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Neu im tapir und mit viel Herz für die Umwelt: Ternua

Neu im tapir und mit viel Herz für die Umwelt: Ternua

So langsam wird es wieder mal Frühling und Mensch und Natur erwachen aus ihrem Winterschlaf. Und weil letztere sich mehr und mehr herausputzt und das ein oder andere schöne Kleid überwirft, tut es Ihr der Mensch gern gleich und wählt tagesaktuell immer öfter mal was buntes aus der Garderobe. Auch bei uns im tapir fallen die Sonnenstrahlen mitunter auf das ein oder andere farbenfrohe Teil, wodurch unser Laden in lebensbejahende und vitalisierende Strahlung getaucht wird. Einer der Hauptverursacher für dieses exzessive Reflektionsgewitter ist das spanische Unternehmen Ternua aus dem Baskenland. Und weil wir tapire höfliche Säugetiere sind, stellen wir unseren Neuzugang hiermit mal ein bisschen herzlicher vor.

Ternua bedeutet „Neufundland“ auf Baskisch und das Firmenlogo ist eindeutig als Fluke eines abtauchenden Wales zu identifizieren. Beides symbolisiert sowohl die Naturverbundenheit als auch das Fernweh und die Abenteuerlust, welche für die Macher von Ternua nach eigener Aussage  wichtigste Motivationsgrundlage waren.

Im Jahr 1994 gegründet, adoptierten die Macher von Ternua gleich direkt mal 4 Wale – da war die erste Bekleidungslinie noch nicht mal zu Ende genäht! Bat, Half Moon, Navaho und Buckshot tummeln sich seitdem psychologisch stabilisiert im Atlantik und wurden über die Jahre regelmäßig und wohlbehalten wiedergesehen. Diese Begebenheit gibt einen deutlichen Einblick in das Konzept hinter Ternua: Den Spaniern geht es nicht nur um funktionales Equipment, sondern sie liefern den philosophischen Überbau gleich mit dazu.

 

Wenn man sich nun durch den mitunter etwas idealistisch-passionierten Tonfall sowie den obligatorischen, moralisierend-visionären Subtext auf der Homepage des Herstellers gekämpft hat, so entdeckt man dahinter echte Anteilnahme und aufrichtiges Engagement. Ein letzter Blick also auf das, für meine Begriffe, ein wenig zu sendungsbewusste und pathetische Firmenmotto („Non gogoa, Han zangoa“, baskisch für: „Wohin deine Gedanken auch gehen, deine Schritte folgen ihnen“) und weiter geht’s mit harten Fakten.

Zuerst einmal besticht die gesamte Ternua-Kollektion mit funktionalen, modernen Schnitten, technischen Designs sowie innovativer Materialauswahl. Die Bekleidung zeichnet sich durch die Verwendung äußerst leichter und dünner, aber belastbarer Stoffe sowie eine prägnante Farbwahl aus. Hinzu kommt ein offensichtlicher Fokus auf einen möglichst großen Funktionsumfang. So werden z. B. einige Softshells mit einer PU-Membran ausgestattet, die bei guter Elastizität und Atmungsaktivität einen deutlich höheren Nässeschutz bietet als man von Softshells klassischerweise erwarten darf. Und wer bitte hat bei einem Trekkinghemd schon mal gesehen, dass auf die Brusttasche noch eine zusätzliche Reißverschlusstasche draufgenäht wurde?

Über die Jahre wurden einige Prototypentwicklungen in Kollaboration mit namhaften Bergsportlern realisiert und an der Entwicklung eigener Stoffe und Materialien sowie nachhaltiger Fabrikationsprozessen gearbeitet (‘Whats Next-Projekte‘). Folgerichtig befindet sich am Stammsitz in Arrasate-Mondragón, Gipuzkoa – eine Manufaktur-Fertigungshalle, in der vom Zuschnitt bis zum Nähen alles stattfinden kann, was für die Entwicklung von Funktionstextilien nötig ist.

Ganz entscheidend ist dies alles natürlich für den nachhaltigen und umweltfreundlichen Fokus, über den Ternua sich im Wesentlichen definiert. Bereits seit dem Jahr 2007 griff Ternua auf ökologisch unbedenklich produzierte, GOTS-zertifizierte Baumwolle zurück. Seit 2009 wurde die Verwendung von PFOA und PFOS bei wasserabweisenden Imprägnierungen zurückgefahren und seit 2015 wird völlig auf diese persistenten, bioakkumulativen und pathologisch wirksamen Substanzen verzichtet. Seit dem Jahr 2009 wird stattdessen eine C9-DWR in bei Regenbekleidung eingesetzt. Im Jahr 2016 war bereits 80 % der gesamten Kollektion frei von PFC und im Jahr 2018 soll das Ternua-Sortiment komplett PFC-frei sein. Wenn man die Schwierigkeit gerade kleiner Unternehmen bei der Umsetzung dieses Unterfangens in Rechnung stellt, so ist dies ein geradezu revolutionärer Schritt!

