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Aus dem Messetagebuch der tapire: Unsere persönlichen Highlights kompakt zusammengestellt

Aus dem Messetagebuch der tapire: Unsere persönlichen Highlights kompakt zusammengestellt

Am Mittwoch hat die Outdoor ihre Tore wieder geschlossen, alle tapire sind wieder nach Leipzig zurückgekommen und sitzen (und schwitzen) über dem neuen Programm fürs Frühjahr 2018. Die Resonanz auf das Gesehene fällt in diesem Jahr sehr unterschiedlich aus: von „Okay, ging so“ bis „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll – es gibt so viel Neues zu berichten“.  Ich bin mir auch nicht sicher, wie die Bilanz der Messe selbst ausfällt, angesichts eines gefühlt deutlichen Rückgangs der Besucherzahlen (am Mittwoch war es noch ruhiger als am Sonntag). Für uns war Letzteres nur ein Randthema, da die eigenen Messeplaner prall gefüllt mit Terminen waren. Welche Messehighlights uns über den Weg gelaufen sind und wie unser Fazit nach 4 Tagen ausfällt – dazu mehr hier:

Die Messe ist ja der perfekte Ort, um sich einmal im Jahr einen Überblick zu verschaffen, dabei auch mal den Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen. Bei der Größe der Messe fällt es auch 10 tapiren schwer, alles zu sehen, entsprechend einzuordnen und im Kopf eine Vorauswahl zu treffen. Es hilft, sich vor Ort auszutauschen, um nichts zu vergessen und die Kollegen mal bei den gesehenen neuen Highlights vorbeizuschicken, damit auch sie sich ein Bild davon machen können. Und, um nicht nur immer ein Leipziger Süppchen zu kochen, hilft der Austausch mit den anderen 14 Outdoor Insidern, die ihre Stores in ganz Deutschland betreiben und regional bedingt auch eine andere Sicht auf die Outdoorsachen haben können.

Nicht alle tapire waren vier Tage lang in Friedrichshafen unterwegs. Heute starten in Sachsen ja die Ferien, und da gab es die Woche über im tapir viel zu tun. Deshalb wurden auch bei dieser Messe die Aufgaben im Vorfeld verteilt: Moritz und Mia haben sich intensiv mit den Klettersachen auseinandergesetzt, Carsten hat sich vor allem Rucksäcke angeschaut. Wenn man Rando suchte, der ja in Leipzig unser Platzwart ist, brauchte man nur in den Zelthallen abzutauchen. Alex und ich haben Schuhe und noch mehr Bekleidung vorgestellt bekommen. Gabriel und Ander begaben sich auf die Suche nach Innovationen im Hardwarebereich, während sich Anne und Micha als unsere Messe-Newbies in Absprache einen eigenen Plan gebaut hatten, um sich einen – wenn das überhaupt geht – Gesamtüberblick über den Markt zu verschaffen.

Auf der tapir-Teamsitzung in Leipzig haben wir unseren Messeüberblick schon vorgestellt, den wir euch in kompakter Form nicht vorenthalten wollen:

Anne: Das erste Mal Messe und dann nur ein Tag vor Ort – und wie zu erwarten, gab das (mehr als) reichlich Input. Mein Highlight war auf jeden Fall Red Rebane als Hersteller. Eine kleine Rucksackmanufaktur aus Schwerin, die ihr noch kleines Portfolio aus den wertigsten Materialien in erstklassiger Verarbeitung präsentiert. 1000den-Cordura, Canvas, italienisches Leder, Cobra-Schnalle: fertig ist ein Urban Daypack wie es im Buche steht! Auch die Lösungen für eine schnuckelige Satteltasche mit Magnetbefestigung oder einen Bürorucksack mit Fahrradbefestigung (da wird gerade an dem noch deluxeren Modell 2.0 mit einer haltbaren Edelstahlaufhängung getüftelt) haben mich überzeugt.

Weiterhin freue ich mich, dass Ortlieb 2018 sein Bikepacking-Sortiment erweitern wird, sodass sich das Equipment dann modular ganz an die eigenen Bedürfnissen anpassen lässt. Auch die neuen PVC-freien „free“-Modelle der bekannten Radtaschen sind spannend und kommen außerdem in attraktiven Farben.

