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Im Reich der Träume oder wie Cascade Designs meine (Outdoor-) Midlife Crisis verhinderte

Im Reich der Träume oder wie Cascade Designs meine (Outdoor-) Midlife Crisis verhinderte

Im Reich der Träume oder wie Cascade Designs meine (Outdoor-) Midlife Crisis verhinderte

Meine Tour umfasst nicht nur ein ganzes Jahr, sondern auch 3 Kontinente und 6 Länder, eine richtige Weltreise eben. Und doch fand sie ausschließlich im Kopf statt. Gesehen habe ich nämlich nicht viel. Es war schließlich eine echte Traumreise.

Eingenickt in den USA an der Grenze Mexiko (trotz des harten Wüstenbodens in „Desert Country“ so schnell nicht wieder erwacht), zu Ostern auf ganz ähnlichem Untergrund weitergeschlummert (im heimischen Elbsandstein) und auch in den sommerlichen Waldkarpaten (von der Slowakei über die Ukraine nach Rumänien) nicht aus der Ruhe gebracht …

Frisch wurde es im Herbst auf dem Erzgebirgskamm zwischen Tschechien und Sachsen. Doch bevor wir hier an unsere Grenzen kommen, wurde zum Abschluss die Winterflucht angetreten, um unter den Palmen der Malediven paradiesisch auszuschlafen.

Dennoch, ein ganzen Jahr einfach verpennt!

Warum ins Reich der Träume

Also, es ist wohl Zeit, es einfach zuzugeben: Ich habe auf Touren nie gut geschlafen. Meine erste Tour (im Jahre 1991) ist mir dabei von der Hüfte über die Schulter bis zum Nacken noch in guter Erinnerung.

Die übliche Evolution in 20 Jahren Outdoor  von der „Alumatte“ über die legendäre „RidgeRest“ bist zur „Selbstaufblasenden“ (in 2, 4 und 5 cm Abständen) hatte kaum einen Effekt. Der schrittweise Komfortgewinn wurde durch die Altersansprüche schlicht überkompensiert. Kein guter Ausblick.

All das hat sich schlagartig geändert, seit ich im Jahr 2010 eine Luftmatratze einsetze! Nicht irgendeine, sonder die „Neue“ von Therm-a-rest, eine NeoAir. Als Synonym für „selbstaufblasend“ eine Luftmatratze anzubieten, fand ich von Grund auf sympathisch unkonventionell. Eine Luftmatratze zu entwickeln, welche den doppelten Komfort (6!cm) bei halbem Gewicht (260!g, S) und erhöhtem R-Wert (2.5!) verspricht, ist sensationell innovativ.

Und seit dem freue ich mich auch auf die Nächte einer Tour. Ob im Zelt, mit Tarp oder unterm Sternenhimmel, selten draußen so gut geschlafen. Outdoor ist nicht mehr nur laufen, paddeln und Rad fahren, sondern ein einfach nur schlafen. Es wurde Zeit, sich mit einer ausgedehnten Reise auf diesen Aspekt zu  besinnen und in das Land der Träume zu begeben…

Paradiesisch geschlafen im Atoll (Maledieven)An der Grenze im Erzgebirge (Deutschland)Gut gebettet in den Waldkarpaten (Rumänien)

Was Sie schon immer über das Schlafverhalten auf der NeoAir bzw. ihr Traumland wissen wollten…

Abgesehen von der Matte, wo schläft es sich den nun am besten? Asien, Amerika oder Europa?

Nun ja, weniger ist bekanntlich mehr (Erholung). Insofern hat alles seine Vorteile. Auf den Malediven braucht man keinen Schlafsack, in Amerika kein Zelt und in Europa nicht mal einen Flug! Es kommt also drauf an wie empfindlich man gegen Jetlag, Mücken oder Kälte ist. Ich persönlich fand die Nächte es auf den Malediven am erholsamsten, 12 volle Stunden lang.

Liegt der Schlafkomfort wirklich nur an der Matte?

