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Blockadefreudiges Volk erzieht zur Gelassenheit

Blockadefreudiges Volk erzieht zur Gelassenheit

Blockadefreudiges Volk erzieht zur GelassenheitFebruar/März 2002: Nach ein paar Tagen in La Paz fuhr ich nach Copacabana am Titikakasee und weiter nach Cochabamba: Diese Stadt war während der nächsten 6 Wochen Ausgangspunkt für Kurzreisen nach Potosí, Sucre (Hochland) , Villa Tunari (Amazonastiefland) und den fast unerschlossenen Inka-Ruinen von Incallajta. Zuletzt habe ich noch eine 4-tägige Dschungeltour von Rurrenabaque (Beni – Amazonastiefland) aus unternommen.

Warum Bolivien

Ich studiere Hispanistik und mein Interesse lag schon immer mehr bei Lateinamerika als bei Spanien. Nachdem ich 1999 schon in Guatemala und Mexiko unterwegs war, wollte ich nun endlich auch mal nach Südamerika. Als ich dann die Zusage für ein Praktikum bei der Internationalen Messe von Cochabamba in Bolivien bekam, gab es kein Halten mehr und bereits drei Wochen später ging es los. Als Reiseland hat Bolivien den Vorteil auf der einen Seite nicht so teuer wie Argentinien oder Chile und auf der anderen Seite sicherer als Peru oder Ecuador zu sein.

La PazVerkaufsstand in La PazErdrutsch auf der

Was Sie schon immer über Bolivien wissen wollten…

Welche prophylaktische Impfungen/Behandlungen sind ratsam?
Empfohlen werden die üblichen Impfungen für Reisen in tropische Länder + Gelbfieber. Malaria gibt´s nur im Tiefland, vorsorglich sollte man bei Reisen dorthin Lariam dabei haben. Von der prophylaktischen Einnahme ist abzuraten, besser ist es sich vor Mückenstichen durch entsprechende Kleidung und Moskitonetz zu schützen.

Wird man auf 4000m nicht höhenkrank?
Kann passieren. Die Höhenverträglichkeit ist individuell verschieden. Mir ist allerdings niemand begegnet, dem die Höhe schlecht bekommen wäre. Kopfschmerzen, Schlafprobleme und ein leichtes Schwindelgefühl in den ersten Tagen können vorkommen und sind völlig normal. Am Anfang sollte man es deshalb ruhig angehen lassen und körperliche Anstrengungen vermeiden.

Dschungellandschaft bei RurrenabaquePotosi mit Cerro Rico im HintergrundLa Paz

Wie muß man sich Bolivien landschaftlich vorstellen?
Bolivien hat die unterschiedlichsten Landschaftstypen zu bieten. Von schneebedeckten bis 6500m hohen Bergen und dem durchschnittlich 4000m hohen Altiplano (Hochebene) über immergrüne neblige Täler (Yungas) bis zum tropischen Regenwald im Amazonastiefland ist fast alles vertreten. Lediglich ein Meer wird man in Bolivien vergeblich suchen, was allerdings durch den Titikakasee mehr als ausgeglichen wird.

Bolivien, ist das nicht so eine Bananenrepublik, in der es immer nur drunter und drüber geht?
Stimmt. Allerdings ist Bolivien eher wegen Kokaals wegen Bananenanbau berühmt. Der Chapare, ein Gebiet nördlich von Cochabamba, ist/war eines der größten Kokaanbaugebiete der Welt. Mit jährlich etwa 90 Millionen Dollar Militärhilfe aus den USA wurde der Kokaanbau dort allerdings in den letzten Jahren nach offiziellen Angaben um 90% gesenkt und soll bis 2002 ganz gestoppt werden . Deswegen kommt es im Chapare immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem Militär und den cocaleros. Auch sonst sind die Bolivianer ein sehr protestfreudiges Volk. Es kommt immer wieder zu Straßenblockaden, die den Verkehr landesweit tageoder auch wochenlang lahm legen können. Nach meiner Ankunft bin deshalb erst mal ein paar Tage in La Paz steckengeblieben. In den Städten gehören Demonstrationen und Streiks zur Tagesordnung.

Wenn es dort so chaotisch zugeht, kann man denn dann in Bolivien als Tourist überhaupt sicher reisen?
Kann man. Bolivien ist eines der sichersten Länder in Südamerika, trotzdem auf Wertgegenstände immer gut aufpassen oder am besten gleich ganz zu Hause lassen. In La Paz kann man sich auch nach Einbruch der Dunkelheit noch auf die Straße wagen. Als Tourist sollte man sich allerdings von den oben genannten Konflikten fern halten. Während der zwei Monate in Bolivien bin ich nie in unangenehme oder gar gefährliche Situationen geraten.

Wie kommt man in Bolivien von einem Ort zum anderen?
Eigentlich findet man immer ein passendes Verkehrsmittel, auch wenn das Ziel noch so abgelegen ist. In den großen Städten kann man für einen Festpreis für wenig mehr als 0,50 € Taxi fahren. Man sollte jedoch vorher den ortsüblichen Preis herausbekommen, sonst fährt man zum natürlich viel höheren „Gringo-Tarif“. Noch billiger sind die sogenannten Trufis (Sammeltaxis) und Micros (Linienbusse). Die fahren bestimmte Strecken ab und man kann überall einund aussteigen. Zwischen den Städten verkehren die flotas, das sind große einigermaßen bequeme Reisebusse. Auf längeren Strecken kann Busfahren in Bolivien leicht zur Tortur werden, da die Straßen meist in einem schlechten Zustand und oftmals nicht einmal asphaltiert sind. Gerade in der Regenzeit sind die Straßen durch Erdrutsche häufig unpassierbar. Alternativ kommt man dann mit den relativ günstigen Flugverbindungen ans Ziel. Generell gilt, daß man in Bolivien nicht allzu genau vorausplanen und sich seinen Zeitplan nicht zu eng stecken sollte. Durch die schlechten Straßenverhältnisse oder Straßenblockaden kann es schon mal vorkommen, daß das Wunschziel vorübergehend unerreichbar ist. Dann heißt es abwarten oder flexibel sein und einfach woandershin fahren.

Was sollte man in Bolivien unbedingt gesehen haben?
Hier die Orte, die man nicht verpassen sollte:

La Paz: meist Ausgangsund Endpunkt jeder Bolivienreise.

Sucre: schöne historische Stadt aus der Kolonialzeit. Viele gute Kneipen und Cafes. Sonst eher wenig los. Gut für ein paar Tage zum Ausspannen geeignet.

Potosí: höchste Stadt Boliviens auf 4090m. Unbedingt eine Bergwerksbesichtigung im Cerro Rico machen.

Titikakasee mit Isla del Sol: Ursprung der Inka-Kultur.

Rurrenabaque: im Amazonastiefland. Ausgangspunkt für Dschungelexpeditionen.

Sorata: schönes kleines Kolonialstädtchen mit atemberaubenden Bergpanorama.

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