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Trekking in den europäischen Tropen

Trekking in den europäischen Tropen

Trekking in den europäischen TropenOktober 2000: Unser Plan war eigentlich, die Insel von Nord nach Süd zu Fuss zu durchqueren, dabei durch alle drei Cirques zu trekken, den Piton de Neiges (3069m) und den Vulkan Piton de la Fournaise (2632m) zu besteigen. Schlechtes Wetter und mangelnder Ehrgeiz führten zwar zu Abkürzungen per Bus, aber nicht zur Eintrübung unserer Begeisterung für die Insel – denn auch die Busfahrten, z.B. aus dem Cirque de Cilaos hinaus, waren ein Erlebnis!

Warum Reunion

Reunion vereint auf engster Fläche (50 x 50 km) traumhafte Trekking-Routen mit dem Komfort der europäischen Zivilisation (der allerdings etwas teurer bezahlt werden muss als dort). Die total leckere kreolische Küche (scharf und viel!) ist eine Melange aus Rezepten der europäischen, indischen, arabischen und südostasiatischen Einwanderer. Der Stolz auf die funktionierende multikulturelle Gesellschaft ist ein wesentlicher Bestandteil der nationalen Identität auf Reunion!

Gratwanderung auf dem GR2 bei Dos d´AneMare du Kerval im Cirque de MafateLavazunge am Piton de la Fournaise

Was Sie schon immer über Reunion wissen wollten…

Erfordert Trekking auf Reunion Erfahrung?
Die Möglichkeiten sind vielfältig: Einfache Wanderungen sind auch möglich. Wer aber eine Inselquerung plant, sollte sich auf mehrere, teils lange und sehr steile Aufund Abstiege am Tag einrichten. Im Oktober kann an manchen Stellen auch fehlendes Wasser zum Problem werden. Insgesamt ist die Infrastruktur aber eher gut (Pfade, Hütten, Abkürzungswege „zurück in die Zivilisation“ etc.) und Reunion eignet sich deswegen für Einsteiger mit durchschnittlicher Kondition.

Wie und wann geht man am besten auf den Piton de Neiges?
Wer unbedingt will, kann von Cilaos aus an einem Tag hochund wieder runterkommen. Aber das ist eine absolut unbarmherzig steile Knochenbrechertour (Cilaos liegt auf ca. 1200m, man steigt also mehr als 1800 Höhenmeter hoch und dann wieder ab!). Fein raus ist, wer ein Zelt und Zeit hat, denn der kann verschiedene Routen wählen. Wir haben uns für die von Bourg Murat aus entschieden,die mit länger gemäßigter Steigung über die Plaines de Cafres und durch den Regenwald Foret de Bebour führt. Da lernt man noch mal sehr unterschiedliche Gesichter der Insel kennen. Am schönsten ist es auf dem Gipfel natürlich, wenn die Sonne aufoder untergeht. Es lohnt sich, dafür das Zelt hochzuschleppen und auf einem Plateau unterhalb der Gipfels aufzustellen (nicht vergessen, Wasser mit hochzunehmen!).

Eruption am Piton de la FournaiseKreolische Kleinfamilie (Aurére/Cirque de Mafate)Gratwanderung auf dem GR2 bei Dos d´Ane

Ist der Vulkan noch aktiv?
Aber ja! Er gehört zu einer weniger gefährlichen Sorte, die gelegentlich friedlich Lava ausspucken, aber nicht explodieren oder Beben hervorrufen. Deshalb gibt es auch keine großen Absperrungen. Einige Tage nach unserer Ankunft begann gerade eine neue Eruption. Wir verbrachten zwei Tage damit, dem Schauspiel aus gerade noch vertretbarer Nähe zuzusehen. Spektakulär! Unvergesslich! Es gab aber etliche Menschen,die auch über Nacht geblieben sind – sicher sind die Eindrücke dann noch überwältigender.

Wo übernachtet man am besten?
Während der Trekkingtour durch die Cirques haben wir nur im Zelt geschlafen. Es gibt zwar, selbst im nur zu Fuß oder per Heli erreichbaren Cirque de Mafate, Hütten (Gîtes de Montagne) – aber die müssen vorher umständlich und taggenau im Maison de la Montagne in St.Denis reserviert werden, was jede Flexibilität zunichte macht. Selbst hartgesottene Outdoorer sollten aber, der kreolischen Küche wegen, nicht auf Übernachtungen in Chambres d`hôtes (der französischen Form des B&B) verzichten und dann natürlich unbedingt MIT Abendessen (Table d´hôte) buchen! In St.Denis muß man in`s Hotel. Unser Tip: „Marianne“.

Wie funktioniert es mit der Versorgung unterwegs?
Problemlos. Das Angebot der Supermärkte an der Küste ist europäisch – nur teurer, die Wochenmärkte bieten eine riesige Vitaminauswahl. In Salazie und Cilaos fehlen zwar die großen Märkte, aber in den Tante-Emma-Läden gibt`s eigentlich auch alles. Etwas schwierig ist es lediglich im Cirque de Mafate, wo alles per Hubschrauber eingeflogen werden muß. Aber Grundnahrungsmittel sind auch dort in jedem Ort zu bekommen. Da für mich Bier in diese Kategorie fällt, nur noch der Hinweis, dass das einheimische „Bourbon“-Bier, das die Insulaner nur „Dodo“ nennen, nicht nur erträglich schmeckt, sondern wirklich überall zu bekommen ist.

Wie sieht es mit öffentlichen Verkehrsmitteln aus?
Es gibt ein preiswertes Busnetz zwischen den Orten, dessen Verbindungen gut aufeinander abgestimmt sind. Allerdings fahren die Busse nicht allzu häufig und auch nicht immer an Plätze jenseits der Ortschaften, an die man als Touri so will. Die Alternativen Taxi und Mietwagen sind recht teuer.

Wie sind die Temperaturen auf der Insel?
An der Küste hatten wir selbst im Oktober fast durchweg schwülwarme +25°C und mehr. Aber sobald wir Höhenmeter gestiegen sind wurde es sehr angenehm zum trekken: 15-20°C und nicht so schwül, ganz oben auch unter 10°C. Man kann den Effekt mit der abnehmenden Temperatur im Zeitraffer erleben, wenn man im Bus von St.Denis nach Brulé fährt. Das geht immer nur die Serpentinen hinter der Stadt hoch und verschafft auch nette Ausblicke. Die Reichen der Insel bauen ihre Häuser schon immer auf halber Höhe am Berg…

Gibt es Badestrände?
Ja, ein paar nicht so sonderlich spektakuläre (schwarzer Sand) an der Ostküste. An den anderen Inselseiten ist Küste meist felsig. Die Badeinsel mit den Traum-Sandstränden ist einen 40-Minuten-Flug entfernt: Mauritius.

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