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Von „Whiskey berber“ und Wüstenschiffen

Von „Whiskey berber“ und Wüstenschiffen

Von „Whiskey berber“ und Wüstenschiffen

Wir haben in den ersten drei Märzwochen 2009 eine Rucksackreise einmal quer durch Marokko gemacht. Unsere Route: Ankunft in Agadir, von dem wir nicht viel Gutes gehört hattenalso am nächsten Tag weiter ins grüne Rif-Kiff-Gebirge in die wunderschöne blaue Stadt Chefchauoen. Fès, Marrakesch, M’Hamid und die Wüste Sahara bildeten den ersten Teil der Tour. Die Zagoras Oasen, folgten der Wüste, dann ein Tag Zwischenstopp in Ouarzazate, was an sich nicht besonders lohnenswert ist, aber ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Nochmal über Marrakesch ging’s ins sehr schöne, aber dafür auch relativ touristischteure Essaouira. Dann ein Zwischenstopp im verschlafenen Surferort Taghazout und zum Schluss ein paar Tage im wunderschönen Anti-Atlas in Tafraoute. Zurück von Agadir. An vielen Orten kann man durchaus länger bleiben!

Warum Marokko

Wir wollten gern in eine andere Kultur schnuppern und zudem in einem Land reisen, was nicht zu weit weg ist, im März warm und nicht so teuer wie Europa. Ich war selbst noch nie in einem muslimischen Land und vor allem in den ersten Tagen sehr beeindruckt.

Blaue Gassen in Chefchauens MedinaDromedarrennen in M'HamidGerberei in Marrakesch

Was Sie schon immer über MAROKKO wissen wollten…

Fühlt man sich in Marokko sicher?
Ja. Wir haben keine schlechten Erfahrungen gemacht. Natürlich ist man als Rucksacktourist bei vielen der Marokkaner, die ihr Geld mit Tourismus verdienen, nicht besonders hoch angesehen. Das hat man manchmal gespürt, da Marokko einfach ein sehr touristisches Land ist. Man sollte sich vorher im Klaren darüber sein, dass man die ganze Zeit angeredet wird und einem ständig versucht wird etwas zu verkaufen. Andererseits sind auch viele total nette Leute darunter, die einfach ein paar Worte wechseln möchten.
Für uns war es in den ersten Tagen auch hart, weil man sich erst mal an das Feilschen und das ständige Angesprochenwerden gewöhnen muss. Dann merkt man aber schnell, wie man ungebetene „faux guides“ am Besten abwimmelt und lernt viele nette Leute kennen.

Wie verhält man sich am besten?
Über die Sitten und Tabus des Landes sollte man sich vorher vielleicht ein wenig belesen (s.u.), so sollte man ungefragt keine Fotos von Leuten und schon gar nicht von Betenden machen. Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau sind in der Öffentlichkeit tabu, man ist als Paar am besten verheiratet (Sex vor der Ehe ist tabu) und auf angemessene Kleidung (nicht zu schlampig, keine kurzen Hosen; Kleidung für Frauen,  die nicht zu eng oder tief ausgeschnitten ist) sollte man unbedingt achten. Es wird, anders als bei uns, wahnsinnig viel von der Kleidung auf den Mensch geschlossen. Die Menschen sind alle möglichst gepflegt und tragen immer langärmelige Kleidung, alle Männer haben ordentlich gestutztes Haar. Uns erschienen nach 2 Wochen leichtbekleidete, dicke Touris auch ziemlich unästhetisch…Ich fühlte mich in relativ weiten, langärmeligen Blusen wohl. Es wird aber bei Europäern alles toleriert. Es würde nie jemand etwas sagen, man wird nur vielleicht anders behandelt. Am letzten Tag auf dem Weg zum Flughafen wurde uns leider der Fotoapparat im Gedränge des Linienbusses geklautdas kann einem aber auch in deutschen Großstädten passieren.

