Was kann man denn nun wo erleben?
Kultur/ Geschichte: Die Hauptstadt Sucre gilt als eine der schönsten Städte in Südamerika. Sie bietet ein Kulturzentrum, einige Museen und viele Kirchen, im Stadtkern stehen Häuser aus der Kolonialzeit. Uns hat die höher gelegene Stadt Potosi aber besser gefallen; ihr Stadtbild zeichnet sich durch gut erhaltene, spanisch orientierte Sakral- und Profanbauten der Kolonialzeit aus. Auch hier gibt es einige Museen, Kathedralen und historische Gebäude. In La Paz (Regierungssitz), einer belebten Großstadt, in der alles erhältlich ist, trifft man auf Historie und Moderne. So gibt es Museen und Kirchen, aber auch Kinos, Bibliotheken und Outdoorgeschäfte.
Natur: Bolivien bietet sehr abwechslungsreiche Landschaften. Im westlichen Teil befinden sich die Anden mit bis zu 6500 m hohen, schneebedeckten Berggipfeln und einer weitläufigen Hochebene mit Lagunen und dem größten Salzsee der Welt. Nordöstlich ziehen sich die Tiefländer des Amazonasbeckens und der La-Plata-Senke. Diese beeindrucken durch dichte Regenwälder, mächtige Flüsse und trocken-karge Pampas. Auf unseren Touren konnten wir Flamingos, Krokodile, Süßwasserdelfine, Brüllaffen, Wasserschweine, Papageien und andere Tiere beobachten. Leider bekamen wir keinen Tapir zu Gesicht!
Kann man schöne Mehrtagestrecks unternehmen?
Die Bergwelt bietet einsame und beschauliche Wanderwege (alte Handels- oder Verbindungsstrecken oder alte Inkawege) durch alle Vegetationszonen, jeden Schwierigkeitsgrades und unterschiedlicher Längen. Wir unternahmen eine Trekkingtour auf dem Choro Trail, der recht populär, dennoch nicht überlaufen ist. Er stellt nach wie vor für die BewohnerInnen des Tals den einzigen Verbindungsweg zur Zivilisation dar. So trafen wir unterwegs auf Einheimische, die sich mitsamt ihres Viehs auf den Weg machten. Der Trail beginnt in den kahlen Bergen oberhalb jeglicher Vegetation (4900 m) und führt hinab ins Tal, wo die Natur plötzlich explodiert, Schmetterlinge um unsere Beine schwirrten und wir Abkühlung unter tollen Wasserfällen fanden. In den Yungas und um Sorata gibt es noch viele Treks, die ebenfalls sehr schön sein sollen. Manche Routen sind so abgelegen, dass man sich alle Nahrungsmittel mitnehmen muss. Diese gibt es in den Supermärkten von La Paz zu kaufen. Falls man nicht alle Ausrüstungsgegenstände dabei hat, gibt es in La Paz fast alles nachzukaufen oder auch auszuleihen.
Kann man im Titicacasee baden gehen?
Theoretisch schon, es gibt jedenfalls Strände. Allerdings ist es dort recht kühl, denn der See liegt ja auf 3800 m Höhe und somit zieht immer ein frisches Lüftchen trotz strahlenden Sonnenscheins. Und sobald die Sonne auch noch weg geht, ist Fleecepulli angesagt. Lieber auf einer Wanderung die Schönheit des riesigen Sees und der umgebenen Natur genießen. So wanderten wir auf einem einsamen Weg zur Isla del Sol (die meisten Touris kommen mit dem Boot her) und dann noch einmal über die ganze Insel. Die Ausblicke über den See und auf die Königskordilleren waren grandios.
Wie kann ich den Dschungel entdecken?
In der sehr entspannten Stadt Rurrenabaque, die sich als Ausgangsort für die meisten Dschungeltouren für Touris etabliert hat, ist es möglich, sich eine Tour zu buchen. Angeboten werden mehrtägige Pampa- oder Dschungeltouren oder der bevorzugte Mix aus beidem. Mit einer recht großen Gruppe fährt man per Jeep und Boot in abgelegenste Gebiete und kann dann der Natur lauschen, interessante Pflanzen bestaunen und viele Tiere beobachten. Generell sind solche organisierten Touren in Bolivien sinnvoll, da manch unwirtliche Gegend ohne Erfahrung und Ausrüstung gar nicht auf eigene Faust erkundbar ist. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Anbieter ist absolut stimmig, denn alle Leistungen (Guide, Verpflegung, Unterkunft u. a.) waren sehr zu unserer Zufriedenheit.
Das Muss eines Bolivienurlaubs:
- Tour zur Salar de Uyuni (Salzsee) mit Kakteeninsel und roten, blauen und grünen Lagunen mit den Flamingos
- Wanderung oder Bootsfahrt am tiefblauen Titicacasee
- beeindruckende Dschungeltour
Ebenfalls sehr empfehlenswert:
- Choro Trail: 3-4 tägiger Trek in die Yungas
- Stadtbesichtigung La Paz inkl. der Märkte
- Rundgang in Potosi (die schönste Stadt nach unserem Ermessen)
- Silberminenrundgang in Potosi (sehr anstrengend, aber interessant)
Möglichkeit:
- Abstecher nach Peru, um die weltberühmte Inkafestung Machu Picchu zu besichtigen: Wir empfanden den Aufwand, dorthin zu gelangen, jedoch im Gegensatz zum Erlebnis zu hoch, ganz zu schweigen von den überhöhten Kosten und den plötzlich auftretenden Scharen von Touris.
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