Tragesystem
Tragegefühl ist natürlich eine sehr subjektive Angelegenheit und auch abhängig vom Einsatzgebiet des Rucksacks. Während bei (Hoch-)Touren-, Klettersteig und Alpinrucksäcken der Fokus auf Lastenkontrolle und maximaler Bewegungsfreiheit liegt und es bei Trekkingrucksäcken mit großer Zuladung vor allem auf die Lastenübertragung ankommt, steht bei Wanderungen mit kleinem Gepäck vor allem der Komfort im Mittelpunkt. Den bietet der Jade 38 definitiv mit seinem FreeFloat-Tragesystem. Es ist an die Rückenlänge anpassbar und bietet mit dem Netzrücken eine gute Belüftung. Die Hüftflossen sind weich gepolstert, eher flexibel und gehen so bei jedem Schritt dynamisch mit. Das Ergebnis lässt sich mit dem Wort „geschmeidig“ umschreiben. Das angenehme Gefühl wird durch die gut gepolsterten und mit luftigem Mesh bezogenen Schulterträger unterstrichen.
Zuladung
Gregory selbst empfiehlt eine Zuladung von maximal 16 kg, die bei einem Volumen von 38 Litern wahrscheinlich ohnehin nur dann erreicht werden, wenn man ausschließlich schwere Hartware durch die Gegend schleppt. Tages- oder Mehrtagestouren wird man in der Regel mit einem Rucksackgewicht von nicht mehr als 10 kg bestreiten. Bei mehr als 16 kg geht der Jade 38 sicher nicht „in die Knie“, aber dann liegt die Last auf den Schultern, wo sie nicht sein soll. Außerdem würde die durch den Netzrücken entstehende Hebelwirkung den Körper nach hinten ziehen. Aber Entwarnung: Für den Anwendungsbereich – ein- oder mehrtägige Wanderungen mit kleinem Gepäck oder Hüttentouren, bei denen man auf schwere Ausrüstung getrost verzichten kann – ist der Jade 38 genau richtig konstruiert.
Frontzugriff
Bei großen Rucksäcken ist er ja fast schon Standard: der Frontzugriff. Auch dieses Modell bietet ihn und schafft so ein Komfortplus beim Packen. Was ich ziemlich schlau finde, ist die Konstruktion des Reißverschlusses. Er verläuft quasi wie ein umgedrehtes U und öffnet sich in einem nach oben verlaufenden Bogen. Das verringert die Spannung und die Belastung, die durch die Gravitation nach unten zeigt. Eine längere Haltbarkeit ist die Konsequenz und beim Öffnen kann nichts versehentlich herauspurzeln.
Taschen
Die Taschenausstattung ist auch wieder Geschmackssache. Wer sein Gepäck gern auf verschiedene Kompartments verteilt, dürfte den Jade 38 lieben: Ein Hauptfach, zwei Deckelfächer (im inneren ist die Regenhülle untergebracht), ein elastisches Frontfach, zwei Mesh-Flaschentaschen links und rechts, zwei Taschen auf dem Hüftgurt und ein Einschubfach für die Trinkblase bietet der Rucksack. Mehr geht eigentlich kaum!
Material
Verbaut ist 210D-Nylon in Ripstop-Machart, das den Spagat zwischen geringem Eigengewicht und großer Belastbarkeit schaffen soll. Ein Langzeittest war mir mit dem Jade 38 nicht möglich und somit kann ich keine Aussage zur Haltbarkeit des Materials treffen. Es macht aber erst mal einen soliden Eindruck.
Größenwahl
Den Jade 38 gibt es in den zwei Grundgrößen XS/S und S/M. Die kleinere Größe passt für eine Rückenlänge zwischen 33 und 43 cm, während die größere optimal für eine Rückenlänge zwischen 40 und 50 ist. Am besten beraten lassen und ausprobieren!
Menschen mit längerem Rücken können sich auch gern das Herren-Pendant Zulu 40 anschauen (einen Testbericht gibt es dazu auch: *klick*)
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