Dein Abenteuer beginnt hier!
Sarah
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19. September 2016
Der knapp 500 km lange Manali-Leh-Highway im indischen Himalaya ist mittlerweile ein Klassiker für Fahrrad- und Motorradfahrer! Die Straße ist eine der höchsten weltweit, führt von Manali aus über mehrere 5000 Meter-Pässe durch die trockene Hochgebirgswüste Ladakhs, passiert zwei Bergseen und endet schließlich in Leh, einer buddhistisch geprägten Stadt auf 3500 Meter Höhe.
Ich selbst lebe seit 5 Jahren in Manali und die etwa achttägige Tour stand schon lange auf meiner To-Do-Liste. Ich liebe es, mit meinem Mountainbike in Indien unterwegs zu sein und habe hier schon viele Gegenden erkundet. Das Fahrrad ist einfach eine tolle Möglichkeit zu reisen, eine Gegend kennenzulernen und mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen. Der Manali-Leh-Highway hat zudem nicht nur eine faszinierende Berglandschaft zu bieten, sondern ist vorallem eine sportliche Herausforderung, die mich schon lange gereizt hat!
Manali:
In den kleinen Nachbardörfern Old Manali und Vaschisht gibt es viele Gasthäuser und Restaurants für jedes Budget. Manali ist touristisch sehr gut erschlossen und ein beliebter Ausgangsort für Trekkingtouren, Bergsteigerexpeditionen und die Fahrradtour auf den Manali-Leh-Highway.
Organisation der Tour:
In Manali selbst kann man die komplette Tour selbst organisieren. Es ist möglich, in den verschiedensten Agenturen Fahrräder auszuleihen und Informationen für die Route zu bekommen. Falls man die Tour allein und ohne einen Veranstalter machen möchte, ist das auch möglich. Auf dem Manali-Leh-Highway gibt es in mehr oder weniger regelmäßigen Abschnitten kleine temporäre Zeltunterkünfte, die ein Lager mit Decken haben und auch einfache Speisen und Getränke anbieten.
Es macht also Sinn, die Tour so zu planen, dass man sicher geht, immer eine Unterkunft für die Nacht zu finden – so spart man an Gewicht und braucht nicht extra Zelt, Kochausrüstung, Verpflegung und Schlafsack zu transportieren.
Die Tour:
Etwa 85 km nach Manali gibt es die letzte Stadt mit Gasthäusern. Die nächsten festen Unterkünfte gibt es dann erst wieder nach ca. 300 km in den ersten Dörfern Ladakhs.
Wir haben uns für die etwas "leichtere" Variante entschieden und die Tour mit dem Reiseveranstalter Chalo! Reisen gemacht. Der Vorteil eines Begleitfahrzeugs, eines Fahrradmechanikers und eigener Zeltunterkünfte erschien uns einfach zu gut! Außerdem hatten wir einen Sauerstoffzylinder mit dabei! Bei einer Tour, die fast ausschließlich über 4000 Meter stattfindet, nicht das Verkehrteste. Es gab uns in jedem Fall viel Sicherheit!
Tasächlich hatten wir eine tolle Zeit mit unserem indischen Team, das sich nicht nur wunderbar um uns kümmerte, sondern uns vor allem mit köstlichem Essen versorgte! Wir haben die Tour in neun Tagen, inklusive eines Erholungstages, gemeistert. Die Distanzen lagen täglich zwischen 40 und 80 Kilometer und erschienen uns als ausgesprochen gut getaktet.
Der Highway:
Fast jeden Tag gab es einen Bergpass zu überqueren, der an Höhe immer mehr zunahm. Der erste Pass war noch knapp unter 4000 Metern, doch dann wurden sie immer höher bis zum letzten der 5 Pässe – dem Tanglang La, der über 5300 Meter hoch ist! Gezeltet wurde immer etwas abseits der Straße. Die schönsten Camps hatten wir in Patseo, etwa 1000 Meter unterhalb des Baralacha-La-Passes (4850 Meter), dem zweiten Pass der Tour, sowie am schönen Tsokar See, einem Salzsee und in Rumtse (4200 Meter), dem ersten Dorf in Ladakh. Hier zelteten wir auf einer kleinen Weide einer ladakischen Familie, die uns mit frischem Jogurt und einem Getreidewein versorgte!
Der Schlussspurt
Sportlich gesehen war die Tour anspruchsvoll, vor allem der Höhe wegen! Recht mühsam stiegen wir die Pässe auf. Doch umso belohnender waren die Aussichten, die ständig wechselnden Bergformationen und die berauschenden Abfahrten! Als wir schließlich Leh erreichten, konnten wir alle kaum eine heiße Dusche und Internet erwarten, doch schon am übernächsten Tag zog es uns wieder auf die Fahrräder für die größte Herauforderung: Der Kardungla-Pass ist mit 5600 Metern Höhe der höchste befahrbare Pass der Welt!
Alles in allem eine geniale Tour mit tollen Menschen, vielen Eindrücken und vielen Stunden auf dem Fahrrad durch den indischen Himalaya.
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2 Kommentare
Sarah Appelt | 22.Sep.2017, 14:32
Hallo Claudia und Daniel, mitte Oktober ist leider schon etwas zu spät. Offiziel ist der Highway dann schon zu und selbst wenn ihr euch dennoch wagt, können die Pässe jederzeit von Schneestürmen ereilt werden und es gibt auch keine Verpflegungspunkte und Unterkünfte auf dem Weg :( Dennoch lohnt es sich nach Manali zu kommen und von hier weiter nach Dharamshala zu fahren :)
Claudia und Daniel | 29.Aug.2017, 20:04
Hallo Sarah, wir radeln gerade durch Zentralasien und würden es erst gegen Mitte Oktober nach Manali schaffen. Zu spät für den Highway? Viele Grüße, Claudia und Daniel