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Goodbye Friedrichshafen – Auf dem Weg zur letzten Outdoormesse am Bodensee

Goodbye Friedrichshafen – Auf dem Weg zur letzten Outdoormesse am Bodensee

Wie heißt es so schön: Die Messen sind gesungen! Bezogen auf die OUTDOOR-Messe, das Branchentreffen der Outdoorszene, bedeutet das, dass sich ab kommendem Jahr wohl alle in München wiedersehen werden. Die Entscheidungen dazu sind bereits zu Jahresbeginn gefallen, der Messestandort München hat die Ausschreibung gewonnen und somit zieht die Outdoormesse vom Bodensee an die Isar. Die am morgigen Sonntag startende 25. Auflage ist somit zugleich auch die letzte in Friedrichshafen. Ihr Motto: Outdoor für alle!

Bis 1994 traf sich die Branche in der bayerischen Landeshauptstadt – auf der Sommer-ISPO. Seit 25 Jahren zieht es nun auch uns an den Bodensee. Rando und Maren gehören zu den Händlern der ersten Stunde in Friedrichshafen. Maren erinnert sich noch gut daran, wie es war, nachts die 20 km von Friedrichshafen bis nach Wasserburg hinter Rando herzuradeln, mit all den Katalogen als zusätzliches Gewicht im Rucksack (schade, dass es davon keine Bilder gibt). Ich selbst war das erste Mal 2001, in meinem zweiten tapir-Jahr, als Zwischenstopp auf dem Weg in die Alpen auf der Messe, damals noch mit großen, staunenden Augen.

Die Zeiten haben sich geändert, die Messe ist gewachsen, das Gelände platzt aus allen Nähten und wir nächtigen immer noch in Wasserburg – nur, dass wir die Kataloge nicht mehr mit dem Fahrrad, sondern im Auto transportieren.

Bereits vor ein paar Jahren brodelte es in der Gerüchteküche: Friedrichshafen als Messestandort würde den Ansprüchen der Aussteller nicht mehr gerecht werden. Autocorso an den ersten Tagen auf dem Weg zum Messegelände, keine direkte Anbindung an internationale Flughäfen, Service vor Ort und vieles mehr. Schon damals wurde gemunkelt, dass München große Chancen hätte, zum neuen Messestandort zu werden. Doch Friedrichshafen bekam noch einmal den Zuschlag, baute aus und um und es schien nach außen hin wieder Ruhe einzuziehen. Doch diese war trügerisch. Hinter verschlossenen Türen gingen die Diskussionen weiter. Quo Vadis Outdoor in Friedrichshafen – das Ergebnis kennen wir.

Ein wenig traurig sind wir schon, dass es zum letzten Mal für uns im Rahmen der Messe an den Bodensee geht. Denn auch wenn der Weg nach München ein kürzerer ist und auch die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmitteln viel einfacher für uns Leipziger ist – es steht zu befürchten, dass in den Münchner Hallen das familiäre Flair weiter verloren geht. Abends trifft man dann wahrscheinlich die gleichen Leute beim Essen im Hotel oder beim Italiener um die Ecke, statt am Bodensee abseits des Messetrubels die Füße nach getaner Arbeit baumeln zu lassen.

Doch die Friedrichshafener haben sich etwas einfallen lassen für ihre Jubiläusmesse, zu der sich auch wieder ein paar tapire auf den Weg machen werden. Der Slogan Outdoor steht für eine Öffnung für den Publikumsverkehr im Rahmen der Deutschen Meisterschaft im Bouldern und dem Midsummer-Festival am See, bei denen sich für interessierte Firmen eine zusätzliche Präsentationsfläche bietet. Schon heute, also einen Tag vor dem offiziellen Messebeginn, öffnet Halle 5 ihre Türen für die Qualifikationswettkämpfe im Rahmen der Bouldermeisterschaft. Wer nicht vor Ort ist, kann das Ganze zeitgemäß in einem Live-Webcast mitverfolgen. Am See startet man in den Midsommer mit Slacklining, Stand Up Paddling und einer Kletterinsel für alle, die das schon immer mal ausprobieren wollten. Am Samstagabend gibts die Filme der European Outdoor Film Tour 17/18 zu sehen, am Sonntag dann die fünfte international Ocean Film Tour: Beides open air und ohne einen Penny dafür bezahlen zu müssen.

