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I’m your best friend – I make you good price!

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Im Sommer 2005 war ich im Rahmen eines Kurses in Traditioneller Chinesischer Medizin mit 18 Medizinstudenten aus Deutschland für 3 Wochen in Peking. In unserer Freizeit erkundeten wir per Bus, U-Bahn und Fahrrad die Stadt und die unmittelbar an die Stadt angrenzenden Sehenswürdigkeiten, wie die Duftberge oder die Chinesische Mauer. Außerdem haben wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten (leider auch Touristenfallen) als organisierte Reisegruppe besucht. Abseits der Vorzeigestrassen haben wir die verwinkelten Altstadtviertel mit dem Rad erkundet und lieben gelernt.

Warum PEKING

Traumhafte 10% Wirtschaftswachstum pro Jahr katapultieren China zur Zeit vom Entwicklungsland zur Weltraumnation. Die beinahe noch mittelalterlichen Arbeitsund Lebensgewohnheiten werden vom Computerzeitalter geradezu überrannt. So werden in Peking Wolkenkratzer in wenigen Monaten aus dem Boden gestampft, für die man in Europa Jahre brauchen würde. Gewaltige Anstrengungen werden für Olympia 2008 unternommen, viele Altstadtviertel müssen Neubauten weichen, Tempel werden restauriert, die Luftverschmutzung soll vermindert werden.

Auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Der Smog ist deutlich zu sehen...Verkehr in Peking, rechts der Fahrradstreifen, links AutostreifenLeckereien in der Fressmeile, Skorpione, Heuschrecken und Seidenmaden

Was Sie schon immer über PEKING wissen wollten…

Kulinarisches Peking

So lecker das chinesische Essen auch ist – wer nur für 1Woche in China ist, sollte dem Grundsatz “Peel it – Cool it – or just forget it!“ Folge leisten um nicht übermäßig oft die chinesischen WC´s von innen kennen lernen zu dürfen. Wir haben immer in den überall vorhandenen Garküchen und Restaurants gegessen und hatten eine normale Verdauungsfunktion – bis zu dem Tag, als wir im „Kaiserliche Restaurant“ gegessen hatten und die Verdauungsfunktion von „fest“ zu „flüssig“ umschlug – es gab dort ungekochte Leckereien…

Unbedingt sollte man die verschiedenen Eis am Stiel Sorten ausprobieren. Erbseneis und Sojabohneneis sind zu giftgrünem Chemieeis zwar eine gewöhnungsbedürftige Alternative, aber für den Preis von 10ct eine akzeptable Abkühlung. Für Schokoladenfreunde sei gesagt, dass das, was nach Schokolade aussieht noch lange keine ist. Häufig wird bei Süßigkeiten die Schokolade von einer Art Sojabohnenbrei ersetzt – das ganze schmeckt dann in etwa wie Esskastanienbrei mit Kakaogeschmack.

Tee entspricht in China in etwa der Bedeutung des Weines bei uns. Was bei uns schon gehobene Qualität ist, ist für Chinesen gerade gut genug. Eine Teezeremonie gibt einem einen Einblick in die verschiedenen Sorten und Aromen. Es werden fast ausschließlich unfermentierte Tees getrunken. Schwarztee, wie er bei uns getrunken wird, ist schon fast eine Seltenheit.

Auf der Essensmeile nahe der Wangfujing Strasse werden abends rollende Garküchen aufgefahren, in denen man vom Spatz über Stierhoden und Tintenfisch bis zu Insekten und Schlangen alle Gaumenfreuden ausprobieren kann. Hierbei sei erwähnt, dass frittierte Seidenmaden beim Zerbeißen die Konsistenz von Karton haben und nach scharf  und Mehl schmecken – also nicht unbedingt für europäische Gaumen geeignet.
Wem das alles nicht so recht mundet, der muss auf  die zahlreichen amerikanischen Fast Food Angebote ausweichen oder in den Paulaner Biergarten mit Schweinshaxn, Sauerkraut und Knödeln flüchten – was aber jammerschade wäre…

 

Blick auf den See mit Sommerpalast, die Berge am Horizont sind die DuftbergeAuf dem restaurierten Teil der chinesischen Mauer bei BadalingAbendstimmung am Wassergraben um die Verbotene Stadt

Von A nach B – aber wie?

