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Vier Wochen Backpacking in Sri Lanka

Vier Wochen Backpacking in Sri Lanka

Im August 2014 habe ich für vier Wochen mit dem Rucksack Sri Lanka bereist. Los ging es von Düsseldorf mit Emirates über Dubai nach Bandaranaike ca. 30 km von Colombo entfernt. Anders als bei den meisten meiner Reisen stand diesmal der Reiseplan im Voraus schon fest. So ging es zusammen mit meinen beiden in Sri Lanka einheimischen Freunden ausgehend von Colombo in zwei eineinhalb wöchigen Roadtrips quer durch die Regionen der Westküste, des „Südens“, des „zentralen Hochlandes“ sowie „der alten Städte“ Sri Lankas im Norden. Hierbei konnte ich die abwechslungsreichen Landschaften erkunden und lernte Menschen & Kultur hautnah kennen.

Anlass für die Reise war das Versprechen zwei Freunde, welche ich während des Studiums kennengelernt hatte, in Sri Lanka zu besuchen. Nach kurzen Nachforschungen über Tier- & Pflanzenwelt und Land & Leute war ich auch schnell überzeugt der Einladung zu folgen. Nebenbei wurde das Land von Lonely Planet zum Top Reiseziel 2013 gekürt.

Die ersten Schritte:
Da der Flughafen Bandaranaike ca. 30 km von Colombo entfernt liegt, empfiehlt es sich, direkt Geld am besten am Kreditkartenautomat zu besorgen und den nächstbesten Bus Richtung Colombo zu suchen. Bereits hier wird schnell klar, dass nicht alle Einheimische der englischen Sprache mächtig sind aber dafür umso hilfsbereiter und mit Händen und Füßen gelingt ja die Verständigung im Zweifelsfall fast immer.
Insgesamt bildet die aktuelle Version des Lonely Planet eine gute Orientierungsgrundlage und leitet einen sicher zum nächsten Ziel.

Klima und Natur:
Eine Besonderheit Sri Lankas besteht in den Unterschiedlichen klimatischen Regionen. Von trockenen 34 C° in Polonaruwa über luftigen 32 C° in Arugam Bay oder kühlen 14 C° in Nuwara Eliya ist für jeden etwas dabei. So wechselte binnen weniger Autostunden das Klima. Zu berücksichtigen ist daher, dass das Klima abhängig von den verschiedenen Regionen, schnell wechselt. Des Weiteren bringt jede Jahreszeit typisches Wetter für jede Region mit sich. In Punkto Natur hat Sri Lanka so einiges zu bieten. Von wunderschönen Stränden, traumhaften Berglandschaften, heißen Steppen und den Nationalparks ist alles dabei.

Meine erste Touren:
Als erstes führte mich meine Reise über Pinnawala, Kandy, Sigiriya, Dambulla, Polonnaruva nach Kalkudah und zurück. Der Elefantenpark in Pinnawala mit anschließendem Elefantenreiten war zwar ganz nett aber sicherlich kein Muss. Kandy und das dort stattfindende Perahera-Festival ist hingegen sehr sehenswert. Neben der Besichtigung einzelner Museen und dem Alten Palast empfand ich es einfach sehr angenehm, Kandy zu Fuß zu erkunden. Der Umzug im Rahmen des Perahera-Festival war mit einer Gesamtdauer von knapp 4 Stunden, knapp 100 Elefanten und geschätzt 2000 Akteuren sehr beeindruckend. Bei der Besichtigung der großen Ausgrabungsstätten von Polonnaruva wurde es dann zum ersten Mal auf meiner Reise so richtig heiß.
Da einer meiner Freunde dort aufgewachsen war, verbrachten wir hier knapp vier Tage und besuchten zahlreiche Freunde in den kleinen Dörfern. Auf dem Weg nach Kalkudah ging es dann auch durch ehemaliges Kriegsgebiet, ein komisches Gefühl. Auf der Rücktour standen dann noch die Besichtigung von Sigiriya (nicht ganz preiswert aber sehenswert) und dem Rock Tempel in Dambulla (Vorsicht vor den gefräßigen, diebischen Affen) auf dem Plan.

Meine zweite Tour:
Auf unserer zweiten Tour ging es als erstes entlang der Strände um Galle und Merissa. Galle ist ein sehr schönes holländisches Fort und in Merissa wurden erschwingliche Tagestouren zum Whale-Watching angeboten. Insgesamt konnte man in dieser Region wunderbar unbedrängt baden gehen, surfen oder einen Stadtbummel machen. Weiter ging es dann in Richtung Landesinnere, in die Bergregion um Ella, die Hourten Plains und Nuware Eliya. Hier habe ich mich am wohlsten gefühlt. Die Berglandschaft mit den ausgedehnten Teeplantagen war einfach traumhaft und das Klima angenehm warm aber teilweise verregnet. Die kostenlose Besichtigung z.B. der Mackwoods Teefabrik sowie Wanderungen in den Bergen kann ich absolut empfehlen. Die größeren Städte auf diesem Teil der Tour hatten für einen Tag Aufenthalt meist ausreichend viel zu bieten. Ein Highlight für mich und meine Freunde waren immer wieder die vielen Wasserfälle und fließenden Flüsse am Rande der Straßen. Diese mutierten nachmittags zur öffentlichen Badestelle und brachten uns immer eine angenehme Abkühlung. In kühler Erinnerung blieben mir die zwei Tage in Nuwara Eliya: Regen, Wolken, 13° C und Besteigung des höchsten Berges Sri Lankas.