Zwar nicht neu auf dem Markt, aber mit schlüssiger Linie: Voyager. Der französische Hersteller für Trekkingnahrung kombiniert etwas andere, „französische Rezepte“ mit durchdachtem Tütenhandling – und: die Papier-Verpackung lässt sich nach Benutzung einfach verbrennen. Das stelle ich mir unter „Leave no traces“ vor.

Mia: Ich war bei der Kletterstaff unterwegs und habe mich vor allem mit der Hardware befasst. Mammut hat seine Kletterucksäcke neu überarbeitet. Mir ist aufgefallen, dass sie genau die Sachen verbessert haben, die mich an meinem 6 Jahre alten Mammut-Rucksack, naja, sagen wir: gestört haben. Cool. Ich nutzte natürlich auch gleich die Chance, mir den Revo noch einmal genau anzusehen, der dann hoffentlich doch auch noch in diesem Jahr auf den Markt kommt.  Für mich ein echtes Must-have, wenn es um sicheres Sichern geht und wenn er denn alle Zertifizierungen durch hat. Dann noch etwas kleines, was vordergründig nichts mit Klettern zu tun hat: die Biolite Sunlite Lampe für das stromlose Abhängen in der Dunkelheit nach dem Klettern.

Micha: Zu erst steht da für mich der neue Trekkingrucksack von Lundhags namens Gnaur. Super Passform, sehr schönes Design und der ein oder andere Kniff, wie zum Beispiel der vertikal aufgesetzte Frontgriff, der ihn von anderen Rucksäcken abhebt.
Außerdem konnte ich den Revo von Wild Country testen, welcher hoffentlich Ende des Jahres nach einiger Verzögerung den Weg in den tapir findet. Er wird ja schon seit einiger Zeit fleißig beworben, deswegen war es interessant, mich selbst von dem Hype überzeugen zu können. In Sachen intuitive Bedienung und Sicherheit hat mich das Gerät auf jeden Fall beeindruckt. Fazit: schönes Teil!
Erwähnenswert sind auch die Klamotten von Black Yak. Supertechnische, aber trotzdem alltagstaugliche Kleidung, die sehr gut verarbeitet und wertig daher kommt. Hat mich auch schon auf Testtour voll überzeugt.

Carsten: Nachdem ich  im vergangenen Jahr ganz schön geflasht war und viele spannende Sachen vorgestellt bekam, waren die Highlights für mich in diesem Jahr eher rar gesät. Das laute „BÄM!“ fehlte mir. Doch es gab auch ein paar Überraschungen im Rucksackbereich: Lundhags hat mit dem Gnaur und dem Gneik jeweils einen neuen Trekking- und einen neuen Tourenrucksack (in verschiedenen Größen) vorgestellt. Sie haben mich komplett überzeugt, sowohl von der Optik, als auch und vor allem erst recht auch vom Material und den vielen technischen Detaillösungen. Man sieht ihnen die lange Entwicklungszeit, das Austüfteln an. Ähnlich erging es mit bei Vaude. Ich kann es auch so in einem Satz zusammenfassen: „Ich hätte nicht erwartet, solche Rucksäcke bei euch zu sehen und das meine ich im positiven Sinne.“ Das habe ich auch Christian Spitzer von Vaude gesagt, als er mir die überarbeiteten Modelle der Vaude-Klassiker vorgestellt hat.

Die anderen beiden Sachen sind eher klein: Die leichte, wasserdichte Picknickdecke von Cocoon – nur 95 g schwer (und meinen Kollegen wohl nicht bequem genug!?) und die neuen Varianten des BeFree Wasserfilters von Katadyn, wobei die 1-Liter-Variante für mich die perfekte Größe für anstehende Touren hat.

Ander: Im Gegensatz zu Gabriel war ich auf der Suche nach Kochern und Kochgeschirr, Zeltzubehör, Schlafsäcken und Isomatten bei den im tapir bereits vertretenen Firmen. Viel Neues, muss ich gestehen, ist mir dabei nicht über den Weg gelaufen. Die bekannten Hersteller überzeugen weiterhin durch ihre solide Arbeit und mit kleinen technischen Neuerungen oder Weiterentwicklungen ihrer Klassiker. So auch der Windburner von MSR: Das Kochsystem gehört zu den effizientesten auf dem Markt und nun kann man es von der Ultralight-Variante für den Solotrekker bis zur Familientour, bei der alle dank 4-l-Topf satt werden, vielfältig nutzen. Und Pfannen mit Kermaikbeschichtung runden das System ab.