Eisenbahn: Bahnreisen über Land im Eilzug sind auf den meisten Strecken mit der Geschwindigkeit eines Regionalexpreß in Deutschland vergleichbar. Jede Fahrt muss mindestens 1 Tag im Voraus, besser noch 3 Tage davor reserviert werden, sonst läuft man Gefahr, keinen Sitzplatz mehr zu bekommen. Die Preise sind sehr günstig. Die Strecke Peking-Shanghai, was etwa Konstanz-Flensburg entspricht kostet etwa 35 Euro im Eilzug.

U-Bahn: Der Bau des U-Bahn Netzes von Peking wurde vor einem Jahrzehnt begonnen und ist immer noch in der Erweiterung begriffen. Zurzeit existieren 2 Linien: eine im Ring um das Zentrum, die andere schafft für Pendler den Anschluss an 2 Satellitenstädte am Stadtrand. Die Bahn ist modern (die Klimaanlagen sind bis an den Anschlag aufgedreht) und fährt im 5min Takt. Gezahlt wird nicht die Fahrtlänge, sondern eine Pauschalpreis von ~30ct, mit dem man sich dann so lange wie nötig im U-Bahn System herumfahren lassen kann. Mit dem Verlassen des Untergrundes wir die Karte ungültig.

Bus: Bus fahren geht natürlich auch, ist aber viel langsamer als bei uns. Die älteren Busse fahren z.B. nicht permanent mit laufendem Motor, sondern beschleunigen bis zur höchstmöglichen Geschwindigkeit, die bei Schwindel erregenden 42km/h liegt, um dann den Motor aus zu schalten und mit der restlichen Schwung noch ein paar hundert Meter auszurollen. Im Bus zahlt man 1 oder 2 Zonen, also 15ct oder 20ct.

Taxi: In Peking gibt es wahrscheinlich genau so viele Taxis wie Privatautos. Der Kilometer kostet je nach Gefährt 10-20ct, ein Aufkleber auf den hinteren Türen gibt Auskunft über den Preis. Alternativ gibt es auch so etwas wie ein Expresstaxi in Gestalt eines motorisierten Dreirades – eine Person wird transportiert, und die Fahrer nutzen jeden cm² des Asphaltes und jeden cm³ des Motorhubraumes aus, um schneller voran zu kommen. Rikschas gibt es auch in Massen, sie sind aber für Touristen recht teuer und zudem sehr langsam, den Preis sollte man vor der Fahrt aushandeln, um nicht abgezockt zu werden.

Fahrrad: Sicherlich eine der schnellsten Fortbewegungsmethoden in Peking und unbedingt empfehlenswert. Ein Fahrrad zu mieten kostet pro Woche etwa 15 Euro wenn es denn nicht gerade der letzte Schrottbock sein soll. Ein gebrauchtes Fahrrad (Marke „Giant“ weil gut und hoher Wiederverkaufswert) kostet so gegen 20 Euro. Für 10 Euro kann das Fahrrad bei jedem Händler problemlos wieder verkauft werden. Fahrrad fahren in Peking ist gemächlich und entspannt, jeder achtet auf jeden, alle fahren durcheinander, Ampelsignale sind größtenteils Empfehlungen, wer hupt oder klingelt hat es entweder eilig oder einfach Spaß am klingeln, und dass westliche Menschen auch Fahrrad fahren können ist für so manchen Einheimischen wohl äußerst erstaunlich und verleitet zu Wettrennen.

Look-eh-look-eh-look-eh, you are my best friend, I make you good price!!! – Einkaufen

In China ist man gezwungen das Handeln zu lernen oder man zahlt eben den Touristenpreis. Vom ersten Gebot des Händlers kann man getrost 1/10 als Anfangsgebot nehmen. Nach 10min Handeln sollte man sich rituell vom Händler wegdrehen und weglaufen, auch wenn er noch so jammert. Im Normalfall kommt er dann hinterher oder ruft einen zurück und macht einem den besseren Preis – und auch dann geht es immer noch billiger. Wenn der Verkäufer nicht mehr lächelt, ernst und böse schaut, dann ist man mit dem Preis ungefähr richtig. Und je mehr der Verkäufer jammert, desto mehr sollte man selbst auch über den viel zu hohen Preis jammern!

