Anreise
Wir reisen mit dem Regionalzug von Leipzig nach Bad Belzig (Umstieg in Dessau) mit dem Regio-120-Ticket. Der Rückweg beginnt in Brandenburg/Havel und beinhaltet Umstiege in Magdeburg und Roßlau mit ausreichend Umstiegszeit. Hierfür nutzen wir das etwas teurere, aber immer noch erschwingliche Regio-120plus-Ticket. Das 49-Euro-Ticket ist aktuell natürlich auch eine super Option. Für Brandenburg ist theoretisch ein Fahrradticket erforderlich, sehen wollte es niemand.
Übernachtung
Wir sind mit dem Zelt unterwegs und planen Übernachtungen auf Biwakplätzen, die Wasser- und Radreisenden zur Verfügung stehen.
Der Biwakplatz Bahnitz liegt idyllisch direkt an der Havel und bietet ausreichend Stellplätze für Zelte. Er ist mit minimalen, aber sauberen Sanitäranlagen, teils überdachten Sitzplätzen und einem Feuerplatz (Feuerholz beim Hafenmeister zu erwerben) ausgestattet. Von Freitag bis Sonntag gibt es auch eine Imbissversorgung (wir waren leider an einem Dienstag da 🙁 ), ansonsten gibt es im Ort aber keine Einkaufsmöglichkeiten. Wer kein Essen dabei hat, muss sich also schon eher kümmern. Die warme Dusche kostet 1,- € für 6 Minuten, ansonsten lockt bei schönem Wetter auch der Sprung in die Havel direkt am Platz. Die Übernachtung kostet 5,- €/ Zelt. Es gibt eine Münztoilette, die genutzt werden muss, wenn das andere Sanitärabteil mit Dusche und Klo besetzt ist. Kleingeld wechselt der Hafenmeister.
Der Biwakplatz Grütz, der eigentlich für unsere zweite Übernachtung geplant war, ist recht klein und nur für vier Zelte ausgelegt. Die Übernachtung hier kostet 2,50 €/ Person. Auch hier gibt es eine Feuerstelle, das Holz dafür ist am Platz vorhanden. Strom und Wasser sind über Münzzapfsäulen erhältlich.
Wir weichen für unsere zweite Übernachtung auf den Campingplatz Seeblick in Hohenauen aus und zahlen für zwei Personen und ein Zelt 13,- €. Die ersehnte heiße Dusche kostet noch mal 1,- € für 6 Minuten. Für Kurzgäste stehen drei verschiedene Zeltwiesen zur Verfügung, eine davon direkt am See, die wir aber aufgrund der immensen Mückendichte überhaupt nicht in Betracht ziehen. Auch auf der oberen Wiese sind die Plagegeister jedoch so zahlreich vorhanden, dass wir uns bezeiten ins sichere Zelt zurückziehen. Wer nur mit einem Tarp unterwegs ist, sollte sich hier definitiv mit einer wirksamen Insektenabwehr marinieren! Angrenzend gibt es ein vermutlich gutes Fischrestaurant. Wir sind für die Bewirtung zu spät dran (Eis nur bis 18 Uhr!), ist aber kein Drama für uns, denn wir haben uns in Rhinow mit türkischen Köstlichkeiten den Magen vollgeschlagen. Bier und einen grandiosen Gin Tonic bekommen wir aber auch noch kurz vor Schluss.
Verpflegung
Wir kommen zwar unterwegs an einigen kleinen Supermärkten vorbei, haben uns aber schon vorher mit ausreichend Verpflegung eingedeckt, um darauf nicht angewiesen zu sein. Etwas Obst, Eis oder eine Cola zwischendurch gönnen wir uns natürlich trotzdem.
Unsere Räder
Manuel fährt sein feines Veloheld IconX Titan mit 48er-Schlappen, bestückt sein Ortlieb Quick Rack Light mit den Gravel Packs und bringt leichtes Equipment in einer Vintage-Lenkertasche unter. Ich bin mit meinem Breezer Radar, ganz klassischen Ortlieb Back-Roller Classic und einem kleinen Frontbarrel unterwegs – ich hab’s gern unkompliziert und möchte nicht stundenlang Packtetris spielen. Dadurch bin ich aber auch etwas hinterradlastiger, was sich im Märkischen Sand ziemlich stark bemerkbar macht, denn es verreißt das Hinterrad dann schon spürbar. Aber alles kein Drama, muss man halt mal die Geschwindigkeit drosseln oder im Zweifelsfall schieben.
Die Tour erfordert definitiv ein Gravel- oder Mountainbike mit einsprechend breiten Reifen, damit sie Spaß macht. Je leichter das Gepäck, desto fluffiger lässt es sich außerdem manövrieren.
Navigation
Die Route Havel Wetland Wander lässt sich als gpx-Datei von bikepacking.com herunterladen und mit GarminConnect nach Bedarf weiterverarbeiten. Überwiegend sind wir mit dem Garmin Edge 530 unterwegs. Die spontane Routenumplanung am zweiten Tag erledigt Manuel dann über komoot am Smartphone, weil das in Sachen Handling unterwegs etwas komfortabler funktioniert.
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