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Rabanus
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21. Dezember 2016
Als Wollfreund habe ich mich heuer auf Testtour wieder sehr gefreut, ein Wollteil testen zu können – diesmal von dem norwegischen Hersteller Bergans. Wir hatten das Fivel Wool Long Sleeve schon vor Tourenbeginn im Laden, wo es zwar durch seinen locker-legeren Schnitt positiv auffiel, zugleich durch seine gediegene Optik neben spektakulärer anzuschauenden Woll-Pullis aber auch etwas unterging. Wie sich heraustellte, handelt es sich bei dem Fivel um ein klassisches Doppeltalent. Mehr dazu hier im Test.
Ist das ein Longsleeve oder ein dünner Woll-Pulli? Als ich das Fivel Wool Long Sleeve das erste Mal anzog, wusste ich nicht so recht, was ich mit ihm auf unserer diesjährigen Rad-Testtour hätte anfangen sollen. Der legere Schnitt verhinderte einen Einsatz als eng anliegende unterste Schicht, zugleich kam es mir als mittlere Wärmeschicht zunächst zu dünn vor (100 % Merinowolle, 210 g/m²), um mich auf meinem brausenden Hollandrad-Ross zuverlässig vor Kälte zu schützen. Der ersten Ungewissheit folgte ausgiebiges Ausprobieren und so kam es, dass ich das anfangs etwas skeptisch beäugte Woll-Teil mittlerweile mit großer Freude trage.
Nach anfänglichen Erwägungen entschied ich mich wegen des Schnitts gegen eine Verwendung als unterste Schicht, auch wenn das dank der 100 % Merinowolle für das Mikroklima sehr zuträglich gewesen wäre. Auf Merino als körpernahe Schicht wollte ich aus diesem Grund dann doch nicht verzichten und trug das Fivel daher über meinem geliebten Crewneck von Woolpower. Als wind- und wetterschützende dritte Schicht gab es dann ein Roccia Softshell Hoody von Vaude. Wie sich herausstellte, hat diese 3er-Kombo auf der Radtour hervorragend miteinander harmoniert.
Das Fivel hat meine anfänglichen Bedenken während des Radfahrens dann auch ganz schnell beiseite gewischt. Zusammen mit dem Crewneck war mir auf unserer dreitägigen Radtour weder zu warm noch zu kalt. Während der Fahrt hat das Longsleeve zuverlässig gewärmt und – wie für Merinowolle typisch – keine übermäßigen Gerüche entwickelt (jedenfalls wurde mir nichts derartiges von meinen Kollegen zugetragen). In Bewegung war die Kombination Wolle-Wolle-Softshell hervorragend, und ich habe erst bei den niedrigen abendlichen und nächtlichen Temperaturen meine Kunstfaserjacke hervorgeholt – da war es dann aber auch wirklich nötig. Das Fivel erwies sich in seiner 210er-Stärke somit als performanter und tauglicher Herbst-Begleiter.
Dabei war ich immer wieder überrascht davon, wie weich und angenehm sich das norwegische Wollfabrikat anfühlte. Das Fivel liegt leicht auf der Haut (220 g für Größe L), und die Merinowolle befindet sich mit einer Faserstärke von 18.5 ganz klar im Kuschelbereich (wer mehr zu Mikron und der Struktur von Wolle lesen möchte: siehe hier). Da war mir dann auch egal, dass die Ärmel etwas lang waren – nachdem die Testtour sich dem Ende zugeneigt hat, habe ich das Fivel weiterhin gern getragen, bevorzugt auf Arbeit und zu Hause.
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