Der Tongario-Nationalpark
Da bei meinem ersten Neuseelandbesuch das Wetter über mehrere Tage so schlecht war, dass man nur Nebel und Wolken hätte sehen können, stand der Crossing diesmal ganz oben auf der To-Do-Liste. Wer selbst mit dem Auto zum Einstieg des Crossings fahren möchte, sollte sehr zeitig losfahren, da dort der Parkplatz auf ca. 70 Fahrzeuge begrenzt ist.
In Hostels bekommt man hilfreiche und detaillierte Karten. Auch Bustouren werden angeboten, die einen hin- und nach ca. 8 Stunden wieder zurückfahren – und das für ca. 40$NZD.
Sehr zeitig (4 Uhr) standen wir auf, bauten routiniert unser Zelt ab, verstauten unser Gepäck im Auto und verließen den Whakapapa Holiday Park. Nach kurzer Fahrzeit und dem ersten Schreckmoment, dass wir zu spät wären, konnten wir dann doch noch zum Parkplatz fahren. Gegen 5 Uhr waren wir dann dort und staunten nicht schlecht, da dieser schon gut gefüllt war. Nach dem Frühstück ging es dann mit vielen anderen los. Vom Trailhead an geht man die ersten 90 Minuten durch Gras- und Heidelandschaft, begleitet von einem kleinen Bach (Soda Springs), in der die Heide blüht und das Tussok Gras einen Meter hoch wird. Man läuft am Anfang viel auf Holzstegen oder über Holztreppen.
Der Pfad führt vorbei an groben, scharfkantigen Felsbrocken, die man teilweise auch überwinden muss. Die Vegetation wird karger, hat aber trotzdem etwas Magisches. An einer Wegkreuzung angekommen, entschieden wir, den Vulkan Mt. Ngauruhoe (für DhdR-Fans: Mt. Doom bzw. Schicksalsberg) mit einer Höhe von 2291 Metern zu erklimmen. Einen ausgeschilderten Weg gibt es schon nach den ersten Metern nicht mehr und so sucht sich jeder selbst die beste Route. Der Anstieg dauerte ca. 2 Stunden, da man drei Schritte vorwärts macht, um dann wieder zwei Schritte nach unten zu rutschen. Man konnte auch viele beobachten, die auf halber Stecke wieder umkehren mussten, sei es wegen unpassender Schuhe oder durch die Anstrengung beim Aufstieg.
Oben angekommen war die Quälerei nach einem kurzen Rundumblick schnell wieder vergessen. An klaren Tagen kann man sehr weit in das Landesinnere sehen, in einiger Entfernung Mt. Ruapehu und Mt. Tongario sowie die Blue Lakes erblicken. Um die Aussicht noch etwas länger genießen und ein Foto nach dem anderen machen zu können, liefen wir einmal um den Krater herum.
Der Abstieg gestaltete sich wesentlich einfacher und machte einen Riesenspaß. Wir sind quasi den Vulkan heruntergesurft. Weiter ging es durch wüstenartige Landschaften in Richtung der „Blue Lakes“. Überall rauchte es und es roch nach Schwefel. Die Schilder „Warning: Flying rocks“ erzeugten ein mulmiges Gefühl im Magen, jedoch ließen wir uns von unserem Ziel nicht abbringen.
An den Lakes angekommen wurden nochmal die Aussicht genossen und Fotos gemacht. Weil vor allem unser Trinkwasser stark zur Neige ging, da es ein warmer Tag war, entschlossen wir uns, wieder zum Auto zurückzulaufen.
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