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The Wicklow Way – Schön, aber…

The Wicklow Way - Schön, aber...

The Wicklow Way - Schön, aber...

Eine Woche Irland war gebucht. Hauptsächlich Dublin, aber da ich nicht die ganze Woche in der Hauptstadt verbringen wollte, habe ich mich mal umgeschaut, was es für längere Wanderwege in Irland gibt. Bei der Recherche bin ich schnell auf den Wicklow Way gestoßen, der 127 km durch die malerischen Wicklow Mountains führt und praktischerweise in Dublin beginnt. Da ich nicht die ganze Zeit des auf eine Woche angelegten Wegs laufen wollte, habe ich mich für die erste Hälfte des Weges entschieden, eine Tour, die der „Hiking in Ireland“ von Lonely Planet als „das Beste vom Wicklow Way“ anpreist. Die zweite Hälfte soll einen recht hohen Anteil an Straßen und Forstwegen haben.

Warum Irland

Einerseits hat mich die Grüne Insel schon immer gereizt, andererseits ist Irland ein Reiseziel, welches man recht schnell und günstig erreichen kann. Es gibt viele Direktflüge mit Ryanair und selbst mein Flug über London hat nur etwa 200 EUR gekostet.

In den Wicklow MountainsGlendaloughThe Wicklow Way

Was Sie schon immer über diese TOUR wissen wollten…

1. Tag
Nach einem Tag Eingewöhnung und Besorgungen in Dublin steige ich morgens um 9 Uhr aus dem 16er Bus am Marlay Park. Der Bus startet übrigens am Flughafen, man kann also auch praktischerweise direkt vom Flughafen aus starten.
Im Marlay Park startet der Weg mit der symbolischen Überschreitung einer kleinen Steinmauer und führt zunächst durch den weitläufigen Park. Nach der Unterquerung der Autobahn geht es dann wirklich in die Wicklow Mountains. Man steigt die Hügel hinauf und hat einen tollen Blick über Dublin. Nach zwei Stunden endet der Weg und man steht an einer Straße. Zwei Kilometer sind auf dieser zu überbrücken, bevor es auf Waldwegen weitergeht.
Und hier liegt das größte Problem beim Wicklow Way. Immer wieder Straße oder breite Forstwege, die einen immer wieder daran erinnern, dass man eben doch nicht so weit weg ist von der Zivilisation. Nach der Überquerung des Gelncullen River geht es dann nochmal bergauf auf den „Prince Williams Seat“ und weiter nach Knockree, dem Ende der ersten Etappe. Hier habe ich im Knockree Youth Hostel übernachtet, welches fast direkt am Wicklow Way liegt. Leider war ich etwas zu früh da. Der Wanderführer hat 6,5 Stunden für die 22 km veranschlagt, ich habe nur 5 gebraucht und stehe jetzt vor der geschlossenen Jugendherberge. Die macht erst um 15:30 auf, aber die Sonne scheint und ich vertreibe mir die Zeit auf den Picknickbänken im Vorhof. Bis jetzt habe ich noch keinen anderen Wanderer auf dem Weg gesehen. Dienstag scheint ein guter Starttag zu sein, normalerweise ist auf dem Weg recht viel los, wie mir die Rezeptionistin des Hostels versichert. Im Laufe des Abend trudeln dann doch noch vier andere Wanderer ein.

2. Tag
Nach einem Full Irish Breakfast geht es wieder auf den Trek. Es fängt sehr grün an, man läuft durch Wiesen voller Farne an einem Bach vorbei und erreicht dann einen Parkplatz. Weiter über breite Forstwege denen man einige Zeit folgt, bis die Wege schmaler werden und man einen tollen Ausblick auf den Powerscout Wasserfall hat und endlich wieder in der Natur ist. Die nächste Zeit läuft man auf Trampelpfaden durch die Heide, an Schafen vorbei hinauf zum „Djouce“. Die nächsten drei Kilometer geht man auf alten Eisenbahnschwellen, die zum Schutz des Hochmoores angelegt wurden. Am Ende der Schwellen hat man einen tollen Ausblick auf einige Seen und erreicht das J.B. Malone Denkmal. Malone hat als erster den Wicklow Way als Fernwanderweg in den 1960ern vorgeschlagen.
Ab jetzt geht es bergab über Weiden und an hunderte Jahre alten Hecken vorbei nach Roundwood. Der Ort liegt zwei Kilometer abseits des Weges und man muss noch einen halbe Stunde auf der Straße gehen, bevor man das Ende der zweiten Etappe erreicht. Roundwood ist ein kleiner Ort mit Supermarkt, Pub und einigen B&Bs. Ich habe mich für’s Skylark’s Rest entschieden und wurde nicht enttäuscht. Sehr nett und schicke eingerichtet und mit 25 EUR die Nacht kaum teuerer als die Jugendherbergen. Hier treffe ich auch Hans und Gerd wieder, die beiden Holländer, mit denen ich schon in Knockree das Zimmer geteilt habe.

Aussicht auf DublinStart der zweiten Etappe<br />
Der Start des Weges

3. Tag
Die für mich letzte Etappe führt heute nach Glendalough. Leider muss ich erst sechs Kilometer Straße hinter mir lassen, bevor es über Trampelpfade und Waldwege hinauf in die Wicklow Mountains geht. Dann ist man allerdings wieder voll in der Natur und läuft über kleine und größere Pfade und über Schafweiden den Weg entlang. Nach einer kurzen Etappe auf einer einsamen Landstraße biegt man in den Wald ab. Nach ein paar Hundert Metern überquert man einen Fluss. Direkt hinter der Brücke kann man links hinunter zum Fluss gehen. Dort ist ein wunderschöner Platz für eine Pause. Die heutige Etappe ist etwas kürzer, so dass ich schon relativ früh in Glendalough ankomme. Hier befindet sich eine „Monastic City“, ein altes Kloster und mit den Bergen und Seen in der Umgebung ist es ein beliebtes Naherholungsgebiet. Dementsprechen viele Menschen tummeln sich hier, ein ganz schöner Kontrast zum einsamen Wicklow Way. In Glendalough kann man sich die alten Klosterruinen und den noch gut erhaltenen Round Tower anschauen und auf verschiedenen langen und kurzen Wanderwegen die Gegend erkunden. Zusammen mit den Holländern erkunde ich allerdings lieber das lokale Pub. Nach einer Nacht im großen und nicht besonders wohnlichen Glendalough Youth Hostel geht es morgens mit dem St. Kevins Bus zurück direkt ins Herz Dublins.

Fazit:
Insgesamt betrachtet habe ich die Zeit auf dem Weg schon genossen, aber Teile des Weges führen immer wieder über Straßen und breit ausgebaute Forstwege. Die schönen Teile auf Trampelpfaden und kleine Waldwegen waren wunderschön, aber man hat immer wieder diese unschönen Teile dabei. Da der zweite Teil noch mehr Straßenantiel haben soll, bin ich ganz zufrieden nur die eine Hälfte gelaufen zu sein. Wenn man den ganzen Weg läuft, würde ich aber jedem empfehlen von Süd nach Nord zu laufen, dann hat man die schönsten Teile am Ende.

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