Als Politik-Studentin muss ich hier natürlich auch noch kurz ein Wort zu der politischen Lage in Nepal verlieren. Diese ist nämlich keineswegs uninteressant. Erst seit 2008 bezeichnet sich Nepal offiziell als demokratische Republik und steckt daher in vielen politischen Aspekten noch in den Kinderschuhen. Die Namen und Hauptstädte der einzelnen Distrikte sind beispielsweise immer noch nicht final festgelegt. Bis 2006 herrschte ein grausamer Bürgerkrieg zwischen dem König und den Maoisten, mit dessen Aufarbeitung das Land heute noch beschäftigt ist – und wahrscheinlich noch viele weitere Jahre sein wird. Dennoch scheint sich ein Großteil der Bevölkerung hier in der Stadt mittlerweile ganz gut davon erholt zu haben. Ich bin bisher fast ausschließlich freundlichen und wirklich lieben Menschen begegnet. Viele Nepalesen*innen sind Hindus oder Buddhisten, aber es gibt auch zahlreiche andere ethnische Gruppen, wodurch Nepal ein kulturell sehr vielfältiger Staat ist.
Geographisch liegt das verhältnismäßig kleine Land zwischen den beiden Megamächten China und Indien, wodurch Nepal außenpolitisch einen durchaus nicht einfachen Balanceakt zwischen diesen beiden Giganten zu meistern hat.
Die Hauptstadt liegt auf 1300 m recht niedrig in einem Tal und dadurch sind jetzt in der Regenzeit die Gipfel des Himalaya von einer dicken Wolkenschicht verdeckt. Aber ein paar Mal konnte ich schon einen Blick auf diese gigantischen Berge erhaschen. Wirklich wunderschön! So langsam hört die Regenzeit nun auf und damit sollte auch die Sicht besser werden. Ich kann es kaum erwarten. Dann wird es auch mal richtig in die Berge gehen, raus aus der Stadt und rein ins wirkliche Outdoorleben.
Abschließen möchte ich diesen ersten Reisebericht mit einem kleinen Fun-Fact zu Kathmandu: Soweit ich das beurteilen kann, ist sie nämlich eine der wenigen Hauptstädte weltweit, in der es kein McDonald’s gibt. Das ist mal ein Superlativ, der mir gefällt!
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