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Ander
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16. Februar 2012
Nach der großen Angst, dass unsere Wintertesttour unter Herbstbedingungen stattfinden müsse, wurden wir glücklicherweise doch mit genug Schnee im Harz empfangen, um diverse Schneeschuhmodelle verschiedener Bauart zu testen. Von MSR hatten wir den Lightning Ascent in verschiedenen Größen und den etwas aggressiveren Evo Ascent dabei. Tubbs hatte uns Schneeschuhe der Xplore- und Xpedition-Serie bereitgestellt, die sich an 2 Tagen auf Wanderungen von ca. 20km bewähren mussten.
Zuerst kann man sagen: für den Gebrauch im Mittelgebirge waren alle Schneeschuhe bestens geeignet, wir sind auch an den etwas steileren Passagen nie an unsere Grenzen gestoßen. Was man jedoch zwingend beachten sollte ist, dass die Schneeschuhe passend dimensioniert sind. So ist es wenig sinnvoll, wenn jemand der um die 60 Kilo wiegt, mit einem 30“ Schneeschuh rumläuft, der ist einfach zu groß. Also muss man immer schön auf die Gewichtsangaben achten (bitte den Rucksack mitrechnen!), damit das passende Modell gefunden wird.
Wintertesttour: Schneeschuhgehen from tapir Isabel on Vimeo.
Doch hier ist der Evo Ascent von MSR dann zu Hause: neben den Frontzacken sorgen der harte Rahmen und die aggressiven Zackenleisten für perfekten Grip in fast jeder Hanglage und die kurze Bauform garantiert eine sehr gute Wendigkeit (praktisch auch im Mixed-Gelände). Ein wahres Allround-Talent ist der Lightning Ascent von MSR. Ein klassich bespannter Rahmenschneeschuh, dessen Rahmen aber nicht aus Rundrohr, sondern stark gezacktem Aluminiumprofil besteht und so für deutlich mehr Seitenhalt in verharschtem Schnee sorgt. Eine Steighilfe war bei 3 von 4 Modellen vorhanden. Das ist ein Bügel, der unter der Ferse hochgeklappt werden kann, um die Wadenmuskulatur bei steilen Anstiegen zu entlasten. Der Test zeigt, dass dies in steilen Passagen wirklich ungemein Energie spart, nur das Ein- und Ausklappen ist etwas fummelig. Hier hat sich gezeigt, dass die MSR-Steighilfen mit einer breiteren Fußauflage etwas besser dimensioniert sind als die Steighilfen bei Tubbs.
Ganz wichtig sind die Bindungen: einhellig positiv bewertet wurde die sehr einfach zu bedienende Bindung bei den Tubbs Schneeschuhen. Mit wenigen Handgriffen sind diese fixiert und wieder gelöst. Bei der MSR PosiLock Bindung mit 4 verstellbaren Riemen gab es geschlechterspezifische Urteile: alle weiblichen tapire fanden diese etwas umständlich und mit Handschuhen schwer zu bedienen, alle männlichen tapire hielten die Bindung für sehr gut bedienbar, selbst mit dicken Handschuhen. Also fällt es mir hier sehr schwer, eine abschließende Wertung vorzunehmen, ohne mich des Chauvinismus bezichtigen lassen zu müssen;-). Die PosiLock Bindung ermöglicht eine sehr präzise Anpassung an die verschiedensten Typen von Schuhen – vom Wintersneaker über den Wanderschuh und Hochgebirgsstiefel bis hin zu Skistiefeln, auch wenn es vielleicht eine Minute länger dauert, den Schuh anzulegen.
Im Fazit kann man sagen, dass für den gelegentlichen Tourengebrauch in gemäßigtem Gelände auch die etwas günstigeren Schneeschuhe vollkommen ausreichen und in Sachen Gehkomfort und Bedienbarkeit den teureren Modellen in nichts nachstehen. Wenn es um speziellere Anwendungen im steilen Gelände und um einen etwas höheren Anspruch, was Anpassbarkeit, Gewicht und technische Rafinesse angeht, so trumpfen die etwas teureren Modelle von MSR mit ihren Details natürlich auf.
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1 Kommentar
Thorsten | 15.Mrz.2016, 18:34
Hallo Alexander, guter Vergleichsartikel der beiden Marken Tubbs und MSR. Ich habe mich im letzten Winter für die MSR Lightning Ascent entschieden und habe den Kauf bis dato nicht bereut. Der Preis ist zwar recht hoch, doch dafür erhält man wirklich qualitativ hochwertige Schneeschuhe. Einziger Kritikpunkt: Bei den MSR muss man etwas auf die Hoseninnenseite aufpassen, da diese im Gelände schon einmal beschädigt werden kann. LG Thorsten