Fortbewegen:
Zwischen den Städten und Dörfern fuhren regelmäßig Busse und Züge. Die Busse waren meist restlos überfüllt und langes Stehen blieb nicht aus, dies galt auch für die meisten meiner Zugfahrten. Letztere kann ich aber absolut empfehlen da man bei diesen am besten die wunderschönen Landschaften Sri Lankas zu Gesicht bekommt (ähnlich wie in Kuba , Indien…). Der Klassiker sind hierbei die Bummel-Fahrten durch das Hochland entlang der Teeplantagen und Bergkulissen.
Zugtickets sollte man sich nach Möglichkeit zeitnah und im Vorhaus besorgen. Die Bustickets wurden immer direkt im Bus kassiert. Wer es sich leisten kann, dem würde ich einen Mix aus Mietwagen und Zugfahrten bzw. Busfahrten empfehlen. Ich selber war die meiste Zeit mit dem Auto unterwegs und nur streckenweise per Zug oder Bus. Für den quirligen Straßenverkehr ist zu bemerken, dass es neben dem Linksverkehr scheinbar keine Verkehrsregeln gibt. Sehr gewöhnungsbedürftig waren auch die nächtlichen Passanten am Rande der Fahrbahn oder das die Fahrbahn querende Wild.
Während man hierzulande Wildschweine und anderes Kleingetier ja gewohnt ist, kann in manchen Regionen durchaus mal der ein oder andere Elefant die Fahrbahn kreuzen.

Übernachtung und Verpflegung:
So ziemlich jede Stadt verfügt über mehrere Gasthäuser verschiedener Preiskategorien. Die hierzu im Lonely Planet angegebenen Preise stimmen allerdings vorne und hinten nicht mehr und sind insgesamt massiv gestiegen. Bei Couchsurfing finden sich allerdings einige nette Hosts, oftmals gegen einen kleinen Obolus (z.B. Barry in Unawatuna). Da ich fast ausschließlich bei befreundeten Familien übernachtet habe, kann ich über die Gasthäuser oder sonstige Unterkünfte aber nicht viel sagen.
Die Verpflegung gestaltete sich sehr einfach, interessant, preisgünstig und schmackhaft. In den kleineren Imbissen gab es meist vom Frühstück bis Abendbrot stets gutes, abwechslungsreiches Essen vom klassischen chicken curry bis zu den verschiedenen kotthu rotti (gefüllte Teigtaschen). Mit der Hygiene wird aber so manch einer anfangs seine Probleme haben.

Menschen und Kultur:
Da ich die meiste Zeit mit meinen einheimischen Freunden Unterwegs war, habe ich viele Menschen, deren Familie und Lebensweise kennenlernen dürfen. Die unglaubliche Gastfreundschaft war mir dann aber teilweise schon fast wieder unangenehm. Wo immer ich auch war, erwartete mich ein gemeinsames Essen mit immer wieder neuen und unbekannten Früchten und Gemüsesorten. Mit Ausnahme der vergleichsweise noch wenigen touristischen Orte waren die Menschen stehst hilfsbereit und aufgeschlossen.
Die Kultur in Sri Lanka war neben dem Buddhismus sehr geprägt von einer familiengebundenen Lebensweise und in meinem speziellen Fall unglaublicher Gastfreundschaft.

Fazit nach 4 Wochen Sri Lanka:
abwechslungsreiche noch „wenig“ vom Tourismus berührte Landschaften und Städte, freundliche und aufgeschlossene Leute, meiner Meinung nach eine Reise wert…

Beste Reisezeit:
Abhängig von den Regionen die man besuchen will, Dezember bis März (Westen & Süden trocken, Osten & Norden nass), April & September bis November (insgesamt gutes Wetter), Mai bis August (viel Regen, Norden & Osten gutes Wetter)

Anreise:
Sri Lanka verfügt über einen Flughafen in Bandaranaike (nahe Colombo), hier kann ich die Sparangebote von Emirates über Dubai empfehlen…

Einreise:
30-Tage-Besuchervisum für 30 $, am Flughafen oder eta.gov

Geld:
SKR am besten mit Kreditkarte abheben, viele Geschäfte und Supermärkte akzeptieren auch Kreditkarte, Gasthäuser eher weniger…

Sprache:
Singhalesisch, Tamilisch, spartanisches und vereinzelt mäßiges bis sehr gutes Englisch…

spotcatch.net/reiseberichte

ein wunderschöner Bericht über Sri Lanka mit tollen Bildern, die Lust auf mehr machen…

Indischer-Subkontinent/Sri-Lanka

hier gibt es auch eine Menge spannender Berichte über das schöne Land

hier steht der Schutz vor Moskitos ganz oben: Moskitospray, Moskitonetz,
Desinfektionsmittel kann an der ein oder anderen Stelle ein gutes Gefühl vermitteln 😉
und auch eine wärmere Jacke sollte nicht fehlen…

Zu empfehlende Literatur:
Lonely Planet Sri Lanka. Ryan Ver Berkmoes und Stuart Butler; 2012. Auch wenn hier nicht alle Preise stimmen, die Tipps sind unerschöpflich.

Kartenmaterial:
Übersichtskarte von der Touristeninformation, Kartenausschnitte aus Lonely Planet ausreichend

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