Gestartet bin ich an einem Samstag morgen am Dresdner Hauptbahnhof und erstmal stadtauswärts geradelt. Schnell ist man auf dem Elberadweg und kann entspannt in Richtung Meißen und Riesa Kilometer machen. Aufgrund von Wetter und Jahreszeit waren vergleichsweise wenig Menschen unterwegs und so bin ich vorbei an Weinbergen, Feldern und riesigen Auen neben der Elbe Stück für Stück vorangekommen. Das Wetter war sehr wechselhaft, bewölkt und blies mir ordentlich Wind entgegen, sodass ich eher wenige kurze Pausen machte, um mein Ziel für diesen Tag zu erreichen. Ich war erstaunt, dass ich über wirklich große Teile komplett alleine war und fast einsam neben und auf Deichen durch die Landschaft fuhr. Vorbei an Torgau, Dommitzsch und Bad Schmiedeberg kam ich am Abend in Klöden auf meinem Campingplatz an, kurz vor Wittenberg und nach etwa der Hälfte der Strecke. Der Campingplatz „Auf der Tenne“ ist eine absolute Empfehlung – liebe Menschen und ruhige Lage. Am nächsten Tag war das Wetter besser, die Sonne wärmer und der Wind ruhiger, sodass mein erstes Ziel Wittenberg bald erreicht war. Darauf folgten mit Wörlitz, Dessau und Aken die Abschnitte, auf denen mir das Radeln am meisten Spaß machte. Der Radweg geht hier ab von den (manchmal etwas eintönigen) Deichwegen, führt herrlich durch den Wald und bietet hervorragende Pausen-Spots. Auch sind hier aufgrund der Nähe zu den Wörlitzer Gärten und der Stadt Dessau mehr Menschen unterwegs, was in der Hochsaison vermutlich etwas anstrengend sein kann. Wer seine Tour auf dem Elberadweg entspannt angehen möchte, dem seien die Wörlitzer Gärten und die Stadt Dessau als kulturelle Highlights zu empfehlen. Sowohl ein Schlendern durch die Parkanlagen Wörlitz, als auch ein Kennenlernen des Bauhaus in Dessau sind hervorragende Möglichkeiten, Pausen vom Radeln einzulegen.
Bei Aken und nach Barby bin ich an diesem Tag zweimal mit der Fähre gefahren und hatte dann bald mit Schönebeck den letzten Stopp vor Magdeburg erreicht. Bis dahin führte der Elberadweg noch einmal herrlich durch Wälder und kleine Dörfer. Nach Magdeburg hinein bin ich bei einer herrlichen Abendstimmung gefahren, super entspannt an einem Radweg neben den Elbwiesen entlang, der direkt im Zentrum mündet. Gefeiert wurde noch mit einer Pizza, bevor es dann mit dem Zug zurück nach Hause ging.
Das schöne Frühlingswetter ließ meine Sehnsucht nach dem Fahrradfahren größer werden, sodass in meinem Kopf die verschiedenen Touren-Ideen kreisten. Ich wollte mir ein Wochenende Zeit nehmen und eine entspannte Route mit wenigen Höhenmetern und geringem Abenteuer-Faktor fahren. Die Wahl fiel auf einen Abschnitt des Elberadwegs, der nicht nur gut und einfach erreichbar ist, sondern aufgrund seiner Popularität eine herrliche Infrastruktur bietet. Normalerweise wäre gerade das für mich ein Grund diesen Radweg zu meiden, aber da es noch früh in der Saison war und ich einfach entspannt und sorgenfrei radeln wollte, war der Elberadweg diesmal genau richtig. Ich wählte einen Abschnitt von Dresden nach Magdeburg, der mit 275 km genug Strecke für zwei Tage auf dem Rad bot. Der Plan war also recht simpel: von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof mit Übernachtung auf einem Campingplatz auf der Hälfte der Strecke. Und nebenbei natürlich Natur genießen, runterkommen, entspannen, Musik hören, Menschen treffen.
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