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Ski-Auszeit im Riesengebirge

Ski-Auszeit im Riesengebirge

8. März – ein Feiertag in Berlin, der auf einen Mittwoch fällt. Das lässt sich doch wunderbar mit vier Brückentagen zu einem Kurzurlaub verbinden. Gedacht, getan. Und da in Berlin die Schneeverhältnisse so absolut mau sind, muss es irgendwohin gehen, wo es davon genug für alle gibt. Wo gibt es das mit kurzer, einfacher Anreise und bezahlbaren Unterkünften? Genau, Im Riesengebirge! Wir buchen spontan. Da wir außerhalb der Saison reisen, sind viele Unterkünfte frei und auch preistechnisch deutlich günstiger. Fündig werden wir dann bei der Pension Linda in Harrachov. Wir haben ein Zimmer mit kleiner Küche und Kamin. Bei Ankunft erfahren wir, dass es eine hauseigene kleine Sauna gibt und einen Zugang zum Gebirgsbach, der direkt hinter dem Haus entlangfließt. Dahinter gibt es nur noch Wald. Besser geht es fast nicht.

Ein großer Vorteil von Harrachov ist, dass man direkt aus der Haustür treten und losskiern kann. Es gehen Loipen in alle Richtungen ab. Nach einer zehnminütigen Fahrt ist man in Polen, auch dort sind die Skigebiete 1A geloipt und präpariert. Wir probieren uns durch viele kleine Skigebiete – und sind durchweg begeistert. Breite Wege sind wunderbar gespurt für klassische Skifahrer und Skater. Kleinere Waldwege verfügen immer über mindestens eine gute Loipe.

Wer es lieber schnell bergab mag, ist hier ebenfalls gut aufgehoben. In Harrachov ist eines der größeren Ski-Abfahrt-Gebiete der Gegend. Leider können wir die Qualität dessen nicht beurteilen, da wir es nur als Anfänger und ohne Erfahrung befahren haben. Uns hat das aber viel Freude gemacht.

Im Ort selber gibt es mehrere Möglichkeiten, Abfahrts- sowie Langlaufski und Equipment auszuleihen. Meine Langlaufski wurden in einem Ski-Rental für ca. 6 € professionell gewachst und standen am nächsten Morgen wieder zur Verfügung. Harrachov bietet zudem mehrere Restaurants, einen Norma (Lebensmitteladen) und sogar einen kleinen Club. Wer hier abends auch mal das Leben feiern will, findet also Möglichkeiten.

Das Highlight unsere Woche ist eine ausgedehnte Tour entlang der Darretalsperre. Wir starten in Jizerka, Polen (15 min Autofahrt von Harrachov) auf 860 m Höhe über NN. Es liegen 30 – 50 cm Schnee und die Temperaturen befinden sich kurz unter null Grad. Sogar die Sonne lässt sich blicken. Zum Anfang geht es erst mal nur bergab. Wir sind fast allein unterwegs. Die Stimmung ist grandios. Als wir am Ufer der Talsperre ankommen haben, wir schon 6 km und 100 Höhenmeter geschafft. Wir beschließen, uns zu belohnen, machen einen kleinen Umweg und kehren im Café des Montanie Resort auf ein sehr leckeres Süppchen ein. Dann geht es weiter, am zugefrorenen See entlang. Immer mal wieder werden wir durch Fahrtgeschwindigkeitsbegrenzungen an der Seite daran erinnert, dass hier im Sommer eine Landstraße ist. Wir biegen ab in den Winterwald, arbeiten uns fast alle Höhenmeter wieder hoch. Die 8,5 km bis Smědava geht es nie steil, aber kontinuierlich bergauf. Da es zu regnen beginnt, stellen wir uns in der Horská Chata Smědava unter. Es gibt wunderbare Hefeknödel mit Heidelbeeren, die uns die Wartezeit verkürzen. Allerdings bringt alles Warten nichts. Der Regen bleibt, sodass wir die letzten 7 km zurück nach Jizerka gut ausgestattet mit Regenhose und –jacke antreten. Der Winterwald und die wunderbare Loipe entschädigen uns für etwaige Ungemütlichkeiten.

Reisezeit
Sowohl Riesen- als auch Isergebirge sind ganzjährig tolle Reiseziele. Man kann jederzeit wandern, egal, ob Schnee liegt oder nicht. Im Frühjahr, Sommer und Herbst sind dazu auch Radwandern, Mountainbiken und Reiten tolle Outdooraktivitäten. Sobald Schnee liegt, treten Langlauf und Abfahrtsski in den Vordergrund – rodeln ist dabei auch nicht zu unterschätzen.

Anreise aus Berlin
Wir reisen mit dem Auto an. Die Fahrt dauert ca. 4,5 h. Mit einem Zwischenstopp in Dresden wird die Fahrt in 2h und 2,5h unterteilt und nochmal deutlich bequemer. Mit dem Zug ist es günstig, von Berlin nach Prag zu fahren. Der Zug fährt durch und braucht ca. 4 h und 18 min. Von Prag geht es in 2h und 24 min ins Skigebiet Spindlermühle (Špindlerův Mlýn) direkt im Riesengebirge.

Geld
In Tschechien wird in tschechischen Kronen bezahlt. Aktuell entspricht 1 € ca. 23,6 Kronen. In Polen bezahlt man mit Zloty. Aktuell entsprechen hier ca. 4,68 Zloty 1 €. Da Harrachov sehr nah an der polnischen Grenze liegt, kommt es durchaus vor, dass das Land gewechselt wird und dann auch die Währung. Grundsätzlich kann man in diesem Gebiet sowohl in Polen als auch in Tschechien meistens in Euro bezahlen. Allerdings wird dann beim Umrechnungskurs aufgerundet. Habt immer etwas Bargeld (mindestens Euro) in der Tasche. In den meisten kleinen Kneipen (egal, ob tschechisch oder polnisch) gibt es keine Kartenzahlung. Es wäre zu schade, dann auf einen Snack oder ein ausgezeichnetes Bier verzichten zu müssen.

Sprache
Die Tschechen sprechen tschechisch und die Polen polnisch. In beiden Ländern kommt man gut mit Englisch klar. Meistens ist die Verständigung in Deutsch noch deutlich besser.

  • Geht rodeln! Eine einfache Plastik-Einkaufstüte kann als Schlitten umfunktioniert werden. Das macht einfach viel Freude!
  • Einen Personalausweis solltet ihr einpacken. Es wird zwar an den Grenzen nicht mehr kontrolliert, trotzdem befindet man sich im Ausland.

https://de.mapy.cz/: tschechische Kartenapp, die kostenlos im Appstore heruntergeladen werden kann. Mit extra Winterkartenfunktion, dort werden unter anderem alle Loipen und deren Präparierungs-Zustand angezeigt – absolut top!
https://linda-harrachov.penzion.cz/
: unsere Unterkunft Pension Linda. Die Seite ist nur auf Tschechisch verfügbar, aber einfach anrufen, es wird sehr gut Deutsch oder Englisch gesprochen
Karte vom Touristenzentrum Harrachov
: Die Touristen-Info ist zentral gelegen und man wird sehr freundlich beraten. In der dort erhältlichen, kostenlosen Übersichtskarte sind alle Touren in der Umgebung eingezeichnet

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