Nun ist die Verwendung von PFC bei wasserabweisender Bekleidung bekanntlich nahezu alternativlos, debb biologisch weniger bedenkliche Präparate zeichnen sich durch eine deutlich reduzierte Haltbarkeit auf den Textilien aus. Hier arbeitet Ternua intensiv mit dem Unternehmen Nikwax zusammen, das sich auf die Herstellung ökologisch unbedenklicher Imprägnierungen spezialisiert hat. Zwar ist es momentan noch so, dass Nikwax-Imprägnierungen häufiger erneuert werden müssen, jedoch erscheint das angesichts der besseren Umweltverträglichkeit ein akzeptabler Kompromiss zu sein.

 

Eine besondere Innovation gelang im Bereich der Isolationsbekleidung im Jahr 2013. Neokdun® FP ist eine vollständig recycelte, also wiederverwertete Daunenfüllung, die zu 100 % biologisch abbaubar und PFC-frei hydrophobiert ist. Auch die verwendeten Stoffe sind komplett recycelt und recycelbar. ‘Cradle-to-Cradle‘ lautet das Motto. Die Daune stammt aus Europa, ist NVP- und EDFA-zertifiziert und somit zuverlässig zurückzuverfolgen. Sie ist nachweislich ebenso isolierend, atmungsaktiv und widerstandsfähig wie eine Daune mit einer Bauschkraft von 800 cuin (IDFB 18A-getestet).

Darüber hinaus spielen recycelte Materialien sowie die Verwendung recycelbarer Materialien eine entscheidende Rolle. Bereits jetzt bestehen sogar die Regenjacken schon zu 50 % aus recyceltem Material. Besonders beeindruckend ist diesbezüglich das Redcycle-Projekt. Ternua arbeitet dabei mit der italienischen Firma Aquafil zusammen. Diese verwendet für die Herstellung von Stoffen für Funktionsbekleidung alte Fischernetze, welche zusammen mit Ternua bei baskischen Fischern gesammelt werden. Zusammen mit weiteren ausgesonderten Nylonmaterialien werden die Netze in Slowenien präpariert, zerkleinert, gereinigt, in den Rohzustand zurückgeführt und schließlich zu ECONYL®-Garn verarbeitet. In einem letzten Schritt wird das Garn zu technischen Stoffen verwebt und an die Nähereien geliefert. 12 Tonnen gebrauchte Fischernetze aus dem Baskenland wurden 2016 wiederverarbeitet und für die Herstellung von recyclingfähigen Textilien verwendet. Dies entspricht einer Einsparung von 39.500 kg CO2 und 18.612 kg Erdöl. Der gesamte Prozess wurde im Rahmen eines EU-Projektes entwickelt.

Entscheidend für die Bewertung dieser Nachhaltigkeits-Anstrengungen ist im Wesentlichen eine externe Zertifikation sämtlicher Prozesse und Standorte. Ternua lässt den gesamten Herstellungsprozess von bluesign® zertifizieren und erfüllt damit diese Anforderung. Doch damit nicht genug: bluesign® zertifiziert nicht nur den Herstellungsprozess, es implementiert bei Bedarf auch ein gesamtes Managementsystem, d. h.: Es wird das Know-how zur Verfügung gestellt, um sämtliche Abläufe und Kreisläufe zu kontrollieren und zu optimieren. Sämtliche mit den Aktivitäten des  Unternehmens im Zusammenhang stehende Emissionen, Schadstoffausstöße sowie Energieaufwendungen und Ressourcennutzung werden inspiziert und akkreditiert. So wird Ternua-Bekleidung beispielsweise in biologisch abbaubarer Kunststoffverpackung („oxo-biodegradable bags“) ausgeliefert und sämtliches vom Unternehmen benutzte Papier (für Rechnungen, Hauspost, Briefe und Taschen) ist zu 100 % recycelt und FSC-zertifiziert. Darüber hinaus ist Ternua Mitglied der EOCA (European Outdoor Conservation Association) und – natürlich! – des WDC (Whale and Dolphin Conservation).

Bekleidung mit Fokus auf Nachhaltigkeit, gute Ökobilanz, hohe Sozial- und Umweltstandards.

Ternua im tapir

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