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Die sonnige Alternative oder bei Bär Bruno zu Hause

Die sonnige Alternative oder bei Bär Bruno zu Hause

Die sonnige Alternative oder bei Bär Bruno zu Hause

Pfingsten 2006 – wir fuhren mit der Bahn bis nach Italien. Unsere Rundtour führte von Sterzing durch das Jaufental, das Seiterbergtal, ein Stück die Sarntaler Hufeisentour entlang bis zu den Steinwandseen. Von dort über das Gerölljoch, das Wanser Joch und das östliche Sailer Joch nach St. Leonhard. Mit dem Bus nach Stulles und 600 Hm zum Schloter Jöchel, weiter über die Innere Wumblsalm zur Klammalm und über das Staudenbergjöchl über die Martalm nach Gesennen. Aus diesem Touristentummelplatz schnell weg, den Ridnauner Höhenweg entlang und nach über 9000 Hm zurück nach Sterzing.

 

Warum Italien

Südtirol, die Heimat des Bären Bruno! Dort kam er her, der Bär, der beschloss bei uns in Deutschland Urlaub zu machen, und wir fuhren in seine Heimat.  „Südtirol“ – da steckt schon der Süden drin, und im Süden ist es warm!! Auf der Südseite der Alpen scheint die Sonne länger und es ist allgemein wärmer, im Gegensatz zur Alpen-Nordseite. Außerdem gibt es weniger Niederschlag, da sich die Wolken schon auf der Nordseite entleeren. Das bedeutet insgesamt bessere Wanderbedingungen.

 

Selbsthilfegruppe der selbsternannten Gipfel-Experten.Auf der Flading-Alm verbrachten wir einen ruhigen Nachmittag mit baden, waschen und neugierigen Ziegen.Gefährlichster Punkt der Tour, am Gedrölljoch war der extrem steile Weg durch vereiste Schneewächten eigentlich nicht begehbar!

Was Sie schon immer über Südtirol wissen wollten…

Wind und Wetter
Die Schneeverhältnisse sind wie zu erwarten auf der Südseite der Alpen besser, das heißt weniger Schnee bzw. schmilzt dieser einfach schneller. Dadurch kann man sich schon mal einige Höhenwege in großer Höhe leisten, ohne über Schneefelder stapfen zu müssen, was eben sehr viel Kraft und auch Zeit kostet. Das Wetter war etwas kurios: Obwohl die Sonne schien, haben wir im Tal dicke Regentropfen abbekommen. In den höheren Lagen ab 1900m waren es Schneeflocken. In dieser Jahreszeit wechselt das Wetter schnell von schönstem Sonnenschein zu Schneetreiben. Tagsüber herrscht dann aber doch die Sonne vor, nachts schneit und stürmt es dafür. Der Wind hat uns teilweise ganz schön zugesetzt. Gerade in den Höhen pfiff er uns um die Ohren und machte die gefühlte Temperatur um ein paar Grad kälter. Fast jede Nacht haben wir die komplette Sturmabspannung am Zelt anbringen müssen um Hagel- und Schneestürme ruhig zu überstehen.

Italien
Südtirol gehört schon zu Italien. In unserem Gebiet war das aber eher ein Gemisch aus Österreichern und Italienern. Die Nummernschilder waren alle italienisch, gesprochen wurde aber Deutsch.

Mobilität (Zug und Bus)
Ist sehr günstig. Auch die Grenzüberschreitungen. Die Busse fahren fast in jedes Tal und auf jeden Gipfel und es kostet fast nichts. Manchmal fährt man auch auf einer Wanderung sehr gerne Bus, wenn man sich dadurch 700 Höhenmeter erspart, auch wenn man sonst darauf bedacht ist, alle Gipfel mit seinen eigenen Füßen zu erreichen. Es empfiehlt sich vor der Einreise nach Österreich, auf deutscher Seite nur eine Fahrkarte über die Grenze bis in die nächste Stadt auf österreichischer Seite zu kaufen. Im Zug kann man beim Schaffner dann eine Anschlussfahrkarte kaufen, die auf jeden Fall günstiger ist, als der Preis, den man für die gleiche Strecke beim Kauf in Deutschland hätte zahlen müssen. Dem Schaffner muss man dabei sagen, dass man unbedingt den günstigsten Preis haben möchte, weil es in Österreich auch Sparkonditionen gibt, die vor allem bei kleinen Gruppen sehr preiswert sind. Auf der Hinfahrt haben wir zu dritt ca.75€ für die Fahrt Mittenwald/Sterzing bezahlt (gekauft am DB-Schalter). Auf der Rückreise haben wir dann nur 48€ für alles bezahlt.

