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Messe: Outdoor 2012 – auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau

Messe: Outdoor 2012 - auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau

…sind wir wieder auf der weltgrößten Outdoormesse in Friedrichshafen unterwegs. Am 12. Juli öffnete die Messe – zünftig am Bodensee – ihre Türen.  Bereits im Vorfeld der 19. Auflage konnten die Organisatoren Rekorde vermelden:  907 Aussteller aus 39 Nationen stellen sich den interessierten und kritischen Blicken der Fachbesucher und zeigen mehr als 200 Weltpremieren. Spannend auch wieder die Nominierungen für die Outdoor-Awards in den unterschiedlichen Kategorien, während über allem die Frage steht:  Wird es einem Tüftler endlich gelungen sein, eine Lösung für den sich selbst tragenden, nebenherlaufenden Rucksack oder für eine eierlegende Wollmilchsau im Bekleidungsbereich zu finden?

Unterwegs in 12 Hallen und v.a. auch auf dem Außengelände der Messe – schließlich geht es ja um Outdoorprodukte – sind wir auch in diesem Jahr wieder auf der Suche nach neuen Materialien und technischen Innovationen. Vorherrschend sowohl im Textilbereich als auch bei der Ausrüstung ist – jetzt schon absehbar – das Thema „Leicht“ als eine Art Dauertrend der letzten Jahre. Wobei sich für die Designer die Umsetzung auch schon mal als schwierig herausstellt: Details wegzulassen ohne an Leistung – auch auf Neudeutsch Performance genannt – zu verlieren. Der Einsatz von leichteren Materialien kann zu einem Verlust der Lebensdauer für das jeweilige Produkt führen – unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit auch keine anstrebenswerte Lösung. Aber: Ein erster Blick auf die Nominierten für die Outdoor-Awards zeigte, dass es auch für 2013 wieder gelungen ist, Lightweight-Produkte mit interessanten Detaillösungen zu entwickeln.

322 Produkte aus 25 Ländern wurden für die diesjährigen Awards (Design und Innovationslösungen) eingereicht. Die Jury vergab 48 Auszeichnungen in 8 Kategorien, darunter 10 Gold-Awards. Während Petzl mit einem 165 g schweren Kletterhelm zu überzeugen wusste, standen im Bereich Bergsport auch zwei Seile im Mittelpunkt, wobei es sowohl bei Mammut („10.0 Sensor“ – Seil) als auch bei Edelrid („Snipe 9,8 / 10,0 mm“ – Einfachseil mit zwei unterschiedlichen Durchmessern) um eine (taktil) spürbare Seilmarkierung geht, die z.B. die Gefahr von Ablassunfällen in den Augen der Jury deutlich reduziert. Unter den weiteren Goldgewinnern sind auch Altbekannte, wobei Arc’teryx in diesem Jahr die Jury mit einer Tasche („Covert ICO Case“ – Reisetasche) mit sehr cleaner Optik und für die Ausstattung geringem Gewicht überzeugte. Black Diamond erweiterte die Einstellmöglichkeiten seiner Trekkingstöcke um das auch sehr gut mit Handschuhen zu handlende FlickLock Pro System. Die Goldplakette bekamen sie für ihren Frauenstock, der neben den technischen Details auch durch seine ansprechende Optik herausstach.  Und Edelrid räumte in diesem Jahr richtig ab – einen zweiten Gold-Award bekamen sie für ihr Klettersteigset Cable Vario, bei dem sich der Bremswiderstand auf das Benutzergewicht einstellen lässt. Wenn man alles auf den Punkt bringt: Sechs der zehn Goldplaketten gingen an Kletterfirmen mit ihrem anerkannt hohen Innovationspotential.


Auch darüber hinaus hat sich viel im Klettersegment getan. Black Diamond hat mit dem Camalot X4 einen kleinen und auch in der Biegung extrem stabilen Friend auf der Messe vorgestellt; die Stirnlampe „Revolt“ läuft mit herkömmlichen AAA-Batterien genauso effektiv mit Akkus, die per USB-Kabel unterwegs aufgeladen werden können.  Hinzu kommt noch ein leichter kleiner Kletterhelm – „Vapor“ -, der mit knapp 200g nur unwesentlich schwerer ist als der Petzl-Helm.
Mit „RescYou“ stellt Mammut ein neues (EN zertifiziertes) Gerät für die Spaltenbergung vor, das sowohl für die Fremd- als auch Selbstrettung eingesetzt werden kann. Es ersetzt den aufwendig zu bauenden Flaschenzug und ist somit deutlich schneller einsatzbereit im Notfall.

Edelrid wird, wie auch Mammut, 150 Jahre alt. Grund genug auch für sie, eine Jubiläumskollektion vorzustellen, die neben Klettergurten in der neuen 3DVent-Technologie auch leichte Alpinprodukte enthält: leichte Zwillingsseile (6,9mm) sowie das dazu entwickelte Sicherungs- und Abseilgerät Micro Jul sowie dünne Expressschlingen.

Apropos ’sich selbst tragender oder (freiwillig) nebenherlaufenden Rucksack‘: Unsere Sachen werden wir auch weiterhin selbst durch die Welt tragen müssen. Aber auch im Rucksackbereich hat sich einiges getan und das nicht nur bei Fjäll Räven, die – back to the roots – den Kajka im kommenden Frühjahr statt mit Streben aus Aluminium (oder Kunststoff)  mit Birkenholz-Streben ausstatten. Auf jeden Fall ein interessanter Gedankenansatz. „The Cave“ bekommt mit „The Wedge“ einen kleinen Bruder, der in dieser 2-Personen Variante 3,2kg wiegt  und auch eine kleine, leichte Luftpumpe mitbringt, sodass er auch als Trekkingzelt im Rucksack gut mitgenommen werden kann.

Was die Wollmilchsau betrifft… die ist uns auch in diesem Jahr nicht über den Weg gelaufen. Aber: Wolle ist im Bekleidungsbereich eines der zentralen Themen. Wobei sich nicht erst seit dieser Messe die Designer teilweise verstärkt mit der (optimalen) Mischung von Merinowolle und (recyceltem) Polyester oder Cocona auseinandersetzen – für den Sommer bei sehr schweisstreibenden Aktivitäten sicherlich eine gute Alternative. Das ein oder andere – vielleicht auch vertreten durch eine neue Marke – wird dann auch im Frühjahr 2013 bei uns im tapir erhältlich sein. In den nächsten beiden Tagen werden wir uns gezielt auf die Suche nach Neuigkeiten im Bekleidungsbereich machen – denn auch dort gab es Award-Gewinner und Gold-Preisträger…

 

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