950 Aussteller aus 40 Nationen erwarten ab morgen die Fachbesucher in Friedrichshafen. 6 tapire haben sich auf den Weg gemacht, um sich auf die Suche nach Innovationen zu begeben, die ihr dann wie immer ab dem Frühjahr 2019 bei uns im tapir ansehen und, wenn sie auch euch überzeugt haben, kaufen könnt. Wir freuen uns auf spannende 4 Tage am Bodensee, werden dabei auch Abschied vom Holzhaus (Eulenspiegel) in Wasserburg nehmen, in dem wir seit 25 Jahren zur Messezeit nächtigen.

Das Angebot der 25. OutDoor erstreckt sich auf das komplette Messegelände mit allen zwölf Hallen und einer Ausstellungsfläche von 85 000 m². Viel zu sehen – doch nicht nur das. Als genauso spannend und wichtig finden wir den Erfahrungsaustausch hier auf der Messe, die abendlichen Gespräche zu Neuheiten, aber auch die Trends in anderen Outdoorgeschäften. Wie immer wird es auch einen Austausch bei den Outdoor Insidern geben, mit denen wir nach der Messe gemeinsam an der Planung der neuen Elementarteilchen sitzen werden.

Wir werden euch natürlich in den kommenden Tagen hier im Blog und auf Facebook auf dem Laufenden halten.

Die Entscheidung aus dem Februar 2018, dass die Outdoormesse ab 2019 nach München geht, ist sicherlich unterschiedlich aufgenommen worden. Der Handel, also auch wir als tapir, sieht mit ganz anderen Augen auf eine Messe und deren Rahmenbedingungen als die Austeller. Die European Outdoor Group (EOG) hatte sich mit ihrem Projekt Vision 2020 neue Ziele für die Zukunft gestellt, verbunden mit einer Neuorientierung und Anpassung an die sich veränderten Marktsituationen in Deutschland und darüber hinaus. Neben der Messe Friedrichshafen hatten sich die Messe München, Messe Hamburg, Fiera Milano und Messe Stuttgart als neue Ausrichter beworben. Friedrichshafen, München und Hamburg kamen in die engere Auswahl. München hat am Ende die EOG überzeugt, wobei, so wird beteuert, alle Mitglieder der EOG nach der ISPO Munich eine Woche Zeit hatten, die Vorschläge mit ihren Teams zu besprechen und dann entsprechend abzustimmen.

Wie in der Pressemitteilung der Messe München vom 08.02.2018 nachzulesen ist, sehen die Münchner die OutDoor als idealen Partner der ISPO-Gruppe an. Denn, „die Konsumenten betreiben heute nicht nur eine Sportart, sondern viele. Das erfordert eine Neuinterpretation des „Outdoor“-Begriffs, den wir in unserem Konzept abgebildet haben.“ Sie sehen neben den klassischen Outdoor-Sportarten wie Bergsteigen und Klettern auch die neuen Schwerpunkte im Bereich Wassersport, Running, Urban und Fitness. Und so, sind sie überzeugt, bringen sie sich mit ihren Erfahrungen als Veranstalter von Multisegment-Messen hervorragend ins Konzept der EOT ein.

Dazu kommt, dass das Messegelände in München als einziges Messegelände weltweit mit dem Zertifikat „Energieeffizientes Unternehmen“ vom TÜV SÜD ausgezeichnet wurde, was soviel bedeutet, dass getreu dem Motto „Green Fairs“ (Grüne Messen) die Messeveranstaltungen sowohl thematisch als auch in der Durchführung verstärkt nachhaltig gestaltet werden. Das war sicherlich auch mit ein wesentlicher Grund, außerdem verfügt München über die notwendige Verkehrs- und Hotel-Infrastruktur und einen internationalen Flughafen.

So weit der Plan, so weit die Vision, die hinter dem Umzug an die Isar steht. Quo Vadis Outdoor? Das kommende Jahr wird es zeigen! Gerüchte besagen im Übrigen, dass auch die Messe Friedrichshafen eine quasi „kleine“ Outdoormesse mit einer etwas anderen Ausrichtung für 2019 plant – auch das werden wir weiter verfolgen.

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