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Leichtfüßig angetestet: Mit dem Mammut Nova GTX auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Leichtfüßig angetestet: Mit dem Mammut Nova GTX auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Ich nutzte die ersten Oktobertage, um einige Etappen des Saar-Hunsrück-Steigs zu laufen. Dieser ausgezeichnete Premium-Wanderweg verläuft naturnah über verschiedenste Untergründe, die jedoch immer derart ‚befestigt‘  sind, dass man anspruchsvolle Geländepassagen nicht zu befürchten hat. Bei der Wahl des Schuhwerks schieden die schweren Wanderschuhe aus: Es sollte ganz unbedingt eine Genusswanderung werden und auf viel Gewicht – im Rucksack und an den Füßen – wollte ich möglichst verzichten. Worauf ich allerdings nicht verzichten wollte: Stabilität im Knöchelbereich. Und so fiel die Wahl auf den Nova GTX Women von Mammut. Eine gute Entscheidung!

 

Fakten, Fakten, Fakten

Stabilität und Trittsicherheit trotz des unglaublich niedrigen Gewichts von nur 850g pro Paar? – Der Nova GTX bringt’s! Die Schnürung sorgt für einen guten Halt im Knöchelbereich und kann durch den Zughaken auch nach persönlichen Vorlieben oder abhängig von der Geländebeschaffeneheit variiert werden. Die Profilierung der Vibram® HLX-Sohle ist recht ausgeprägt. Kein Rutschen, kein Schlingern, sondern ein  stets sicherer Tritt auf jedem (getesteten) Untergrund garantiert. Trotzdem entsteht hier nicht das Gefühl, wie mit Ziegelsteinen unter den Sohlen zu laufen – ganz im Gegenteil: Obwohl die Laufsohle für einen Leichtwanderschuh gut stabil ist, muss auf ein sensibles Trittgefühl nicht verzichtet werden. Der Untergrund bleibt erspürbar, was wiederum ein sehr naturnahes Laufen ermöglicht. Kleine Steinkontakte sind dank der aufgespritzten Geröllschutzkappe kein Problem für die Zehen und das Obermaterial. Der Nova GTX hat eine GORE-TEX® Performance Comfort Footwear-Membran und ist somit ein klassischer Allrounder, bei dem schlechtes Wetter kein Grund ist, nicht vor die Tür zu gehen. Die Füße bleiben auch im lang anhaltenden Regen oder bei schlammigem Untergrund trocken und die Atmungsaktivität ist bei herbstlichen Temperaturen zwischen 5 und 15°C hervorragend. Lediglich das Oberleder saugt sich etwas mit Wasser voll – eine vorheriges Wachsen ist unbedingt zu empfehlen!


Warum alle Fakten auch immer am konkreten Fuß überprüft werden sollten, oder: Passform ist alles!

Der Mammut Nova GTX hat die typische ‚Bügeleisenform‘, d.h.: schmale Ferse und breiter Mittelfußbereich. Meiner Fußgeometrie kommt dies sehr entgegen. Ich habe eher breite Füße (allerdings auch keine ausgesprochenen ‚Quadratlatschen‘, z.B. ist mir der Meindl Comfort Fit-Leisten deutlich zu breit) und meine Zehen mögen es, einigen Spielraum nach oben und an den Seiten zu haben. Mit diesem Schuh hatte ich das klassische ‚Aha!-Erlebnis‘: Reinschlüpfen, wohlfühlen, loslaufen. Die Ferse bietet optimalen Halt ohne Schlupf und im Mittelfußbereich hat der Fuß leichten Kontakt zum Schuh – kein Schwimmen, aber auch kein Eingeengtsein. Perfekt! Ohne den Schuh großartig eingelaufen zu haben, war ich damit mehrere Tage hintereinander unterwegs und hatte weder mit Blasen, noch mit anderen Ermüdungserscheinungen zu kämpfen.

Praxistest: der Nova GTX auf dem Saar-Hunsrück-Steig

Bei den Etappen, die ich auf dem Saar-Hunsrück-Steig lief, war in Sachen Untergrund alles dabei, was man auf einem mittelgebirgigen Wanderweg erwartet: Asphalt, Forstwege, Holzbohlen, Waldwege, Trittsteine über Bäche, Sand, Matsch, nasse Wiesen… Um den Schuh wirklich testen zu können, habe ich nicht immer den einfachsten und trockensten Weg genommen, sondern bin auch mal mit Absicht durch Pfützen gelaufen, habe ‚Turnübungen‘ auf Felsen gemacht und den Leichtwanderschuh auch sonst keine Sekunde geschont. Und was soll ich sagen: Bequem war er die ganze Zeit hinweg, absolut wasserdicht dazu. Nur auf glitschigen, bemoosten Steinen kam die Profilsohle an ihre Grenzen (wie wahrscheinlich jede andere auch), sonst nie. Auch nach einer 30km-Etappe hatte ich kaum Ermüdungserscheinungen im Fußgewölbe oder in den Muskeln. Ich habe es genossen, mit einem so leichten Schuh an den Füßen unterwegs zu sein und trotzdem absolutes Vertrauen in die Stabilität haben zu können!

Ein wichtiges Kriterium für das Klima und das allgemeine Wohlfühlen in einem Schuh ist die Wahl der richtigen Socke. Mein Griff ging zu Woolpower-Socken in 400er Stärke. Sie waren vom Wärmeverhalten genau richtig und der Materialmix  unterstützte fühlbar die Funktion der GoreTex-Membran des Nova GTX. Auf Ballen- und Fersenpolster, wie sie die Socken von Falke bieten, muss man hier zwar verzichten, aber das Fußbett des Mammut-Schuhs hat das locker ausgeglichen.

Wie anfangs schon erwähnt, habe ich auf ein Wachsen des Schuhs vor dem ersten Benutzen verzichtet. Der Wasserdichtigkeit hat das nicht geschadet, aber das Oberleder hat sichtbar Wasser aufgenommen. Damit das nicht wieder passiert und der Schuh etwas unempfindlicher auch gegen Schmutz und Streusalze bei der Straßennutzung im Winter ist, werde ich ihn in Zukunft regelmäßig pflegen.

Fazit

Rundum zufrieden! – Ich kann es einfach nicht anders beschreiben. Der Schuh hat perfekt zu dem gepasst, was ich gemacht habe: mit leichtem Tagesgepäck auf ausgewiesenen Wanderwegen unterwegs zu sein. Sicher ist er nicht gemacht für autarke Touren in anspruchsvollem Gelände mit spitzen Steinen oder über unwegsame Geröllhalden. Dort können stabilere Stiefel mit verwindungssteifen Sohlen, hoher Schnürung und umlaufendem Geröllschutzrand ihre Stärken auspielen. Für (in diesem Fall) Tagestourenwanderer wie mich, die einen leichten, stabilisierenden und wetterfesten Leichtwanderschuh mit griffiger Sohle suchen, ist der Nova GTX – vorausgesetzt, er passt zum Fuß – genau das Richtige!

 

 

 

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