Moin Ander. Wie war das damals mit dir und dem tapir … ? Wie lange bist du schon dabei?
Ich bin jetzt seit 12 Jahren beim tapir; 2006 habe ich als Student angefangen und weiß noch ganz genau, wie ich mich über den Anruf gefreut habe, als ich gerade in Löbejün im Steinbruch klettern war. Da kam die Jobzusage – nach einer ziemlich lausigen E-Mail Bewerbung und dem erfolgreichen Einstellungsgespräch. Mittlerweile bin ich seit 2010 Festangestellter, arbeite aber nebenher noch freiberuflich.
Du warst also schon zu Karli-Zeiten mit im tapir?
Genau. Ich war noch drei Jahre auf der Karli und habe den Umzug zum Georgiring mitgemacht – und da war ich am Anfang sehr skeptisch, da ich die Ecke hier für völlig tot hielt. Dann war es für mich umso erstaunlicher zu sehen, wie belebt das Viertel um den Georgiring dann doch ist, und wie viel Fluktuation hier herrscht. Die Innenstadtnähe ist da auch nicht zu verachten und hat uns in Leipzig noch bekannter gemacht.
Was ist neben deiner Arbeit im tapir dein zweites Standbein?
Ich bin Ornithologe und erstelle avifaunistische (vogelkundliche) Gutachten, die insbesondere bei Bauvorhaben relevant sind. Hin und wieder arbeite ich auch bei Forschungsprojekten mit, die beispielsweise vom Bundesministerium für Naturschutz oder von Stiftungen aus dem Umweltbereich organisiert werden.
Bist du eher regional in Sachsen oder auch in anderen Gegenden unterwegs?
Überwiegend in meiner alten Heimat Mecklenburg und in Brandenburg. Insbesondere in Brandenburg werden derzeit viele neue Windenergieanlagen gebaut, da ist es wichtig, Naturschutzbelange mit dem Windkraftausbau in Einklang zu bringen.
Das heißt, wenn jemand ein neues Windkraftwerk bauen will, dann braucht er jemanden wie dich, der schaut, ob es in der Gegend seltene Vogelarten gibt, die eventuell gefährdet sein könnten?
Ja, genau. Das mache ich schon seit vielen Jahren und bin mit der Ornithologie groß geworden. Die Hälfte meiner Kindheit wuchs ich in Mecklenburg im Wald auf. Gewissermaßen bin ich schon im Kinderwagen bei der Kontrolle von See- und Schreiadlerhorsten dabeigewesen. *lacht*
Kommentar schreiben