Vorsicht ist beim Rückgeld geboten – es ist viel Falschgeld im Umlauf – erkennbar an der Wertzahl die beim Kippen des Geldscheines von Rot zu Schwarz wechselt (diesen Effekt gibt’s z.B. auch beim 50€ Schein unten rechts). Angerissene oder verwaschene Scheine nimmt man am Besten nicht an, man bekommt sie schlecht bis gar nicht wieder los!

Kleidung: Wer sich in Peking nicht für die nächsten 1-2 Jahre einkleidet ist selbst Schuld! Chinesen fälschen skrupellos jede Marke, die sich irgendwie verkaufen lässt. Man kauft fast immer gute Verarbeitungsqualität, da die echten Markenprodukte oft in China hergestellt werden und die Plagiate den Echten nur wenig nachstehen. Maßgeschneiderte Hochzeitskleider oder Anzüge z.B. nach Vorstellungen eines mitgebrachten Fotos sind bei 150-200€ anzusiedeln, man darf alles aussuchen, kauft den Stoff und der Schneider bastelt es dann zusammen. Auf Wunsch wird in den maßgeschneiderten Anzug auch ein Armani oder Versace Logo eingenäht.
Bei Outdoorbekleidung muss man genauer hinschauen: keines der aufgenähten Markenlogos ist mit Zustimmung der Marken-Firma aufgenäht worden – will heißen, wo Gore oder Windstopper draufsteht ist es noch lange nicht verarbeitet worden. Beispiel: Ein „echtes“ Arcteryx Softshell gibt’s nach fleißigem Handeln für 15€, allerdings ist halt keine Windstoppermembran sondern eine Plastikfolie drin so dass man in seinem Schweiß badet, oder bei der täuschend echt nachgemachten TNF Jacke sind die Nähte beim genauen hinschauen nicht vertapet sondern nur zusammengenäht und beim ersten Regentropfen nässt es durch. Es empfiehlt sich nur dann etwas zu kaufen, wenn man das Material als das identifizieren kann, für das es sich ausgibt, sonst ist das Geld gerade zum Fenster heraus geworfen.

Verständigung:

In China kommt man mit herkömmlichen Wörterbüchern nicht sehr weit. Erstens sind Dinge oder Sachverhalte, die ein Europäer durch zeigen auf mehrerer Worte im Wörterbuch sofort zu einem sinnvollem Inhalt kombinieren kann, dem gemeinen Chinesen oft unverständlich. Und zweitens produziert man bei der Aussprache so viele Betonungsfehler, dass man sicher missverstanden wird. Die chinesische Amtssprache Mandarin spricht großteils in Bildern. Sobald man also wild gestikuliert oder etwas aufzeichnet, verstehen es die Einheimischen. Noch besser sind Bild-Wörterbücher, in denen alle Dinge des Alltags aufgemalt sind – mit so einem Buch bekommt man dann meistens auch das, was man möchte.

Einheimische kennen lernen?

Der sicherlich beste Platz zum Knüpfen von privaten Kontakten in China ist der „Platz des Himmlischen Friedens“ oder auch “Tianamen Platz“ genannt. Da man durch seine Hautfarbe und äußeres Erscheinen automatisch als Ausländer gebrandmarkt ist, laufen einem dort die Leute nur so hinterher, nur um mit einem zu sprechen. Viele Englischstudenten wollen ihre Aussprache dort trainieren und wer sich einmal in das chinesische Englisch hineingehört hat, der bekommt Antworten auf viele Fragen. Und wenn man sich mangels Englischkenntnissen nicht versteht, wird schon mal ein Freund angerufen, der dann eifrig Dolmetscher spielt. Wir haben ausschließlich aufgeschlossene und hilfsbereite Chinesen kennen gelernt die sich sehr freuten, dass Deutsche im Land sind, denn Deutschland als Hochtechnologieland steht in China sehr hoch im Ansehen.

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