Dein Abenteuer beginnt hier!
Stephan
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2. September 2006
Unsere Tour führte uns im März vom Ausgangspunkt Glasgow über Fort William durch Teile des Glen Nevis und anschließend einige Teilstücke des West Highland Way (WHW) entlang bis zum Kingshouse Hotel. Zwischenzeitlich statteten wir dem malerischen Küstenstädtchen Kyle of Lochalsh, welches oft als Ausgangspunkt für Touren auf die Isle of Skye genutzt wird, einen Besuch ab und versuchten uns am Ben Nevis, dem mit 1.344 m höchsten Berg Großbritanniens.
Einen Besuch Schottlands im Frühjahr durchzuführen bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen ist es eine recht niederschlagsarme Zeit, soweit man dies für einen Teil Großbritanniens überhaupt behaupten kann, zum anderen sind keine Midges unterwegs. Außerdem hat man selbst auf den sonst so stark frequentierten Wegen wie dem West Highland Way um diese Jahreszeit auf vielen Etappen seine Ruhe. Dennoch gehört eine Portion Abenteuerlust zu einem Schottlandurlaub, erst recht, wenn man die Umgebung abseits der gut ausgebauten Wanderwege erkunden möchte.
Kann man wild zelten?
Da man sich nach Verlassen von Ortschaften in den schottischen Highlands sehr schnell in der „Wildnis“ befindet, ist wildes Zelten kein Problem. Man findet eigentlich überall geeignete Standorte. Einzig in unmittelbarer Nähe von Siedlungen finden sich oft Viehweiden, auf denen Zelten nicht erwünscht ist. Hierauf wird aber in den meisten Fällen durch Schilder verwiesen.
Braucht man im Frühjahr ein besonders gutes Zelt?
Da das schottische Wetter recht launisch ist, sollte man dort eigentlich immer über ein gutes Zelt verfügen. Schauer, Schnee und Gewitter ziehen extrem schnell herauf und können teils kräftig wüten. Gerade im Frühjahr kann es durch die einsetzende Schneeschmelze passieren, dass einem durch Überflutung der Weg abgeschnitten wird, dann muss man teils mehrere Tage im Zelt ausharren. Das Zelt sollte also nicht nur gut wasserdicht und windstabil, sondern auch ausreichend groß sein.
Wie sieht es mit der Versorgung unterwegs aus?
Wasser findet sich überall, man sollte dies durch die extensive Schafwirtschaft in den Highlands vor dem Verzehr allerdings immer mit Chlortabletten behandeln oder einen Wasserfilter nutzten.
In allen Ortschaften gibt es kleine „Tante-Emma-Läden“, in denen man das Notwendigste nachkaufen kann. Diese kleinen Läden haben oftmals auch an Sonnu. Feiertagen geöffnet. Einen gewissen Notvorrat an Lebensmitteln sollte man allerdings immer mitführen.
Lässt sich der Ben Nevis in Eigenverantwortung besteigen?
Die Besteigung des Ben Nevis ist auf dem Normalweg von Fort William aus mit keinen technischen Schwierigkeiten verbunden. Jedoch ist immer mit Wetterumschwüngen zu rechnen, die extrem schnell hereinbrechen können. Wo eben noch Sonne war kann es in 2 Minuten stürmen und schneien. Gute, warme Ausrüstung ist also unabdingbar. Steigeisen sind, gerade im Frühjahr, von Vorteil. Der sichere Umgang mit Kompass und Karte ist, dank des schnell aufziehenden und extrem dichten Nebels, absolut unerlässlich. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollte man sich am Fuße des Ben Nevis, im „Nevis Inn“ melden und dort von seinen Besteigungsplänen berichten.
Kann man in Schottland klettern?
Selbstverständlich!! Schottland ist die Wiege des Eiskletterns. Es finden sich unzählige Routen an den Bergen der Highlands. Auch in Punkto Sportklettern kommt man auf seine Kosten. Eines der beliebtesten Klettergebiete in Schottland stellt das Glen Coe dar. Da „Clean Climbing“ in Schottland noch groß geschrieben wird, sollte man allerdings vertraut im Einsatz mobiler Sicherungsmittel sein.
Wie überwindet man in Schottland am besten längere Distanzen?
Schottland verfügt über ein gut ausgebautes Busnetz, dass von „Citylink“-Bussen befahren wird. Die Preispolitik bei „Citylink“ ist etwas verworren, so zahlt man für recht kurze Strecken teils deutlich mehr als für sehr lange Strecken. Es lohnt also auch immer zu kontrollieren, ob man nicht über einen kleinen Haken deutlich günstiger an das gewünschte Ziel kommt und auf eine Direktanfahrt verzichtet.
Neben den „Citylink“-Bussen gibt es auch noch die schottischen Bahngesellschaften. Gerade in den entlegenen Gebieten der Highlands sind diese eine günstige und bequeme Alternative zu Bussen.
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