Einkaufsmöglichkeiten
In den Städten gibt’s auf jeden Fall Gelegenheit zum Einkaufen. Oftmals muss man auf die Öffnungszeiten achten, vor allem auf die Mittagspause oder Ruhetage. Uns hat es einmal bei einer Bäckerei erwischt. Viertel vor 4 Uhr waren wir dort und die Öffnungszeiten waren bis 16 Uhr beschrieben. Nur leider war Donnerstag Ruhetag, also hatten wir trotzdem Pech! Lebensmittel sind in Südtirol sehr teuer. Für ein halbes Kilo Brot zahlt man 2,30 €! Man sollte so viel wie möglich, also mindestens für 3 Tage das Essen von Deutschland aus mitnehmen.

 

7.10 Uhr, noch vor dem Zähne putzen cremen wir uns mit Sonnenschutz  ein. Der Zeltplatz liegt direkt am Schloter Jöchl.Am letzten Tag ging es auf dem lohnenswerten Ridnauner Höhenweg zurück nach Sterzing.Nach einer stürmischen Nacht (es lebe die Sturmabspannung!) an den Steinwandseen war am Morgen alles mit Schneegraupel bedeckt.

Wasser
Absolut kein Problem. Trotzdem sollte man sich seinen Übernachtungsplatz an einem See oder Fluss oder Bach aussuchen. Im schlimmsten Fall kann man auch Schnee schmelzen, jedoch verbraucht dieser Prozess sehr viel Sprit.

Wege und Wartung
Die Wege sind meist gut bis sehr gut markiert. Vor allem auch an den intelligenten Stellen, also an den herausragenden Steinen, was besonders bei Schnee sehr von Vorteil ist. Die Lagebestimmung ist also kaum ein Problem, auch sind viele Wege durch Nummern bezeichnet, was die Orientierung ebenfalls erleichtert. Manche Wege waren allerdings weniger so, wie wir es sonst kannten. Viele waren total überwachsen und die Schuhe fanden kaum Halt. Trotzdem waren die Markierungen gut zu sehen. Aber diese Wege waren einfach sehr anstrengend. Außerdem kam es schon mal vor, dass in Feriensiedlungs-Gebieten eingezeichnete Wanderwege verbaut, also unerreichbar für uns waren. Es wurde einfach ein Privatweg daraus und das Weitergehen durch eine Leitplanke verhindert. Viele der tiefer gelegenen Wanderwege waren frisch asphaltiert. Das tut den Füßen überhaupt nicht gut, wenn man den ganzen Morgen mit viel Gepäck auf dem platten Asphalt latscht. Aber wie gesagt, hatten wir solche Probleme nur dort, wo es viele Hotel-Touristen gab.
Im Hochgebirge hatten wir überhaupt keine Probleme. Bei der abendlichen Wegplanung sollte man sich genau überlegen, ob man den Pass, der auf der südlichen Hangseite gemächlich aufsteigt, auf der nördlichen Seite, wo noch wesentlich mehr Schnee liegt, auch heruntergehen kann. Wir haben so eine Passüberschreitung gemacht. Als wir auf knapp 2600m waren, standen wir vor der Überlegung, laufen wir nun 5 Stunden zurück, oder riskieren wir den Abstieg mit viel Gepäck im stark verharschten Felsabbruch ohne Steigeisen oder Eispickel. Ein Freiflug nach 20m Schneefeldrutschen wäre inbegriffen gewesen. Für unseren Abstieg benötigten wir für die ersten 100Hm über 2 Stunden, da wir im Schneeharsch für jeden Schritt erst Stufen schlagen mussten. Außerdem mussten wir alle Schneefelder nacheinander querten, um nicht den tiefer Laufenden im Fall mit zu reißen. Mit Steigeisen wäre es viel sicherer gewesen, aber man kann nicht alles mitschleppen.

 

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