Im Rucksackbereich gab es für mich zwei Highlights: der neue Ultralight Rucksack von Osprey mit einem Eigengewicht von gerade mal 800 g sowie das Modularsystem von Ortlieb, das neben mir auch Anne schon überzeugt hatte. Leichter, einfach zu handhabender, wasserdichter Rucksack mit auch für den Alltag spannenden Größen. Wirklich neu sind die Red-Rebane-Rucksäcke und -Radtaschen: sympatisch, schickes Design und aus meiner alten Heimat (Schwerin). Als Letztes würde ich mir für den tapir wünschen (auch wenn meine lieben Kollegen jetzt lachen), dass wir auch bei uns im tapir die Klean-Kanteen-Strohhalme aus Edelstahl haben (wenn ich alleine daran denke, wie viele Strohhalme wir bei uns in der Familie verbrauchen …)

Gabriel: Nach ein paar Jahren Abstinenz konnte ich dieses Jahr mit auf die Messe fahren. Ich war vor allem in den Hallen unterwegs, um Neues aufzuspüren, also Sachen, die wir noch gar nicht im tapir haben, und um den einen oder anderen Vertreter über Produktionsstandards zu befragen. Mir haben es dabei vor allem auch Wollprodukte angetan, sodass zu meinen Highlights die Sachen von Roughstuff und Devold gehören. Klingt erst mal komisch, weil es sich um vollkommen verschiedene Wollsachen handelt. Bei Devold ist es, neben der Haptik der Shirts, vor allem auch das Polymerverfahren, mit denen die Wolle behandelt, das heißt: die Wollfasern entschuppt und entkräuselt werden.

Aktuell wird ja viel über chemiefreie Verfahren der Veredelung von Wolle diskutiert, Lösungsansätze gibt es nur bedingt am Markt. Ich war dazu auch mal bei Südwolle und HD Wool, zwei reinen Wollproduzenten, und habe mir ihre Verfahren erklären lassen. Beide sagen, dass man Wolle durchaus auch anders veredeln kann. Beide sagen aber auch, dass die physikalischen Verfahren noch so kostenintensiv sind, dass viele Firmen noch auf Wolle zurückgreifen, die chemisch veredelt worden ist.

Ansonsten haben auch mich die Rucksäcke bei Lundhags angesprochen, dazu haben Micha und Carsten ja schon mehr gesagt.

Moritz: Für mich sind die ganz großen Neuerungen ausgeblieben, keine Firma setzt ein revolutionäres Thema, aber ich fand es unter technischen Aspekten faszinierend, wie sich das Sortiment und die Zielgruppen ausdifferenzieren. Beispielsweise gab es früher Rucksäcke und es gab einen Kletterrucksack, einen Trekkingrucksack, einen Bergtourenrucksack … Nimmt man sich heute allein die Bergrucksäcke, finden sich dort ein ultraleichtes Segment, ein ultrarobustes Segment, supercleane Bergrucksäcke, superverspielte Bergrucksäcke …

Ansonsten habe ich mich viel im Kletterschuhbereich umgesehen und da vor allem zu preislichen Alternativen im Einsteigerbereich. Der Kreis der üblichen Verdächtigen bietet sie natürlich an, als Exot wird sicherlich der neue Schuh von Black Diamond herhalten können, doch er kann unseren Origin aufgrund der Liefersituation wohl kaum wirksam unterstützen. Neue nette Layouts gibt es für die Ocun-Klassiker Strike LU und Strike QC.

Und wie Ander schon gesagt hat, das neue MSR-Kochsystem ist ein echter Knaller, superrobust und extrem effektiv. Aber preislich wird das eine echte Herausforderung und damit wird er zum Nischenprodukt.