Wie steht es um die Geschlechterrolle?
Es ist eine völlig andere Kultur und vor allem eine absolute MännerkulturFrauen sieht man in Cafés so gut wie gar nicht und die meisten Menschen, mit denen man in Kontakt kommtim Restaurant, Hotel, Bus, in den Läden – sind Männer. Ich wurde manchmal neben meinem Freund ignoriert, bis sich herausstellte wer besser französisch sprechen konnte… Wenn man als Paar reist ist es zudem kaum möglich mit Frauen in Kontakt zu kommen, weil ja immer ein Mann dabei ist und es für Marokkanerinnen unüblich ist, mit fremden Männern zu reden. Immer wenn ich mal die Gelegenheit hatte mit einer Frau zu reden (es können leider noch weniger Frauen als die Männer französisch sprechen) war es immer super nett! Im Hamam bietet sich eine gute Gelegenheit!

Kunstbazar in FèsMarokkanischer StraßenverkehrDromedarrennen in M'Hamid

Wie reist man am Besten im Land umher?
Wir sind so oft es ging mit den CTM Bussen gefahren das ist die staatliche Gesellschaft, die ziemlich zuverlässig fährt, das Gepäck ist -für 10 € zwar nurversichert und wenn man eine Panne hat (wir hatten mal eine) kommt auch ein Ersatzbus und die Busse sind verhältnismäßig luxuriös. Die anderen Linien sind ein wenig billiger, aber die Busse oft überfüllt und klapprig. Mit den Überlandtaxis (grand Taxis) kommt man auch dorthin, wo keine Busse hinfahren, dafür muss man warten, bis das Taxi voll ist, wenn man nicht alle Plätze bezahlen will. Wir sind auch einmal mit einem Minibus zu 26. (!) mit zweien auf dem Fahrersitz gefahren. Das ist ein wenig abenteuerlich, man kommt mit den Einheimischen in Kontaktund hat lustige Geschichten zu erzählen…mit dem Zug sind wir nur einmal gefahren, nachts. Wir hatten erste Klasse gebucht, was super war, da man die Sitze komplett umklappen und liegen konnte. Am besten bereist sich das Land allerdings sicherlich mit einem Auto. Da kann man anhalten und hinfahren wo man will. Wenn einem die Anreise für das Eigene zu lang ist, kann man in allen größeren Städten Autos mieten. Zu Viert lohnt es sich vielleicht schon.

Wie am Besten das Land erkunden?
Wir waren (leider nur) zwei Tage auf einer geführten Wüstentour mit 2 Guides und eigenen Wüstenschiffen (Dromedaren) in den Ausläufern der Sahara bei M‘Hamid. Es war zwar nur Wüste lightes gab noch Bäume und Sträucheraber trotzdem wunderschön! (Die Wüste bei Merzouga ist wohl noch gigantischer.) Weg von dem Trubel der Städte und den vielen Menschen, die einem etwas anpreisen und die absolute Ruhe der Wüste fühlen, bei viel „Whiskey berber“ (abartig süßer Tee) am Lagerfeuer interkulturelle Witze erzählen…Man ist zwar mit Guides für relativ viel Geld unterwegs, aber in der Wüste geht es sowieso nicht anders. Es gibt auch geführte Trekkingtouren in den Gebirgen, was in meinen Augen den Vorteil hat, dass man versteckte Naturund Kulturflecken zu Gesicht bekommt, die man allein nicht finden würde, außerdem kommt man über den Führer gegebenenfalls mit noch mehr Einheimischen in Kontakt. Im Antiatlas haben wir uns Mountainbikes ausgeliehen (in Tafraoute gegenüber von Maison Berber). Mit einer( ziemlich ungenauen) Karte durch die wunderschöne Mondlandschaft rosaner Granitfelsen und durch das blühende, duftende Tal der Amelnabsolut traumhaft! Wir fanden es ziemlich schwierig von den Städten aus ruhige Plätze in der Natur zu erkunden. Überall trifft man auf Menschen, die einem was verkaufen wollenwenn’s auch nur „Haschisch“ ist…mit einem Guide entgeht man dem, was ab und an sehr erholsam sein kann.

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