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Radtour von Trelleborg nach Göteborg

Radtour von Trelleborg nach Göteborg

Radtour von Trelleborg nach Göteborg

Im September 2010 machten wir wieder eine Radtour im Norden Europas. Die Strecke von Trelleborg nach Göteborg ist ca. 450km lang. Die Tour verläuft hauptsächlich auf kaum befahrenen Straßen, asphaltierten Radwegen und einigen Waldwegen. Gerade außerhalb der Saison (bis Mitte/Ende August) hat man die Wege nur für sich. Da in Schweden wie in allen Ländern Nordeuropas das Jedermannsrecht gilt, kann man sein Zelt überall aufschlagen. So verbrachten wir unsere Nächte auf einem einsamen Fußballplatz, einem Friedhof, direkt am Meer und auf einem einsamen Hügel. Die Highlight der Tour sind die vielen malerischen Küstenorte sowie die ständige Nähe zum Meer.

 

Warum Schweden

Schweden ist eines der schönsten Länder Europas. Vielleicht kann es landschaftlich nicht ganz mit seinem Nachbarn Norwegen mithalten, dafür ist es für Radfahrer aufgrund des flacheren Profils (zumindest im Süden) besser geeignet. Man kommt sehr gut voran und so waren wir bereits 2 Tage eher in Göteborg als gedacht. Toll ist in Schweden auch das Jedermannsrecht. Man kann so viel Geld fürs Übernachten sparen und an ganz besonderen Orten ungestört sein Lager aufschlagen.

Wunderbarer Ausblick bei FalkenbergWindige Übernachtung am Meer

Was Sie schon immer über SCHWEDEN wissen wollten…

Gibt es einen ausgeschilderten Radweg von Trelleborg nach Göteborg?
Zunächst erstmal: Einen durchgehenden Radweg auf dieser Strecke gibt es nicht. Allerdings gibt es in Südschweden zahlreiche Radwege die einen in Kombination ans Ziel bringen. Wenn man an den Anschlussstellen aufpasst, kann man so viele Kilometer fahren ohne ständig auf die Karte zu schauen.
 Allerdings gibt es in Südschweden zahlreiche Radwege, so dass man an den Anschlussstellen ziemlich aufpassen muss aber auch längere Strecken, ohne alle 5 Minuten auf die Karte schauen zu müssen, fahren kann.
Die beiden wichtigsten Radwege der Tour sind der Sverigeleden und der Ginstleden. Gerade der Ginstleden ist sehr gut ausgeschildert und fährt hauptsächlich auf sehr schönen Wegen. Den Sverigeleden nutzt man hauptsächlich zwischen Malmö und Melbystrand. Hier muss man an einigen Stellen höllisch aufpassen. Die Schilder sind teilweise schlecht sichtbar und fehlen an einige Kreuzungen völlig. Ohne Karten ist man da aufgeschmissen. Selbst Einheimische können einem da nicht weiterhelfen. Viele kennen die Radwege nicht!

Kann man wirklich überall „Wildcampen?
Bis auf Privatgrundstücke und Parks in den Großstädten ist dies wirklich überall möglich. Die Schweden sind auch überaus gastfreundlich. So verbrachten wir unsere erste Nacht auf einem Friedhof an einem kleinen Kloster zwischen Helsingborg und Angelholm noch mit einem etwas mulmigen Gefühl. Wir hatten zwar gelesen, dass es auf Friedhöfen möglich ist zu übernachten, aber sicher waren wir uns nicht. Am nächsten Morgen wurden wir aber freundlich vom Personal des Klosters begrüßt und konnten sogar das Bad nutzen.
Wovon ich aber abraten muss ist, sehr nah am Meer zu nächtigen. So idyllisch die Lage ist, der Wind hält einen nahezu die gesamte Nacht wach.

Traumhafte Radwege bei VarbergSelbstgebauter Naturgrill

Kann man die Fahrräder in schwedischen Zügen mitnehmen?
Eine Frage die man in Deutschland für selbstverständlich hält. Und gerade im fahrradfreundlichen Schweden erwartet man, dass man sein Fahrrad jeder Zeit mitnehmen kann. Aber so ist es nicht! In schwedischen Zügen gilt generell Fahrradverbot. Einzige Ausnahme: Ein privater Bahnanbieter, der vom gleichen Unternehmen wie in Deutschland der Interconnex betrieben wird. Hier kann man gegen eine recht hohe Gebühr (genauso viel wie ein Ticket für einen Erwachsenen) sein Fahrrad mitnehmen. Leider fährt dieser auch nur auf den Hauptverkehrstrecken Richtung Göteborg, Malmö und Stockholm.

Zusammenfassung:
Die Tour ist, bis auf 2 größere Erhöhungen (der Hallandsas ist allerdings eine sehr, sehr anstrengende Hürde) gut für Anfänger geeignet. Außerdem ist immer eine Jugendherberge in der Nähe so das man dort einkehren könnte wenn es einem zu viel wird. Wer allerdings schon erfahrener ist, sollte eine längere Route nehmen. Wer die Priorität nur auf imposante Natur und weniger auf schwedischen Städte setzt, sollte ebenfalls eine andere Route wählen. Hier ist das schwedische Inland sicherlich sehenswerter. Zusammengefasst war die Strecke sehr schön aber für etwas erfahrenere Biker doch etwas kurz und einfach. Wir werden nächstes Jahr die Strecke von Trelleborg nach Stockholm ins Auge nehmen.

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