Ich trage das Virga Iso Jacket nun seit etwa drei Monaten ständig und überall, in diversen Kombinationen mit verschiedenen Materialien, und irgendwie passt es einfach immer dazu. Meist als Alltagsjacke in der Stadt und auf dem Rad, da ich als ausgemachte Frierkatze mit klassischen Softshelljacken wenig anfangen kann. Manchmal auch als zusätzliche Isolationsschicht unter der Wachsjacke auf kühlen Herbstspaziergängen. Selbst bei knackiger Kälte leistet es als wasser- und windabweisende Iso-Schicht zwischen Daunenweste und Wollpullover sehr gute Dienste und fügt sich aufgrund seiner Komprimierbarkeit und entspannten Passform überall ein, ist schmal genug für unten drunter und weit genug für oben drüber.
Genau diese Vielfalt in der Anwendung trägt auch wiederum zur Nachhaltigkeit der Jacke bei. Anstatt fünf verschiedene Jacken für fünf verschiedene Wetterlagen zu besitzen, entscheide ich mich für flexibel einsetzbare Kleidungsstücke, die ein möglichst breites Gebrauchsgebiet abdecken und sich gut in mein bestehendes Zwiebelsystem einfügen. Damit wird der Kauf weiterer, eigentlich ähnlicher Produkte überflüssig. Als Nicht-Bergführerin/Extremkletterin/professionelle Draußentrulla, deren größte Herausforderung der mitteldeutsche Flachlandwinter ist, stelle ich mir durchaus auch die Frage, ob es für meine zwei Urlaubs-Trekkingtouren im Jahr und ein bisschen Wald zwischendurch unbedingt nötig ist, hoch spezialisiertes Equipment zu kaufen.
Das Virga Iso ist zwar nicht direkt als Oberbekleidung für sehr aktive Outdoorabenteuer konzipiert, an seitliche Einsätze aus dehnbarem Polyester wurde aber trotzdem gedacht. Die machen sich gut und verbessern die Bewegungsfreiheit beim sportlichen Sitz auf Rennrad, Esel oder Besen. Nebenbei geht es an der Stelle natürlich auch um die Atmungsaktivität, falls man doch mal hoch hinaus möchte und etwas mehr abdampfen muss. An der Stelle halte ich auch den sehr leichtgängigen Frontreißverschluss für erwähnenswert, der locker mit einer Hand bedienbar ist, während die andere Fahrradlenker oder Kaffeebecher sichert. Auch bei mäßig schweißtreibenden Arbeitswegen aufgrund von mangelhaftem Zeitmanagement am frühen Morgen kam ich dank der ausreichenden Belüftungsmöglichkeiten nur leicht erhitzt am Ziel an.
Nebenbei bemerkt lässt sich auch die Matschspur am Rücken nach besagtem Arbeitsweg oder Wochenend-Graveltour sehr gut und unkompliziert mit wahlweise trockenem oder nassem Lappen entfernen und so verleihe ich dem Virga Iso ohne Bedenken das Prädikat „pflegeleicht“.
Eine positive Überraschung war für mich tatsächlich die Kapuze. Die ist zusätzlich zur Verstellmöglichkeit am Hinterkopf (auch sehr komfortabel!) um das Gesicht herum elastisch eingefasst. Das erlaubt einen Schnitt, der sich ohne Festzurren sehr angenehm um den Kopf schmiegt und bei normalen Windverhältnissen auch nicht gleich herunterrutscht. Auf dem Fahrrad oder an einer beliebigen Küste gibt es dann immer noch die Möglichkeit, den Kopfschutz etwas straffer zu fixieren. Auch das ist einhändig möglich, ich verweise erneut auf Fahrradlenker oder Kaffeebecher oder Hundeleine. Der für mich so wichtige Knackpunkt an dem Ganzen: Die elastische Einfassung erlaubt es, die Kapuze auch bei komplett geschlossenem Frontreißverschluss einfach überzuziehen. Es mag an meinem recht langen Hals liegen, aber normalerweise ist das für mich bei Jacken mit unelastischen Kapuzen immer ein umständlicher, windiger und kalter Moment, deshalb freue ich mich über dieses Detail umso mehr.
Kommentar schreiben