch in ihren Kinderschuhen steckte, galt als grobe Abgrenzung von den Regenjacken, den sogenannten Hardshells, das Fehlen einer Membran als Kriterium. Doch davon sind wir bei den heutigen Jacken mit ihren ganzen technischen Möglichkeiten mittlerweile weit entfernt. Dahin will auch keiner mehr zurück.
Heute gibt es neben den klassischen Softshelljacken, die sich durch ein flexibles und windabweisendes Material auszeichnen, auch andere Jackenmodelle, die dank einer Membran winddicht oder nahezu komplett windabweisend daher kommen. Diese Jacken sind in der Regel mehrlagig aufgebaut.
Was (fast) alle Softshellmodelle auszeichnet, ist ein weicheres, flexibleres Material. Die Jacken haben je nach technischem Anspruch eine ergonomische Passform. Mit dem körpernahen Sitz macht man nicht nur eine gute Figur, sondern die elastischen Materialien machen beim Klettern auch raumgreifende Bewegungen mit. Die eingesetzten Materialien trocken in der Regel sehr schnell wieder, wobei die Trocknungszeiten logischerweise auch abhängig sind von der Dicke der verbauten Materialien – es gibt ja auch gefütterte Wintersoftshell-Modelle. Die weicheren, flexibleren Materialien sind im Vergleich zu den Hardshells zudem auch Garanten für ein angenehmes Tragegefühl, bessere Regulierung des Körperklimas bei sportlichen Aktivitäten und eine höhere Bewegungsfreiheit. Man hört in dem Zusammenhang sehr oft den Anspruch: gute Performance bei mehr Komfort!
Und eben bei ihrer Performance unterscheiden sich dann die Jacken. Deshalb kann es von Vorteil sein, sich im Vorfeld genauer zu überlegen, was man mit seiner neuen Jacke alles machen möchte und in welchen Bereichen man eher kompromissbereit ist.
Ist man auf der Suche nach einer winddichten Jacke, die zudem auch feuchten Morgennebel und leichtem Nieselregen abhalten kann, dann wird es wohl eine Softshelljacke mit Membran. Das winddichte Außenmaterial schützt vor den genannten Wetterunbilden und kann in zugigen Höhen Unterkühlung verhindern. Wer noch mehr Wetterschutz sucht, sollte zudem auch auf eine wasserabweisende Behandlung des Außenmaterials (DWR) achten, die den Regen zumindest am Anfang noch gut abperlen lässt. Leider lässt der „Perleffekt“ im Lauf der Zeit vor allem an den Scheuerstellen nach. Der Einsatz einer Membran in Softshelljacken hat aber seinen Preis: Je nach eingesetzter Membran lässt das Material nicht mehr so viel Wasserdampf durch, weshalb man mitunter Abstriche beim Tragekomfort machen muss. Gerade Radfahrer, aber nicht nur sie, sollten deshalb genau abwägen, wo ihre Präferenzen liegen.
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