Rando: Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie viele spannende Neuigkeiten es auf der diesjährigen OutDoor im Zeltbereich gab. Da komme ich mir fast schon etwas seltsam vor, wenn ich ein Beispiel von Modellpflege zu meinem Messe-Highlight ernenne: VauDe hat seine 3-Jahreszeiten-Light-Serie auf überzeugende Art und Weise überarbeitet. Klassiker wie das Space L 3P oder das Mark L 3P bekommen 2018 nicht nur ein stabileres 9,5mm-DAC-Gestänge, sondern auch konstruktive Updates. Besonders cool: Das gute, alte Mark wird deutlich höhere und damit komfortablere Eingänge und ein geringeres Gewicht (3.000 g) haben! VauDe zeigt selbstbewusst, dass nicht nur Neuentwicklungen zu zeitgemäßen Produkten führen – das geht auch mit kontinuierlicher Modellpflege. Tusch.

Aber wenigstens zwei Neuheiten will ich schon noch erwähnen: Robens hat endlich ein Cabin 400! Das sehr klug konstruierte, kompakte Campingzelt mit Stehhöhe hat eine längs eingehängte Kabine, die alle Bewohner verlassen können, ohne über ihre Nachbarn klettern zu müssen, wie das beim Vorgängermodell Cabin 300 der Fall war. Das Teil hat Bestseller-Potential! Eine deutlich kleinere Zlelgruppe wird das Terra Nova Laser Pulse 1 ansprechen, ein 545 g leichtes 1-Person-Zelt , das zwar nur 82 cm Sitzhöhe, aber auch nur ein Packmaß von 30 x 10 cm hat! Da staunt selbst ein ergrauter Zeltplatzwart.

Alex: Bekleidungstechnisch gesehen ist Black Yak mein Messehighlight. Die Koreaner machen technisch hochwertige Jacken, Hosen und Shirts, die wir ja auch schon unter teils extremen Bedingungen auf unserer Testtour in der Tatra testen konnten, ohne dass die Hosen und Jacken dabei an ihre Grenzen kamen. Sie fallen nicht nur optisch mit ihrem eigenen Design sofort ins Auge, sie überzeugen auch mit ihren technischen, extrem anwenderorientierten Details. Dazu kommt noch als mein ganz persönliches Highlight der neue Micro Puff Hoody von Patagonia. Mein Must-have fürs kommende Jahr.

Simone: Mal von von Black Yak und meinem neuen Lieblingsteil, dem neuen Micro Puff Hoody von Patagonia abgesehen, habe ich bei der Bekleidung in diesem Jahr die großen Neuerungen vermisst. Arc’teryx und Patagonia  haben ihre Hausaufgaben gemacht und es gibt sowohl bei der wetterfesten Bekleidung, aber auch für den urbanen Bereich schöne neue Styles. Gleiches gilt für die Kletterbekleidung von Red Chili (neue Story) und La Sportiva (neue Styles). Wir haben uns auch intensiv Prana angesehen, die gerade im Sommer eine bunte, schöne Mischung aus ultrabequemen Yoga-, Beach- und Klettersachen bieten und im Houdini-Glashaus geschwitzt. Bei den Skandinaviern gibt es mit Seide/Wolle nicht nur einen spannenden Materialmix, ihre Schnitte passen außerdem und sie haben ihre eigene Designsprache.

Ich hatte das Gefühl, dass sich im Schuhbereich derzeit mehr bewegt, dass viel mit Materialkombinationen gespielt wird. Überrascht haben mich dabei Merrell mit neuen Barefoot-Modellen, extrem bequem, genauso wie die Schuhe von Salomon und Asolo. Die Strickschuhe haben definitiv den Outdoormarkt erreicht. Ich habe mir es auch nicht entgehen lassen, die neuen Kletterschuhe von Black Diamond zu probieren. Die sind gut gemacht, die Frage ist allerdings: Wo wird man sie im Sommer 2018 in Deutschland kaufen können?

Jetzt heißt es für uns, alle Unterlagen noch einmal zu sichten und sich mithilfe der Notizen und Bilder zu erinnern. Spätestens Ende August steht das Sortiment für das kommende Frühjahr. Wenn ihr also bisher noch ganz bestimmte Sachen bei uns im tapir vermisst, dann ist jetzt ein guter Zeitpunkt dafür, es uns wissen zu lassen. Ansonsten: Lasst euch überraschen, es kommen spannende neue Sachen auf euch zu.

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