Dein Abenteuer beginnt hier!
Manuel
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18. Januar 2012
… fand ich mich, selbstverschuldet, am letzten Sonntag im Erzgebirge wieder. Spätestens nach meiner Reise nach Grönland im August 2010 stand fest, dass eine Schlittenhundetour sich in mein Erfahrungsrepertoire noch einfügen müsste. Und allzu weit musste ich mich dafür auch gar nicht von Leipzig und dem tapir entfernen – das Erzgebirge liegt ja fast vor der Haustür. Bei bestem Winterwetter und knapp 24 Stunden altem Neuschnee waren die Bedingungen für meinen geplanten Musherkurs bei Lutz Gentsch in Elterlein dann auch nahezu perfekt.
Auf seinem riesigem Grundstück nahe Elterlein, mit wunderschönem Blockhaus und angrenzendem Waldgebiet lebt neben Lutz und seiner Familie noch ein Rudel aus insgesamt 18 Schlittenhunden. Alle Hunde sind ehemalige Tierheimhunde und haben hier auf der „Black Lake Lodge“ ein neues und artgerechtes Zuhause gefunden. Begonnen hat alles 1994, als Lutz und seine Frau aus dem Urlaub in Rumänien einen Husky mitbringen, den sie aufgrund seines verwahrlosten Zustands einem Straßenhändler abgekauft haben. Wenig später erlernte Lutz die hohe Kunst des mushens (= Musher ist der Fachausdruck für den Menschen, der ein Schlittenhundegespann lenkt) und ist seitdem leidenschaftlich seinen Hunden und dem Schlittenhundesport verfallen. Auch an Weitstreckenrennen in Europa hat er schon teilgenommen und war mit seinen Hunden auf Expeditionen in Alaska und Kanada unterwegs. Zudem ist er im Verein Nordische in Not e.V. aktiv, ein Tierschutzverein der sich für artgerechten Umgang mit nordischen Hunderassen und deren Vermittlung einsetzt. In den kalten Monaten bietet Lutz Interessierten Musherkurse zum reinschnuppern in die Welt des Schlittenhundesports.
Lutz´ Plan sah vor, mir die Lenkung des Schlittens, die sonst durch Trockenübungen vermittelt wird, gleich in der Praxis bei einer Ausfahrt beizubringen, indem er meinen Schlitten einfach an seinen anhängen würde. Das Anlegen der Geschirre ging nach kurzer Erläuterung zügig von der Hand, die Hunde wurden eingespannt – und schon konnte es losgehen… Mit dem Kommando „Lauf!“, dem Lösen der Bremse und einem heftigen Ruck nach vorn tat es das dann auch. Mit einem Gespann von 10 Huskys sausten wir über die weite Lichtung in Richtung Wald. Beim Anziehen lernte ich blitzschnell die enorme Kraft kennen die ein Gespann lauffreudiger Schlittenhunde entwickeln kann. Daher ist es enorm wichtig beim Halten immer mit einem Bein auf der Bremse zu bleiben und den am Schlitten befestigten Anker zu setzen.
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