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Exklusives Interview mit Bergsteiger Dr. Olaf Rieck

Exklusives Interview mit Bergsteiger Dr. Olaf Rieck

Dr. Olaf Rieck und tapir Leipzig – das ist eine lang währende Beziehung! Seit vielen Jahren unterstützen wir seine Unternehmungen, die ihn mal nach Patagonien, mal nach Nepal oder, wie dieses Mal, nach Pakistan treiben. Der Gipfel des Hidden Peak, mit 8080m als elfthöchster Achttausender, soll diesen Sommer gemeinsam mit Christoph Descher bestiegen werden. Im Karakorum liegend, gilt er als der abgelegenste Weltberg, der von keiner menschlichen Siedlung aus zu sehen ist.

Wir durften exklusiv mit dem Bergsteiger ein kleines Interview führen, bevor es ihn wieder nach Nepal verschlägt, um dort mit seinen Klienten kleinere Gipfel im Himalaya zu erklimmen.

Frage: Mit Deiner neuen Expedition treibt es dich erneut zum Hidden Peak und damit nach Pakistan. Machst du dir um die politische Situation vor Ort Sorgen?

Antwort: Das ist von hier aus sehr schwer einzuschätzen. Die pakistanische Agentur sagt ‚nein’. Würde sie der Ansicht sein, dass man sich Sorgen machen muss, würde mich das allerdings ziemlich wundern. Man kann dort gar nicht anders, als die Probleme herunterzuspielen. Ich nehme das den Leuten auch nicht übel. Doch wenn ich ehrlich bin, mache ich mir schon ein bisschen Sorgen.

Frage: Es ist ja nicht Dein erster hoher Berg, kommt da trotz wachsender Routine immer noch die gleiche Aufregung wie am Anfang auf oder vielleicht sogar mehr, da du um die Gefahren und Risiken weißt?

Antwort:  Irgendwie hab’ ich mich im Laufe der Jahre daran gewöhnt, auf große Tour zu gehen. Ich kann mich gut erinnern wie aufgeregt ich vor zwanzig Jahren war, wenn es losging. Das ist heute definitiv anders. Es gibt da inzwischen eine gewisse Routine. Doch ob das auch gut ist?

Frage: Statt zu Dritt geht Ihr jetzt nur noch zu Zweit an den Berg. Man fängt ja aber schon an, ab der Planung ein Team zu sein. Was bedeutet das, für ein Team derart zu schrumpfen? Müssen mehr Aufgaben auf weniger Schultern verteilt werden, oder heißt es andererseits auch weniger Kompromisse eingehen zu müssen?

Antwort: Zwei Dinge hast Du in der Frage schon genannt. Mehr Aufgaben auf weniger Schultern aber auch weniger Kompromisse. Ein kleineres Team hat viele Vorteile. Die Reaktionszeit verkürzt sich sowohl bei der Vorbereitung als auch am Berg. Es gibt viel weniger Reibungsverluste. Es gibt aber eben auch Nachteile, die schwerer wiegen als die Tatsache, dass wir Zwei nun mehr zu tun haben. Eine Zweierseilschaft auf dem extrem spaltenreichen Gasherbrum-Gletscher ist gefährdeter. Wenn einer im Team zum Beispiel durch Krankheit ausfällt, dann geht es am Berg nicht weiter. Und nicht zuletzt steigen die Kosten pro Kopf deutlich. Ich wäre schon gern in einer größeren Gruppe unterwegs gewesen.

Frage: Wie steht es um die zwischenmenschlichen Aspekte? Extreme Situationen schaffen extreme  Gefühle. Was tust Du dafür, dass ihr euch am Berg immer gut versteht und was machst du, wenn die Stimmung zu kippen droht?

Antwort: Ein weites Feld… Vor allem beobachten und reden. Ich versuche schon bevor Frust aufkommt, gegenzusteuern. Wichtig ist auch Transparenz bei der Entscheidungsfindung und natürlich gegenseitiger Respekt.

Frage: Auch am Hidden Peak ist die perfekte Ausrüstung extrem wichtig. Welches Utensil muss absolut mit und ist sogar lebensnotwendig.

Antwort: Ach Du liebe Zeit! Für ein Ausrüstungsteil soll ich mich entscheiden? Dann ein kleiner sehr leistungsfähiger Kocher für das höchste Lager.

Ein herzliches ‚Danke’ an dich Olaf, dass du dir für uns Zeit genommen hast!

Wir werden allen Interessierten weiter auf unserer Seite Einblicke in die aktuelle Hidden Peak Expedition geben.

 

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