Nein. Ganz erheblichen Anteil hat das Kopfkissen! Übliche Fehler: zu niedrig, zu weich, zu instabil. Bewährt hat es sich, die Matte mit den Schultern (!) abzuschließen und ein separates Kopfkissen zu bauen. Möglichst hoch und rutschfest. So paradox es klingt, als Fundament die Schuhe zu nutzen, funktioniert erstaunlich gut. Auch separat aufblasbare Kissen, Sitze oder Schwimmwesten tun ihren Dienst. Der Sachenbeutel alleine reicht jedoch meist nicht! Insbesondere für Seitenschläfer lohnt es sich, die Schultern mittels einer stabilen Nackenstütze zu entlasten.

Aber auch die Art des Schlafsacks hat seinen Anteil am Schlafkomfort. Meist sind wir es vom heimischen Bett nicht gewöhnt, „eingesperrt“ zu sein. Insbesondere die Subform der Embryostellung unter den Seitenschläfern braucht ihren Platz. Schon mal den Schlafsack als Decke oder gleich einen Quilt probiert?

Wer hat eigentlich das Standardmaß 51*180cm erfunden?

Das wüsste ich auch gern! Wer braucht bitte 6 cm Polsterung an den Knöcheln? Hier tut es auch der Rucksack als Unterlage. Der Kopf wird ohnehin extra gepolstert  (siehe oben). Dafür hätte ich gern ein paar cm mehr an den Seiten und keine baumelnden Arme. Das Standardbett ist schließlich auch nicht nur schulterbreit. Insbesondere der oben erwähnte Seitenschläfer braucht einfach Platz. Mein Wunschmaß wäre 140*60. Und weil wir einmal bei Wünsch dir was sind: wo ist eigentlich die quadratische Doppelmatte in 120*120 ohne lästiges Koppelset?

Gut getarnt im Sandstein (Tschechien)Traumhaft genächtigt in der WüsteSchlaflos in den Zeiten vor der NeoAir

Eigentlich bin ich mit meiner „Selbstaufblasenden“ zufrieden. Mir leuchtet der Vorteil einer NeoAir nicht ein.

Vielleicht ist das auch Psychologie. Eine Luftmatratze galt in Trekkingläden bisher eher als Gästebett, war nach herrschender Lehrmeinung bestenfalls für Zeltplatzschläfer und Sommercamper geeignet. Aber große, zirkulierende Luftkammern und hohes Gewicht, das war gestern. Die Luma ist mit der NeoAir im Outdooralltag angekommen.

Schon mal an das deutlich kleinere Packmaß gedacht? Und dies ‘ready to go’! Die fehlende Notwendigkeit der Lagerung im aufgeblasenen Zustand  vor und nach der Tour spart eine Menge Zeit. Und selbst unterwegs ist die Bilanz nicht negativ. Aus den „SelbstAUFblasenden“ werden eben „SelbstABlassende“ Matten. Nachpusten musste man die klassischen Therm-a-rest schließlich auch.

Wo liegen den nun die Grenzen der Matte?

Man kann es als starkes Selbstvertrauen oder Überheblichkeit werten, dass der Matte kein Reparaturset beiliegt. Fakt ist, dass in einem Jahr intensiver Nutzung keine Schäden zu verzeichnen sind, die Nähte auch unter starker Last halten. Der steinige Wüstenboden (ohne Zelt) hat der Matte genauso wenig angetan wie der Korallensand im Atoll oder der Unrat in Osteuropa.

Und wie sieht es bezüglich der Temperaturgrenze aus? Mit dem theoretischen R-Wert von R 2.5 ist es wie mit Schlafsäcken.  Es kommt drauf an! Die Erfahrung zeigt, dass er für 90% der üblichen Unternehmungen ausreicht. Nasser Sand (zieht richtig Wärme) am Flussufer im zeitigen Frühjahr war noch kein Problem. Grenzwertig wurde es bei ersten Minusgraden auf dem Erzgebirgskamm. Ging noch, war aber insbesondere bei Veränderung der Schlafposition zu spüren. Ein Wintersetup in Kombination mit einer 5mm Feststoffmatte AUF der Luma steht aber noch aus! Diesen Winter bin ich ja in den Süden geflüchtet …

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